ADA kompensiert CO2-Emissionen

Der Beitritt der Austrian Development Agency zum neuen CO2-Kompensationssystem der BoKu ist ein konsequenter Schritt.

Der Beitritt der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, zum neuen CO2-Kompensationssystem der BoKu ist ein konsequenter Schritt: Die österreichische Entwicklungsagentur leistet noch mehr als bisher für den Klimaschutz - nicht nur im Rahmen ihrer internationalen Projekte, sondern in ihrem täglichen Handeln als Unternehmen. Die Kooperation und der Dialog mit den Partnern im Süden und Osten bringen für die ADA auch Flugreisen mit sich. Die dadurch verursachten Emissionen wird die ADA in Zukunft über das CO2-Kompensationssystem ausgleichen.

Doppelter Gewinn

Die BoKu-Klimaschutzprojekte, die CO2 aus der Atmosphäre binden oder Treibhausgasemissionen reduzieren, sollen zugleich die Programme und Projekte der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ergänzen und zur Armutsminderung und einer zukunftsgerichteten nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Beim aktuellen Kompensationsprojekt der BoKu in der Nord-Gondar-Region in Äthiopien lässt sich dieses Ideal verwirklichen. Es verbindet CO2-Kompensation auf hohem Niveau mit großem entwicklungspolitischem Mehrwert. So wird durch Aufforstung CO2 gebunden und gleichzeitig durch Bodenschutzmaßnahmen und die Förderung der Artenvielfalt nachhaltige Landnutzung unterstützt und dadurch die Lebenssituation der lokalen Bauern und Bäuerinnen verbessert. Durch enge wissenschaftliche Zusammenarbeit leistet das Projekt zusätzlich einen Beitrag zu entwicklungspolitisch relevanter Forschung in Österreich und Äthiopien. Damit ergänzt es ein von der ADA unterstütztes Programm des äthiopischen Regionalstaats Amhara, das den sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen in der Nord-Gondar-Region fördert.

Als Mitglied im Beirat des Kompensationssystems konnte die ADA ihre Expertise und Erfahrungen aus der Praxis der Entwicklungszusammenarbeit in der betreffenden Region schon während der Entwicklungsphase einbringen.

Umwelt und natürliche Ressourcen als Schwerpunkt

Umwelt und Klimaschutz gehören zu den wichtigsten Handlungsfeldern der österreichischen Entwicklungspolitik, denn ohne sie ist nachhaltige Entwicklung für die Menschen in den ärmsten Ländern nicht möglich. Rund 600.000 km2 landwirtschaftlich genutzter Fläche in Afrika - das ist mehr als das Siebenfache der Fläche Österreichs - könnten in naher Zukunft aufgrund des Klimawandels unbrauchbar werden. Bis 2025 wird die Zahl der Menschen, die unter Wasserknappheit leiden, auf 480 Millionen ansteigen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Entwicklungsländer am globalen Treibhausgasausstoß stetig zu. Die hohe Abhängigkeit dieser Länder von fossilen Energieträgern führt bei den steigenden Energiepreisen zudem zu enormen volkswirtschaftlichen Belastungen.

Die ADA unterstützt ihre Partner, diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Erneuerbare Energie, Wasser- und Siedlungshygiene sowie ländliche Entwicklung, die auf umweltschonende Ressourcennutzung setzt, gehören zu den Schwerpunkten der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Für Projekte, die zum Umweltschutz beitragen, wurden in den letzten Jahren mehr als 30 Millionen Euro oder rund ein Drittel der Finanzmittel aufgewendet. Davon gingen rund 50 Prozent an Projekte, die auch Klimaschutzziele verfolgten.

Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der SADC, der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft. Erneuerbare Energieressourcen und -technologien wie Wind- und Kleinwasserkraftwerke oder Solarthermie sollen vor allem in abgelegenen Gebieten der Region zu einer besseren Stromversorgung führen. Auch im Südwesten Bhutans entstand in den letzten Jahren ein mittelgroßes 114 Megawatt starkes Wasserkraftwerk, dessen Errichtung die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit neben finanzieller Unterstützung durch technische Beratung und Know-how förderte. In Burkina Faso trägt ein jüngst gestartetes Projekt beispielsweise zur Förderung der landwirtschaftlichen Vielfalt und damit zur Anpassung an den Klimawandel bei. Dadurch soll Abhängigkeit von einzelnen Erzeugnissen verringert werden. Auch die Lagerbedingungen werden verbessert, damit die Menschen bei Ernteausfällen in Trockenperioden auf Vorräte zurückgreifen können