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Aufbruch auf Afrikas Äckern
Trotz des rasanten Wirtschaftswachstums der letzten 20 Jahre prägen Unterernährung und Ernährungsunsicherheit nach wie vor den Lebensalltag in Mosambik, und das insbesondere in der Schwerpunktregion der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit Sofala. Paradoxerweise sind Kleinbäuerinnen und -bauern, die mehr als 90% der Nahrungsmittel des Landes produzieren, am stärksten von Unterernährung betroffen. Diese Missstände sind den geringen Erträgen und sehr kleinen Anbauflächen geschuldet. Der eigene Vorratsschrank bleibt nach der Ernte oft leer.
Deshalb fördert die Austrian Development Agency (ADA) zusammen mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sogenannte "Extensionistas". Isabel Tivana ist eine davon. Sie bildet Landwirtinnen und Landwirte aus und hilft ihnen, Kulturpflanzen großzuziehen, zu verarbeiten und erfolgreich zu vermarkten.
Über ein von der ADA gefördertes Projekt der Provinzregierung Sofala bekommen die Kleinbäuerinnen und -bauern von "Extensionistas" wie Isabel Tivana Tipps und Tricks, wie sie ihre Anbau- und Vermarktungsmethoden verbessern können. Dadurch können sie nicht nur ihren Ertrag steigern, sondern auch ihre Felder nachhaltiger bewirtschaften.
Dank Isabels Unterstützung konnte der Landwirtschaftsverband "United Women of Maronde" im Bezirk Chibabava seine Kartoffelproduktion erhöhen und dabei gleichzeitig auf umweltschonende und nachhaltige Anbaumethoden setzen.
"Isabel kommt zweimal die Woche, um uns zu zeigen, wie viel Platz wir zwischen den Setzlingen lassen sollen und wie wir mit Hilfe von Heu die Feuchtigkeit des Bodens konservieren können", erzählt Emma Jossias, Leiterin des Landwirtschaftsverbandes von ihrer Erfahrung mit der Extensionista.
Mehr als ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein
Die ADA unterstützt Landwirtinnen und -wirte auch mit Saatgut und durch den Bau von Silos und kleinen Bewässerungssystemen. Letztere ermöglichten es dem Verband nicht nur die Produktion anzukurbeln, sondern hatten noch einen weiteren positiven Nebeneffekt:
"Früher hatten wir viele Unfälle und sogar einige Todesfälle durch Krokodilattacken. Dank des Bewässerungssystems müssen wir nun nicht mehr zum Fluss gehen, um Wasser für unsere Felder zu holen", erklärt Emma Jossias. Emma schätzt die Unterstützung und trägt diese in ihrer Gemeinschaft weiter: Sie gibt den Ärmsten Essen und nimmt Waisen auf.
Durch das ADA-Projekt in Sofala profitieren über 4.000 Produzentinnen und Produzenten von 80 neu erbauten Silos. Rund 280 Mitglieder von Erzeugerverbänden können die acht neu errichteten Bewässerungssysteme in Anspruch nehmen. Die 156 Extensionistas konnten mehr als 95.000 Produzentinnen und Produzenten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das erworbene technische Wissen geben sie nun an andere Bäuerinnen und Bauern in ihrer Gemeinde weiter.