Stop FGM: Gemeinsam für ein Ende weiblicher Genitalverstümmelung

Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit müssen mit den Folgen weiblicher Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) leben.

Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit müssen mit den Folgen weiblicher Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) leben. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind 3 Millionen Mädchen und Frauen pro Jahr dem Risiko ausgesetzt, weitere Opfer dieser über 2.000 Jahre alten und auf Mythen und Aberglauben basierenden Tradition zu werden. Am 6. Februar begeht die internationale Gemeinschaft den internationalen Tag der Nulltoleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung. Am 6. Februar stehen diese Mädchen und Frauen im Mittelpunkt der globalen Aufmerksamkeit, und es zeigt sich: Es gibt noch viel zu tun, um dieser schädlichen Praxis ein Ende zu bereiten.

Massive Menschenrechtsverletzung

Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit setzt sich seit Anbeginn für Geschlechtergleichstellung und die Wahrung der Rechte von Mädchen und Frauen ein. Weibliche Genitalverstümmelung verletzt das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Gesundheit von Mädchen und Frauen und fördert eine extreme Form der Diskriminierung zutage. Diese massive Menschenrechtsverletzung ein für alle Mal zu beenden ist ein besonderes Anliegen von Bundesministerin Karin Kneissl - und erklärtes Ziel von vier Projekten, die die Austrian Development Agency (ADA) aktuell in Äthiopien und Burkina Faso fördert. Aufklärungsarbeit und verbesserte Gesundheitsversorgung sollen dort Frauen vor Genitalverstümmelung schützen, Geschlechterungleichheiten reduzieren und sie dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Kampf gegen FGM in Äthiopien und Burkina Faso

Die Projekte starteten am 1. November 2018. Ihr Ziel für die kommenden drei Jahre: Maßnahmen gegen weibliche Genitalverstümmelung setzen und einen besseren Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen für Frauen fördern. Insgesamt 1,2 Millionen Euro stellt die ADA dafür zur Verfügung. Umgesetzt werden die Initiativen von den österreichischen zivilgesellschaftlichen Organisationen HORIZONT3000, der Österreichische Caritaszentrale, dem Österreichischen Roten Kreuz sowie der Privatstiftung Hilfe mit Plan Österreich und lokalen Partnern. In den kommenden drei Jahren werden rund 110.000 Personen direkt von den Maßnahmen gegen FGM profitieren.

Information und Aufklärung als Schlüssel zum Erfolg

Um weibliche Genitalverstümmelung auszurotten, braucht es insbesondere Eines: Aufklärung, Zeit - und die vereinten Kräfte aller Mitglieder der Gesellschaft. Nur so kann tatsächliche Geschlechtergleichstellung erreicht werden. Im Fokus der vier Projekte stehen deshalb insbesondere kulturell-sensitive Aufklärungsarbeit und gestärkte medizinische Kapazitäten zur Prävention, Betreuung und Behandlung von FGM und den daraus resultierenden schwerwiegenden Gesundheitsproblemen. Bewusstseinsbildende Maßnahmen und Informationskampagnen erhöhen das Wissen über die gefährlichen Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung in Dorfgemeinschaften und sollen das Ausmaß von FGM vor Ort reduzieren.