Bergtourismus - Segen oder Fluch?

In den meisten Bergregionen der Welt haben die Menschen kaum Alternativen zu Land-, Forst- und Viehwirtschaft.

Das Leben in den Bergen ist hart. Diese Floskel ist leider wahr: In den meisten Bergregionen der Welt haben die Menschen kaum Alternativen zu Land-, Forst- und Viehwirtschaft. Sie kämpfen als Bergbäuerinnen und Bergbauern mit kargen Böden, harschem Wetter und können im Wettbewerb auf großen Märkten nur schwer bestehen. Alternative Wirtschaftszweige zu finden ist für sie sehr wichtig.

Tourismus als Lösung?

Tourismus wird oft als naheliegende Lösung propagiert. Aber viele Tourismusprojekte sind bereits an zu langen Anfahrtswegen oder der Konkurrenz von benachbarten Destinationen gescheitert.

Zudem bringen Touristen auch Müll mit, strapazieren mit ihrem Wasser- und Energieverbrauch die Region. Nicht jedes Bergdorf ist dem zusätzlichen Ressourcenverbrauch aber auch der kulturellen Herausforderung, die die neuen Gäste mit sich bringen, gewachsen.

Vor- und Nachteile im Überblick

Die Schweiz und Österreich kennen die Sonnen- und Schattenseiten des Bergtourismus gut. Bei den gemeinsamen Publikationen zu Schlüsselthemen für Entwicklung in Berggebieten darf Tourismus daher nicht fehlen: "Tourism in Mountain Regions – Hopes, Fears and Realities" beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie Bergtourismus nachhaltig sein kann. Die Themen reichen vom Einfluss des Tourismus auf die sozialen Hierarchien der Tuareg in den Bergen der Sahara über "Urlaub am Bauernhof" in Tirol bis zur politischen Dimension des Bergtourismus im Kaukasus. Die Publikation wurde vom Institut für Geographie und Umwelt der Universität Genf, dem Zentrum für Entwicklung und Umwelt der Universität Bern und dem United Nations Environment Program (UNEP) gestaltet.

Zur ersten Publikation der Schweizer und Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit "Mountain Farming is Family Farming" geht es hier.