Moldau im Fokus: Stärkung der lokalen Infrastruktur

Mit dem Projekt EU4Moldova - Local Communities (LOCOMO) unterstützen wir ausgewählte Gemeinden in der Republik Moldau, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen von COVID-19 zu bewältigen. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Polnischen Solidaritätsfonds liegt bei der Umsetzung der Schwerpunkt im Bereich Wassermanagement und Berufsausbildung.

Die Republik Moldau gilt als das ärmste und am wenigsten entwickelte Land Europas. Insbesondere in den ländlichen Regionen sind die Infrastruktur und die damit verbundenen Dienstleistungen Wasser, Sanitär und Abfall nur wenig ausgebildet. Einer der Komponenten von LOCOMO ist daher die Optimierung der Wasserversorgung, Siedlungshygiene und Abfallwirtschaft.

Fokus auf Wasserinfrastruktur

Als Vorzeigeprojekt ist die Errichtung einer Wasseraufbereitungsanlage in Edinet im Norden Moldaus geplant. Dazu kommen zehn bis 15 weitere kleinere Bauprojekte, um die Wasserinfrastruktur in Schulen, Kindertagesstätten und anderen öffentlichen Einrichtungen zu verbessern. Weitere Maßnahmen dienen der Optimierung der Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallwirtschaft. Auch die dazugehörigen Behörden und Dienstleistungsunternehmen bekommen Unterstützung. "Der Zugang zu erneuerter Infrastruktur kommt neben den Versorgern im Wasserbereich und in der Abfallwirtschaft insbesondere der Bevölkerung in den ausgewählten Regionen unseres Partnerlandes zugute", so ADA-Geschäftsführer Friedrich Stift zum Projektstart.

Fokus auf Berufsbildung

Der zweite Schwerpunkt innerhalb des Projektes, den wir gemeinsam mit der GIZ umsetzen, liegt auf der Verbesserung des Bildungsbereichs. Unser Projektteam fokussiert sich dabei auf VET-Institutionen (Vocational Education and Training) sowie politisch-strategische Rahmenbedingungen in der dualen Bildung, insbesondere in der Zusammenarbeit der nationalen und lokalen Institutionen bei der Mitgestaltung der Gesetzgebung und politischen Orientierung.

"Durch verbesserte Berufsausbildung sollen Frauen und Männer bessere Chancen am Arbeitsmarkt erlangen. Dadurch werden auch Synergien im Wasserinfrastruktursektor geschaffen, da die neue Infrastruktur eine entsprechende Berufsausbildung für Betriebsführung und Instandhaltung erfordert", freut sich Stift.

Vier berufsbildende Institutionen und deren pädagogisches und administratives Personal profitieren von LOCOMO, dazu etwa tausend Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Institutionen und lokale Betriebe. Ergänzend werden die Ausbildungsstätten mit dem lokalen Privatsektor vernetzt.

Team Europe: Working Better Together

LOCOMO ist eine Team-Europe-Initiative (TEI) und wird durch das Europäische Nachbarschaftsinstrument (ENI) finanziert. Im Team Europe koordinieren die Europäische Kommission, europäische Finanzinstitutionen, EU-Mitgliedsländer und ihre Entwicklungsagenturen ihre gemeinsamen Initiativen und Programme in der Entwicklungszusammenarbeit gegen die Auswirkungen der Coronapandemie.

Das Gesamtbudget von LOCOMO beträgt knapp 17,5 Millionen Euro, davon werden 13,8 Millionen Euro von der Europäischen Union (EU) finanziert. 2,7 Millionen Euro stammen aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA). Den Rest trägt das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei. Wir setzen davon über 10 Millionen Euro um. Das Programm läuft für vier Jahre von Anfang 2022 bis Ende 2025 in Gemeinden der drei Bezirke Edineț, Leova und Straseni.

Unsere Arbeit in Moldau

Moldau ist seit 2004 ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Unsere Aktivitäten konzentrieren sich auf Projekte in den Bereichen Wasserver- und Abwasserentsorgung, Umwelt und Klimawandel sowie Wirtschaft und Beschäftigung. Dabei wird der Berufsaus- und weiterbildung besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Junge Menschen sollen besser qualifizierte Arbeit und Perspektiven in der Heimat finden. Die gesamten öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen Österreichs (ODA) an Moldau beliefen sich von 2004 bis 2020 auf 59,30 Millionen Euro. Davon machte der Anteil der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) 35,80 Millionen Euro aus.