Tag der Flüsse: Schutz vor Fluten in Mosambik und Simbabwe

Wasser ist Leben – aber es kann auch nehmen. Überflutungen sind weltweit die häufigste Naturkatastrophe. Durch die Klimakrise treten sie noch öfter und intensiver auf. Wir unterstützen Mosambik und Simbabwe, sich durch ein Frühwarnsystem besser zu wappnen.

Am 25. September findet der „Internationale Tag der Flüsse“ statt. Er hebt den Wert von Flüssen hervor und soll dadurch unseren Umgang mit Gewässern verbessern. Als Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit setzen wir uns unter anderem für die nachhaltige Bewirtschaftung von Flüssen, gesunde Ökosysteme und Gewässerschutz in Entwicklungsländern ein.

Angesichts der spürbar steigenden Auswirkungen der Klimakrise gewinnt auch der Hochwasserschutz zunehmend an Bedeutung. Die aktuelle Flutkatastrophe in Pakistan, bei der ein Drittel des Landes überflutet wurde, ist nur eines von vielen Beispielen. Ähnliche Naturkatastrophen werden laut World Health Organization (WHO) in Zukunft häufiger und noch intensiver auftreten. Etwa 83 Millionen Menschen sind bereits jährlich von Überflutungen betroffen, belegt eine Statistik des Büros der Vereinten Nationen zur Reduzierung von Katastrophenrisiken (UNDRR).

Frühwarnsystem für 1,2 Millionen Menschen

Um eine friedliche Koexistenz von Mensch und Natur in Südostafrika zu gewährleisten, unterstützen wir ein grenzüberschreitendes Projekt der UNESCO in Mosambik und Simbabwe. In den Flusseinzugsgebieten der Flüsse Búzi, Pungwe und Save (BuPuSa) soll ein Hochwasserüberwachungs- und Frühwarnsystem das Risiko von Überschwemmungen verringern. "Das BuPuSa-Projekt kommt zur rechten Zeit und ist eine wichtige Katastrophenvorsorge. Das Frühwarnsystem wird Menschenleben retten und die Verluste durch Katastrophenereignisse wie Überschwemmungen verringern,” sagt Paul Gomis, Leiter des UNESCO-Büros in Maputo.

Das Projektteam der UNESCO erhebt und bewertet das Hochwasserrisiko in den betroffenen Gebieten und etabliert ein wirksames System, das Wasserstände überwachen und die umliegende Bevölkerung frühzeitig vor Überschwemmungen warnen soll. Zudem organisiert das Projekt Schulungen von etwa 100 Personen aus Regierungsbehörden und erstellt eine umfassende Kommunikationsstrategie sowie Aktionspläne.

Leben retten, Nahrungssicherheit stärken

Mindestens 1,2 Millionen Menschen aus 100 lokalen Gemeinden, vor allem jene aus niedrig gelegenen Gebieten und flussabwärts der drei Einzugsgebiete, werden von der Initiative profitieren. „Das UNESCO-Projekt rettet nicht nur Leben, sondern schützt auch die Landwirtschaft und damit die Nahrungssicherheit der Menschen vor Ort,“ sagt ADA-Geschäftsführer Dr. Friedrich Stift Nach UNESCO-Angaben sind in Mosambik 80 Prozent der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig, der Sektor erwirtschaftet 30 Prozent des BIP. Ein verbesserter Hochwasserschutz wird sich daher auch wirtschaftlich rentieren, so die Prognose des Projektteams. Und das ist dringend nötig, denn das südostafrikanische Land verliert jährlich schätzungsweise 1,1 Prozent seines BIP durch Dürren und Überschwemmungen.

Wiederaufbau nach Zyklon Idai

Die Menschen in Mosambik und Simbabwe leiden in den letzten Jahren besonders hart unter Naturkatastrophen und extremen Wetterbedingungen. Die verheerenden Überschwemmungen des Jahres 2019, die durch den tropischen Wirbelsturm Idai verursacht wurden, zeigten: Die Frühwarnsysteme in der Region sind unzureichend. Laut dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes starben mehr als tausend Menschen bei der Naturkatastrophe, etwa drei Millionen waren insgesamt betroffen. Überschwemmte Dörfer und zerstörte Infrastruktur zwangen 150.000 Menschen, ihre Häuser zu verlassen.

Die Regierungen der beiden Länder reagieren nun mit dem BuPuSa-Projekt, das wir mit 858.500 Euro fördern. „Mit diesem Projekt wollen wir die Auswirkungen des Klimawandels in Mosambik und Simbabwe mildern und Armut langfristig reduzieren. Gerade die ärmsten Regionen der Welt sind am stärksten von den Folgewirkungen des Klimawandels betroffen. Die Lebensgrundlage von Millionen Menschen ist bedroht,“ so Stift.  

Unsere Arbeit in Mosambik und im südlichen Afrika

Mosambik ist seit 1992 ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Unsere Aktivitäten konzentrieren sich dort auf Friedenssicherung, Armutsminderung, Landwirtschaft und Nahrungsmittelsicherheit, sowie Wasser- und Siedlungshygiene.Wir unterstützen darüber hinaus auch Länder der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC), der auch Simbabwe angehört.