Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) betrugen die öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen (official development assistance, ODA) Österreichs 2021 final rund 1,240 Milliarden Euro auf Zuschussäquivalent-Basis. Das entspricht einer ODA-Quote von 0,31 Prozent des österreichischen Bruttonationaleinkommens (BNE) und einer Steigerung von 122,9 Millionen Euro bzw. 11,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (nicht inflationsbereinigt) entspricht.

Die ODA umfasst alle österreichischen öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen von Bund, Ländern und Gemeinden. 

Entwicklung der Österreichischen Gesamt-ODA
2021 leistete Österreich den finalen OECD-Daten zufolge Beiträge in Höhe von 577,9 Millionen Euro für bilaterale und 662,4 Millionen Euro für multilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Der Anstieg bilateraler ODA von 450,5 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 577,9 Millionen Euro im Jahr 2021 ist unter anderem auf gestiegene Beträge aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) zurückzuführen. 

Der Rückgang der multilateralen ODA von 666,9 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 662,4 Millionen Euro im Jahr 2021 ergibt sich unter anderem aufgrund geringerer Beiträge an den Europäischen Entwicklungsfonds (EDF), den Afrikanischen Entwicklungsfonds (AfDF), den Debt Relief Trust Fund sowie an die UN-Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (UNDPO). Gleichzeitig stiegen die multilateralen Beiträge an die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA), die Internationale Finanz-Corporation (IFC), dem Katastrophenhilfefonds der Vereinten Nationen (CERF) sowie an die Europäische Kommission.

Kommunikationsbasis für Österreichs ODA-Zahlen
Alle Daten werden seit dem Berichtsjahr 2020 auf Zuschussäquivalent-Basis kommuniziert. Die finale ODA-Meldung 2021 berücksichtigt entsprechend den OECD-Kriterien erneut ODA-fähige Kredite an den Privatsektor, welche unter den vorläufigen Berichtsdirektiven betreffend Privatsektorinstrumente (PSI) weiterhin auf Nettofluss-Basis gemeldet werden. Zudem umfasst sie erneut Auszahlungen zu konzessionellen Krediten an multilaterale Organisationen, welche gemäß regulärer Berichtsdirektiven, unter das im Rahmen der ODA-Modernisierung eingeführte Zuschussäquivalent-System fallen.

Da das Zuschussäquivalent seitens OECD/DAC seit 2019 (für das Berichtsjahr 2018) als Standardmaß für die statistische Erfassung der ODA gilt und um eine Vergleichsbasis herzustellen, wird für die Berichtsjahre 2018 und 2019 regulär eine Rückrechnung auf Zuschussäquivalent-Basis vorgenommen, weshalb Daten für diese Jahre leicht von den veröffentlichten Daten abweichen.

Bekanntgabe der Entwicklungshilfeleistungen
Auf Basis der statistischen Meldungen publiziert der Entwicklungshilfeausschuss (DAC) der OECD die jährlichen Ergebnisse im internationalen Vergleich: Erste Trends mit vorläufigen Daten werden im Frühjahr über das vergangene Berichtsjahr veröffentlicht. Zum Jahresende werden die detaillierten Endergebnisse der öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen der einzelnen Staaten in der OECD-Datenbank und im ODA-Bericht 2021 (Grafik- und Tabellenteil) zu den österreichischen Leistungen hier publiziert.

Alle Daten für das Berichtsjahr 2021 werden auf Zuschussäquivalent-Basis kommuniziert. Da das Zuschussäquivalent seitens OECD/DAC seit 2019 (für das Berichtsjahr 2018) als Standardmaß für die statistische Erfassung der ODA gilt und um eine Vergleichsbasis herzustellen, wurde für die Berichtsjahre 2018 und 2019 eine Rückrechnung auf Zuschussäquivalent-Basis vorgenommen. ODA-Kredite an den Privatsektor sowie Beteiligungen werden unter den vorläufigen Berichtsdirektiven betreffend Privatsektorinstrumente (PSI) weiterhin auf Nettofluss-Basis erfasst. Entschuldungen wurden bis zum Berichtsjahr 2019 ebenfalls auf Nettofluss-Basis erfasst.