Öffentliche Entwicklungshilfeleistungen Österreichs
Laut Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) betrugen die öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen (official development assistance, ODA) Österreichs im Jahr 2022 rund 1,756 Milliarden Euro auf Zuschussäquivalent-Basis. Das entspricht einem Anteil von 0,39 Prozent der ODA am Bruttonationaleinkommen (BNE) und einer Steigerung von 516,1 Millionen Euro bzw. 41,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die ODA umfasst alle österreichischen öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen von Bund, Ländern und Gemeinden.

Entwicklung der österreichischen Gesamt-ODA
Im Jahr 2022 leistete Österreich den finalen OECD-Daten zufolge Beiträge in der Höhe von 1.026,7 Millionen Euro für bilaterale und 729,7 Millionen Euro für multilaterale Entwicklungszusammenarbeit.

Der Anstieg bilateraler ODA von 577,9 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 1.026,7 Millionen Euro im Jahr 2022 ist u.a. auf Beträge im Bereich Asylwerber*innen in Geberländern (Steigerung um 300,4 Millionen Euro auf 353,8 Millionen Euro; davon stehen 264,1 Millionen Euro in Zusammenhang mit Vertriebenen aus der Ukraine) zurückzuführen. Darüber hinaus werden Steigerungen u.a. in den Bereichen konzessionelle Kredite (Steigerung um 55,9 Millionen Euro auf 98,6 Millionen Euro), bilaterale Beiträge aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF; Steigerung um 25,8 Millionen Euro auf 98,2 Millionen Euro) sowie COVID-19-Impfstoffspenden (Steigerung um 15,3 Millionen Euro auf 31,3 Millionen Euro) verzeichnet.

Der Anstieg der multilateralen ODA von 662,4 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 729,7 Millionen Euro im Jahr 2022 ergibt sich u.a. aus gestiegenen Beiträgen für die Europäische Kommission (Steigerung um 69,1 Millionen Euro auf 330,6 Millionen Euro) sowie einen Trust Fund des Internationalen Währungsfonds im Bereich Entschuldungen (Steigerung um 14,9 Millionen Euro; keine Beiträge im Vorjahr). Ein Rückgang findet sich hingegen u.a. bei Beiträgen an den Europäischen Entwicklungsfonds (Rückgang um 24,0 Millionen Euro auf 66,0 Millionen Euro).

Kommunikationsbasis für Österreichs ODA-Zahlen
In Österreich werden alle Daten ab dem Berichtsjahr 2020 auf Zuschussäquivalent-Basis kommuniziert. Da das Zuschussäquivalent seitens des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) der OECD seit 2019 (für das Berichtsjahr 2018) als Standardmaß für die statistische Erfassung der ODA gilt und um eine Vergleichsbasis herzustellen, wurden die Daten für die Berichtsjahre 2018 und 2019 in der folgenden Grafik auf Zuschussäquivalent-Basis rückgerechnet. ODA-Kredite an den Privatsektor sowie Beteiligungen werden laut vorläufigen Berichtsdirektiven betreffend Privatsektorinstrumente (PSI) weiterhin auf Nettofluss-Basis erfasst. Entschuldungen wurden bis zum Berichtsjahr 2019 ebenfalls auf Nettofluss-Basis erfasst.

Bekanntgabe der Entwicklungshilfeleistungen
Auf Basis der statistischen Meldungen publiziert der OECD/DAC die jährlichen Ergebnisse im internationalen Vergleich. Erste Trends mit vorläufigen Daten werden im Frühjahr über das vergangene Berichtsjahr veröffentlicht. Zum Jahresende werden die detaillierten Endergebnisse der öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen der einzelnen Staaten in der OECD-Datenbank sowie auf der hier publiziert.

Alle Daten ab dem Berichtsjahr 2020 werden auf Zuschussäquivalent-Basis kommuniziert. Da das Zuschussäquivalent seitens OECD/DAC seit 2019 (für das Berichtsjahr 2018) als Standardmaß für die statistische Erfassung der ODA gilt und um eine Vergleichsbasis herzustellen, wurde für die Berichtsjahre 2018 und 2019 eine Rückrechnung auf Zuschussäquivalent-Basis vorgenommen. ODA-Kredite an den Privatsektor sowie Beteiligungen werden unter den vorläufigen Berichtsdirektiven betreffend Privatsektorinstrumente (PSI) weiterhin auf Nettofluss-Basis erfasst. Entschuldungen wurden bis zum Berichtsjahr 2019 ebenfalls auf Nettofluss-Basis erfasst.