Bundesministerium für Landesverteidigung

Das Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) leistet im Sinne des, im Entwicklungszusammenarbeitsgesetz erläuterten, Kohärenzprinzips, seinen Beitrag zur österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Der Fokus des BMLV liegt hierbei im Bereich der Konfliktprävention, des Krisenmanagements, der Friedenskonsolidierung sowie des Aufbaus staatlicher Strukturen. Auch im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Europäischen Union sowie diverser internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen, ist Österreich bemüht, seinen Beitrag zum internationalen Engagement zu leisten. Seit 1960 haben mehr als 100.000 österreichische Soldaten und zivile Helfer an über 120 internationalen friedensunterstützenden und humanitären Missionen teilgenommen. Hinzu kommen zahlreiche bi- und multilaterale Kooperationen zur Kapazitätsentwicklung in und mit Partnerländern. Ziel des BMLV ist es einen nachhaltigen Beitrag zu Sicherheit und Entwicklung in den Nachbarregionen zu leisten. Hierbei, sowie bei humanitären Katastrophenhilfseinsätzen, ist das Österreichische Bundesheer ein wesentlicher und verlässlicher Partner.

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft engagiert sich sowohl national als auch international für eine nachhaltige Land-, Forst- und Wasserwirtschaft. Durch Information und Bewusstseinsbildung werden diese Anliegen der Bevölkerung näher gebracht. Im Rahmen einer nachhaltigen und umweltgerechten Landwirtschafts- und Lebensmittelpolitik setzt sich das BML für faire Produktionsbedingungen und nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen ein und bemüht sich um die Ernährungssicherheit in Österreich und um den Kampf gegen den Hunger in der Welt. Darüber hinaus werden zahlreiche nachhaltige Projekte in Entwicklungsländern unterstützt.

Bundesministerium für Inneres

Das Bundesministerium für Inneres (BMI) ist auf Bundesebene für das Asylwesen zuständig. Neben der Betreuung von Flüchtlingen in Österreich, die im Rahmen einer Art. 15a B-VG Vereinbarung gemeinsam mit den Bundesländern erfolgt, ist das BMI unter anderem für die Abwicklung und Vergabe der Mittel des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) verantwortlich. Mit den Mitteln aus diesem EU-Fonds, können einerseits Projekt in Österreich für Asylwerberinnen und Asylwerber (z. B.: psychologische Betreuung, oder Rechtsberatung) oder Integrationsprojekte für Drittstaatsangehörige mit gesichertem Schutzstatus oder ohne Fluchthintergrund (z. B. Sprach- oder Wertekurse) unterstützt werden. Dabei ist für die Abwicklung der Integrationsprojekte das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) als "beauftragte Behörde" verantwortlicher Partner des BMI. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Maßnahmen im Rahmen des AMIF stellen Projekte zur Beratung über die Möglichkeiten der freiwilligen Rückkehr sowie Reintegrationsprojekte dar, die Rückkehrer in bestimmte Herkunftsländer dabei unterstützen, dort ein selbstständiges, neues Leben zu beginnen. Im Zusammenhang mit Reintegrationsmaßnahmen ist Österreich, vertreten durch das BMI, auch Partner im europäischen Projekt ERIN (European Reintegration Network), einem Zusammenschluss mehrerer Mitgliedstaaten der Union, die gemeinsam Reintegrationsprojekte in Herkunftsländern umsetzen.

Bundesministerium für Finanzen

Das Bundesministerium für Finanzen vertritt Österreichs entwicklungs- und außenwirtschaftliche Interessen in Internationalen Finanzinstitutionen (Weltbankgruppe, Afrikanische Entwicklungsbankgruppe, Asiatische Entwicklungsbank, Asiatische Infrastruktur Investitionsbank, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Inter-Amerikanische Entwicklungsbank) sowie in sonstigen Institutionen (z.B.: Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung, Globale Umweltfazilität). Dabei bildet der strategische Leitfaden des Bundesministeriums für Finanzen für die Internationalen Finanzinstitutionen die Basis für die Kooperation. Der strategische Leitfaden richtet sich nach dem österreichischen EZA-Gesetz und ist kohärent mit dem Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik.

Das BMF arbeitet mit den Internationalen Finanzinstitutionen (IFIs) auf vielschichtige Weise zusammen. Der Beitrag Österreichs setzt sich aus Beteiligungen am Grundkapital von IFIs, an speziellen Fonds (sogenannten weichen Fenstern) und an thematischen Fonds (Trust Funds) in programmatischen Schwerpunktbereichen zusammen. Übergeordnetes Ziel der Kooperation mit IFIs ist die Erreichung von positiven Entwicklungseffekten in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Außerdem ist das BMF als Mitbegründer und Treuhand- und Garantiegeber für die Arbeit der Österreichischen Entwicklungsbank (OeEB) verantwortlich. Auch die Leistungen für die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union (EU) im Rahmen des Europäischen Entwicklungsfonds (EEF) kommen aus dem Budget des BMF. Zusätzlich liegen "Soft Loans" und international akkordierte Entschuldungsmaßnahmen bei Exportförderungskrediten im Rahmen des Pariser Clubs, soweit diese als Official Development Assistance (ODA) relevant sind, im Verantwortungsbereich des BMF.

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) hat sich verpflichtet, die Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung zu unterstützen.

Dem Bereich Bildung ist in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, das eigenständige Ziel 4 ("Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern") gewidmet, darüber hinaus ist Bildung aber auch essentielle Voraussetzung für das Erreichen aller 17 Nachhaltigkeitsziele.

