Entwicklungszusammenarbeit effektiv und nachhaltig zu gestalten ist ein wesentliches Ziel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Um das zu gewährleisten, werden regelmäßige Evaluierungen von Strategien, Sektoren, Instrumenten, Themen, Programmen und Projekten durchgeführt. Diese Evaluierungen tragen zur bestmöglichen Qualität und Wirkung der österreichischen Entwicklungsaktivitäten bei.

Effektivität und Nachhaltigkeit als Ziele
Evaluierungen machen Lernprozesse innerhalb der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit möglich und unterstützen Partnerorganisationen, ihre Arbeit zu optimieren. Außerdem werden Evaluierungsergebnisse verwendet, um die Qualität und Zielgerichtetheit der österreichischen Beiträge zu überprüfen und eventuell notwendige Korrekturmaßnahmen vorzunehmen.

Die Berichte von strategischen Evaluierungen werden veröffentlicht und informieren sowohl österreichische Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sowie politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger über Resultate der Entwicklungszusammenarbeit.

Gemeinsame Verantwortung
In Abstimmung mit der Austrian Development Agency (ADA) entwickelt das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) ein 2-jähriges Evaluierungsprogramm für strategische Evaluierungen. Diese Evaluierungen werden von der ADA gemeinsam mit dem BMEIA gesteuert. Projekt- und Programmevaluierungen werden direkt mit den Projektorganisationen durchgeführt.

Prinzipien und Kritierien
Die Evaluierungen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit werden nach den Prinzipien und Qualitätskriterien des OECD DAC durchgeführt. Wichtige Prinzipien dabei sind:

- Unabhängigkeit
Eine Evaluierung muss sich bei der Planung und Durchführung um größtmögliche Objektivität und Unparteilichkeit bemühen. Die Evaluatorinnen und Evaluatoren müssen unabhängig von allen operativen Beteiligungen sein. Evaluierungen werden daher von Teams aus unabhängigen und internationalen Expertinnen und Experten bzw. unter der Einbeziehung nationalen Fachpersonals aus den Partnerländern durchgeführt.

- Glaubwürdigkeit
Das Evaluierungsteam muss über die notwendigen methodischen, inhaltlichen und sozialen Kompetenzen verfügen. Die in der Evaluierung angewandten Methoden und die Evaluierungsergebnisse sind in den Berichten nachvollziehbar darzustellen.

- Partizipation
Evaluierung ist als Prozess angelegt, der externe Expertise und Beurteilung mit der reflektiven Auseinandersetzung der Projektbeteiligten und der Zielbevölkerung verbindet, um neue Perspektiven und Übereinkommen über die weitere Arbeit zu erreichen.

- Transparenz
Gegenstand, Zweck, Umfang, Adressatinnen und Adressaten, Evaluierungsfragen, Methoden, Zeitplan, Qualifikationen des Evaluierungsteams, Berichtslegung und die Koordination müssen entsprechend klar im Evaluierungsauftrag („Terms of Reference“) definiert sein.

- Nützlichkeit
Die Evaluierungsergebnisse sollen für alle Beteiligten nützlich sein. Ihre Umsetzung durch politische und operative Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger muss sichergestellt werden.

Alle Evaluierungen inkludieren die internationalen Qualitätskriterien von Relevanz, Effizienz, Effektivität, Wirkung und Nachhaltigkeit.

Evaluierung mit Zukunft
Um den aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen, verfolgt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit in der Evaluierung neue Methoden und Ansätze. Evaluierungen sollen zukünftig vermehrt gemeinsam mit anderen Gebern durchgeführt werden. Dazu kommt die große Herausforderung, Evaluierungsergebnisse zu verbreiten und zu institutionalisieren. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass diese sowohl in den Politikdialog als auch in die Praxis der Entwicklungszusammenarbeit einfließen.