Europäische Deklaration für Globales Lernen angenommen

Europäische Ministerien und Agenturen haben sich auf eine gemeinsame und langfristige europäische Vision für Globales Lernen bis 2050 geeinigt. Die neue europäische Deklaration ist ein Meilenstein für den universellen Zugang zu qualitätsvoller globaler Bildung in Europa.

Beim hochrangig besetzten Europäischen Kongress zur Globalen Bildung am 3. und 4. November 2022 in Dublin verabschiedeten die Mitglieder des Global Education Network Europe (GENE) die neue European Declaration on Global Education to 2050.  Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 30 Ländern kamen zusammen, um die Bedeutung der globalen Bildung und die Inhalte der neuen Deklaration zu diskutieren. Österreich war mit einer starken Delegation vertreten. Gemeinsam mit ADA-Geschäftsführer Dr. Friedrich Stift nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Bildungsministeriums, der ADA, der Zivilgesellschaft und Wissenschaft teil.

Bildung für die Weltgesellschaft

Die neue europäische Deklaration zielt darauf ab, dass alle Menschen in Europa – in Solidarität mit den Völkern weltweit – Zugang zu qualitätsvoller globaler Bildung erhalten. Dabei geht es um eine Bildung für nachhaltige Entwicklung, Menschenrechte, Frieden und globale Gerechtigkeit. Die Deklaration wird von Österreich unterstützt und steht im Einklang mit den inhaltlichen und strategischen Schwerpunkten der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit sowie den Bildungsanliegen im österreichischen Bildungssystem und in der schulischen Praxis.

Meilenstein für Globales Lernen bis 2050

Die Erklärung reicht über die bis 2030 gesetzten Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO (Sustainable Development Goals, SDGs) hinaus. Der Leitgedanke dabei ist, Menschen zu befähigen, kritisch über die Welt und ihren Platz in ihr nachzudenken und sich als Weltbürgerinnen und Weltbürger zu engagieren.

Die Deklaration für Globales Lernen, die auch ein Monitoring- und Evaluationssystem vorsieht, soll dem Bildungssystemen in Europa eine neue, kosmopolitische und solidarische Ausrichtung geben. Lernende jeden Alters und zukünftige Generationen sollen darauf vorbereitet werden, lokal-globale Zusammenhänge besser zu verstehen, sich mit globalen Entwicklungsfragen auseinanderzusetzen und den künftigen Herausforderungen in einer zunehmend komplexen und unsicheren Welt zu begegnen.

Entwicklungspolitische Kommunikation und Bildung in Österreich ist ein zentrales Aktionsfeld unserer Arbeit. Wissen über weltweite Veränderungen zu vermitteln, Verständnis für globale Zusammenhänge zu schaffen und kritische Reflexion anzuregen sowie die Bereitschaft, sich aktiv zu beteiligen sind Kernanliegen einer erfolgreichen Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik.

Gemeinsame europäische Vision

Die wegweisende Erklärung wurde von Ministerien und Agenturen in einem partizipativen Prozess im Rahmen des GENE-Netzwerks entwickelt. Zivilgesellschaft, Jugendorganisationen, Forschungs- und Bildungsinstitutionen sowie einer Reihe "kritischer Freunde", vor allem aus dem Globalen Süden, nahmen an dem Prozess teil. Der Europarat war ebenso eingebunden wie die EU, internationale Institutionen sowie lokale und regionale Regierungen.

Das Global Education Network Europe ist das europäische Netzwerk von nationalen Ministerien und Agenturen, die im Bereich des Globalen Lernens für dessen Unterstützung, Förderung und Koordination zuständig sind. Österreich ist eines der Gründungsmitglieder von GENE, das inzwischen aus 60 Mitgliedern aus 25 Staaten in Europa besteht. Durch die Beteiligung der Austrian Development Agency und des österreichischen Bildungsministeriums hat Österreich die Qualitätsentwicklung im Globalen Lernen über die Jahre hinweg maßgeblich mitgestaltet.