Österreich unterstützt  Partnerländer im Rahmen von Bildungskooperationen, in denen Bildung und Ausbildung eine Schlüsselrolle für nachhaltige Entwicklung, Armutsbekämpfung und sozialen Zusammenhalt spielen.. Die österreichische Bildungspolitik kann durch das Auslandsschulwesen zudem Wirtschaftsinteressen der Republik unterstützen und Synergien schaffen.

Auch im Lernalltag der SchülerInnen kommt nachhaltige Entwicklung durch die Unterrichtsprinzipien "Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung", "Politische Bildung" und Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung, die im Zuge der Lehrplanentwicklung künftig priorisiert und kompetenzorientiert im Lehrplan verankert werden, sowie durch Bildungsanliegen wie beispielsweise "Globales Lernen und Global Citizenship Education" zum Tragen. Im Sinne einer transformativen Bildung sollen SchülerInnen die für eine nachhaltige Entwicklung notwendigen Kenntnisse erwerben und entsprechende Kompetenzen entwickeln. Mit Serviceangeboten, Initiativen im Bereich Lehrer/innenbildung, Schulaktivitäten und Bildungsmaterialien wird die Umsetzung in die Unterrichtspraxis unterstützt.

Im Bereich der tertiären Bildung wurde die Umsetzung der Agenda 2030 strategisch im Gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan 2019 - 2024 (GUEP) verankert und ist Teil der Leistungsvereinbarungen 2019-2021 zwischen den österreichischen Universitäten und dem BMBWF. Unterstützung in der Umsetzung der Leistungsvereinbarungen erfolgt auch durch das Projekt UniNEtZ – Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele“.

Gemäß FTI-Strategie des Bundes, die auch die großen Herausforderungen Klimawandel und Ressourcenknappheit adressiert, unterstützt das BMBWF in Hochschul- und Forschungsraumkooperationen Klima-, Ressourcen- und Nachhaltigkeitsforschung. Beispiele sind die Beteiligung am JPI CLIMATE, die Initiative „Internationale Programme Earth System Sciences“, abgewickelt von der ÖAW, die Förderung des Climate Change Center Austria sowie die (ressortübergreifende) Erstellung der Bioökonomie Strategie für Österreich.

Forschung und Entwicklung

Im Bereich der Entwicklungsforschung führt das BMBWF ab 2019 ein neues, finanziell aufgestocktes Programm für Entwicklungsforschung "Kooperation Entwicklungsforschung" durch, das von der OeAD GmbH umgesetzt wird. Unterstützt werden Kooperationsprojekte österreichischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Einrichtungen in Entwicklungsländern, die zur Lösung lokaler Probleme und damit auch zur Reduktion des "Brain Drain" aus diesen Ländern beitragen. Das Ressort deckt dabei die Mobilitätskosten der österreichischen und auch der Kooperationspartner in den Zielländern.

Darüber hinaus vergibt das Ressort zur Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung und Auszeichnung von außerordentlichen Leistungen im Bereich der Entwicklungsforschung alle 2 Jahre den „Österreichischen Preis für Entwicklungsforschung". Die Abwicklung erfolgt durch die OeAD GmbH.

Programm "Kooperation Entwicklungsforschung"
Österreichischer Preis für Entwicklungsforschung

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft

In der Überzeugung, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Grundstein für Wachstum und Wohlstand für alle und damit die wirksamste Armutsbekämpfung ist, betreffen die Maßnahmen des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit v.a. das Gebiet "Wirtschaft und Entwicklung".

Die österreichische Außenwirtschaftsstrategie identifiziert nachhaltige und faire Wirtschaftspartnerschaften zwischen österreichischen Unternehmen und lokalen Partnern als wesentliches Ziel einer erfolgreichen Außenwirtschaftspolitik, von der sowohl die Entwicklungsländer als auch österreichische Unternehmen profitieren sollen.

Österreich hat sich zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihrer 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) bekannt. Die Außenwirtschaftsstrategie legt daher fest, die SDGs, den globalen Trend zur Nachhaltigkeit sowie das Innovationspotenzial Nachhaltige Entwicklung bestmöglich für den wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen.

Die Aktivitäten des BMAW bezwecken eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliches Engagement in den Partnerländern und die Förderung eines verbesserten Informationsaustausches sowie der intensiveren Kooperation zwischen Entwicklungszusammenarbeit und Österreichs Wirtschaft. Im Bereich der Handelshilfe geht es dabei um die Unterstützung von Entwicklungsländern bei deren Teilnahme an und Einbeziehung in das Welthandelssystem.

Die Oesterreichische Entwicklungsbank

Die Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) wurde 2008 als Entwicklungsbank der Republik Österreich gegründet und ist eine 100%-Tochtergesellschaft der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB). Im Auftrag der Bundesregierung finanziert sie private Investitionsvorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern, die wirtschaftlich tragfähig und entwicklungspolitisch sinnvoll sind, und trägt so zu nachhaltiger Entwicklung und besseren Lebensbedingungen bei.

Die OeEB stellt langfristige Kreditfinanzierungen und Eigenkapitalbeteiligungen zu marktnahen Konditionen bereit. Ihr Fokus liegt dabei auf den Bereichen Erneuerbare Energie, Infrastruktur und finanzielle Inklusion/Förderung von Mikro-, Klein- und Mittelbetrieben (MKMU).

Für Maßnahmen zur Stärkung der entwicklungspolitischen Wirkung ihrer Projekte hat die OeEB besondere Finanzmittel vorgesehen. Mit diesen sogenannten Business Advisory Services sollen in erster Linie Finanzierungen der OeEB vorbereitet und begleitet werden, z.B. durch Experteneinsätze vor Ort, Studien oder Schulungsmaßnahmen bei Kunden.

Die OeEB ergänzt die Leistungen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit des Außenministeriums und der ADA und ist Mitglied des Netzwerks der bilateralen europäischen Entwicklungsbanken - der EDFIs.