Albanien modernisiert Berufsbildung

Bei guter Auftragslage fehlen Unternehmen oft die Fachkräfte. Albanien setzt daher auf berufliche Bildung und verbindet darin verstärkt Theorie und Praxis. Auch Menschen mit Behinderungen profitieren davon.

"Das große Ziel von Bildung ist nicht alleine das Wissen, sondern die Fähigkeit zu handeln", sagt Bernd Naber, Geschäftsführer der größten Textilproduktion Albaniens und Wirtschaftspartner der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. "Damit wir unsere Aufträge erfüllen können, brauchen wir einfach gut ausgebildete Näherinnen und Näher." Doch oft fehlt es in Albanien an praxisorientierten Ausbildungen. Die Wirtschaftspartnerschaft mit der Firma Naber soll die Textilbranche Albaniens wettbewerbsfähig für den europäischen Markt machen und setzt auf den Aufbau dualer Ausbildungen nach dem Vorbild Österreichs. "Wir wollen künftig noch stärker mit Unternehmen zusammenarbeiten, damit wir unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Praxis vorbereiten", sagt auch Valbona Dibra, Direktorin des technischen Gymnasiums in Shkodra. Die Verbindung von Theorie und Praxis und innovative Lehrmethoden im ganzen Land zu etablieren sind das gemeinsame Ziel. Kooperiert wird unter anderem mit dem albanischen Arbeitsministerium, dem Bekleidungsverband sowie teilnehmenden Schulen und Unternehmen.

Behinderung ist kein Hindernis

Ein wichtiges Anliegen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ist es auch, Menschen mit Behinderungen den Weg ins Berufsleben zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm (UNDP) und der Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) werden neue Bildungsangebote in Albanien entwickelt. Drei Gemeinden engagieren sich ganz gezielt für die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen. MitarbeiterInnen von Arbeitsmarkteinrichtungen werden für die Bedürfnisse behinderter Menschen sensibilisiert, damit sie bei der Ausbildung und Jobsuche bestmöglich unterstützt werden.