Neben Armutsbekämpfung und Friedensförderung ist der Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen eines der drei übergeordneten Ziele der Austrian Development Agency. Denn eine intakte Umwelt mit fruchtbaren Böden, trinkbarem Wasser und sauberer Luft ist die Grundvoraussetzung sowohl für ein gesundes Leben ohne Hunger als auch für wirtschaftlichen Fortschritt. Naturkatastrophen wie Dürren, Überflutungen oder Erdrutsche haben vor allem dort verheerende Auswirkungen, wo die Umwelt bereits geschädigt ist und den Menschen keinen Schutz mehr bieten kann.

Angesichts des globalen Klimawandels ist es wichtig, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Bereits erreichte Entwicklungsfortschritte dürfen nicht von den Auswirkungen des Klimawandels zunichtegemacht werden. Und es gilt, die zu erwartenden Folgen des Klimawandels in der Projektplanung zu berücksichtigen. Der vom Weltklimarat 2018 veröffentlichte Sonderbericht zum 1,5 Grad Celsius-Ziel fordert sofortige Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, die einem Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius entsprechen. Nur so können die im Bericht aufgezeigten schwerwiegenden Folgen von einer Erderwärmung von 2 Grad Celsius vermieden werden.

Umweltzerstörungen treffen die ärmsten und schwächsten Bevölkerungsgruppen in Entwicklungsländern am stärksten. Denn diese Menschen sind von den lokalen natürlichen Ressourcen abhängig. Ihr Risiko, aufgrund von schädlichen Umweltfaktoren zu erkranken, ist zudem zehnmal höher als für Europäerinnen und Europäer. Der fehlende Zugang zu Wasser, Land oder Bodenschätzen ist der häufigste Grund für gewaltsame Konflikte in Entwicklungsländern.

Effektiver Umweltschutz kann nur gelingen, wenn er sowohl von nationalen Institutionen als auch von der Bevölkerung vor Ort mitgetragen wird. Die weltweiten Veränderungen der Umwelt verlangen auch globale Kooperationen. Grundlage dafür ist eine Reihe von internationalen Umweltübereinkommen wie etwa die Rio-Konventionen für den Erhalt der biologischen Vielfalt (CBD), das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) sowie die Konvention der Vereinten Nationenzur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) und das Pariser Abkommen.

Auch die Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) beziehen sich auf den Schutz von Ökosystemen wie Wälder, Feuchtgebiete, Trockengebiete und Bergökosysteme, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen und die Lebensgrundlagen nachkommender Generationen sowie aller anderen Lebewesen zu sichern. Neben der Förderung von spezifischen Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in den Partnerländern der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit werden alle von der Austrian Development Agency unterstützten Maßnahmen auf ihre Umweltauswirkungen geprüft, um negative Effekte zu vermeiden.