Lokale Frauenstimmen stärken

Der Women´s Peace & Humanitarian Fund (WPHF) unterstützt von Frauen geführte zivilgesellschaftliche Organisationen. Durch ihre Aktivitäten beugen die Organisationen Konflikten vor, versuchen, humanitäre Krisen zu lösen und fördern Friedensprozesse in ihren Gemeinschaften. In Uganda und weltweit stärkt dieser Fonds Stimmen von Frauen in Friedensprozessen und humanitären Krisen. Seit 2018 leistet die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit in diesem Rahmen einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen.

Heute sind so viele Menschen auf der Flucht wie zuletzt im Zweiten Weltkrieg. Länder, die Perioden der Stabilität erlebt haben, fallen zurück in Konflikte. Beteiligen sich Frauen aktiv an Friedensprozessen, so halten diese länger – das haben Studien bestätigt. Darüber hinaus stärken Frauen die wirtschaftliche Situation der Region, wenn sie eine aktive Rolle rund um die Konfliktlösung spielen. Sie gestalten humanitäre Unterstützung effektiver und verringern Extremismus und seine Verbreitung. Obwohl die bedeutende Rolle der Teilnahme von Frauen an Friedensprozessen anerkannt ist, bekommen sie für ihre Arbeit zu wenig Unterstützung. Auch 20 Jahre nach der Sicherheitsratsresolution 1325 der Vereinten Nationen über Frauen, Frieden und Sicherheit machen Frauen einen Bruchteil der Beteiligung in Friedensprozessen und Konfliktlösung aus.

Für und als Frauen aktiv werden
Der WPHF setzt sich seit 2016 als innovative Partnerschaft für die Gleichstellung und Bedeutung von lokalen Frauen in Krisenregionen ein. Ziel des WPHFs ist eine Welt, in der die Geschlechter gleichgestellt sind und Frieden fortwährt. Dafür kooperiert der WPHF mit lokalen Frauenorganisationen, die sich in humanitären Krisen und Kriegsgebieten für den Schutz von Frauen und die aktive Beteiligung von Frauen in der humanitären Hilfe, der Konfliktprävention, in Friedensprozessen und dem Wiederaufbau einsetzen. Seit 2016 hat der WPHF 200 zivilgesellschaftliche Organisationen in 25 Ländern unterstützt und 4,8 Millionen Menschen erreicht. Bis 2022 unterstützt Österreich den WPHF global mit mehr als 6 Millionen Euro, wovon 2 Millionen für Uganda vorgemerkt sind.

In Uganda unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit den WPHF, um die effektive Teilnahme von Frauen an Sicherheits- und Friedensagenden zu stärken. Denn die Aktivitäten von Frauen in Friedensprozessen sind hier und anderswo vor allem eines: unterfinanziert. Der WPHF ermöglicht den Vertreterinnen und Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie Friedensaktivistinnen Expertise und Trainings. Gemeinsam mit der Spotlight Initiative unterstützt der WPHF Opfer von Gewalt und bietet benachteiligten Frauen Schutz und Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben. Nakabugo Jemimah, selbst Mutter, erhielt in diesem Rahmen ein Training für junge Mütter. Sie gibt ihr Wissen über reproduktive und sexuelle Gesundheit heute als Freiwillige in ihrem Dorf weiter. "Unsere Denkweisen haben sich verändert, wir können nun eine vielversprechende Zukunft sehen und unser Leben wiederaufbauen", sagt Jemimah über die vom WPHF ermöglichten Veränderungen.

Uganda an der Weggabelung
Das ostafrikanische Binnenland befindet sich an einer Weggabelung, an der sich sein weiterer nachhaltiger Entwicklungsweg entscheiden wird. Lang war Uganda in den Augen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds ein Musterschüler der Entwicklung. Doch in den letzten Jahren hat dieser Ruf gelitten. Ungelöste vergangene Konflikte und Menschenrechtsverletzungen sowie Lücken im Rechtssystem, umstrittene Wahlen und Grenzkonflikte stellen Frieden und Sicherheit auf eine harte Probe.  

Seit 1992 ist Uganda Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Diese konzentriert sich, in Abstimmung mit dem nationalen Entwicklungsplan, unter anderem auf den Zugang zur Justiz. Fortwährender Frieden und nachhaltige Entwicklung sind in Uganda wie anderswo nur möglich, wenn Frauen und Mädchen gleichberechtigt sind. Mit Projekten und Programmen wie dem WPHF unterstützt Österreich diese Gleichberechtigung. Denn die Welt kann nicht länger damit warten, Frauen in Krisenherden zu unterstützen.


Über den WPHF
Der Women’s Peace & Humanitarian Fund (WPHF) ist der einzige globale Finanzierungsmechanismus, der ausschließlich die Beteiligung von Frauen in Friedensprozessen und humanitären Krisen unterstützt. Der WPHF ist ein flexibles und schnell handelndes Finanzierungsinstrument, das hochwertige Interventionen unterstützt, um lokale Frauen zu stärken, Konflikten besser vorzubeugen, auf Krisen und Notfälle effizienter zu reagieren und Friedensprozesse aktiv mitzugestalten. Die Vision des WPHFs ist, dass Frauen zu gleichem Anteil an Konfliktprävention, Krisenresponse, Friedensförderung und Wiederaufbau teilhaben, beitragen und profitieren. Bis Ende 2025 will der WPHF in 1.000 Aktivistinnen und ihre Zivilgesellschaftsorganisationen investieren um 1.000 friedvollere und widerstandsfähigere Gesellschaften zu bilden.