Wasser für Norduganda

Mehr als 1 Million Menschen aus dem Südsudan haben in Uganda Zuflucht gesucht. Eine Herausforderung für den Staat. Österreich und die EU helfen bei der Wasserversorgung.

"Ich bin froh, dass ich keine Schüsse mehr höre", sagt Lucia Lambala. Die 53-jährige ist mit ihrem Sohn und zwei Enkelkindern vor Kämpfen im Südsudan nach Uganda geflohen. Das Land am Viktoriasee ist sicher und derzeit der großzügigste Gastgeber in Afrika. Damit Menschen in Not wie Lucia Essen, ein Dach über den Kopf und sauberes Wasser bekommen, unterstützen die Vereinten Nationen und die Gebergemeinschaft Uganda. Die Austrian Development Agency (ADA) zum Beispiel wickelt ein 4,9 Millionen-Euro-Projekt der EU ab, um die Wasser- und Sanitärversorgung im Norden des Landes zu verbessern.

Teure Tankwagen

"Die Wasserversorgung von Menschen mit Tankwagen ist sehr teuer", erklärt Günter Engelits, der Leiter des Auslandsbüros der ADA in Kampala. "Es ist langfristig viel sinnvoller, in nachhaltige Infrastruktur zu investieren. Und genau das tun wir mit der Umsetzung des EU-Projekts", so Engelits. Mit den Mitteln der EU baut die ADA gemeinsam mit dem ugandischen Wasserministerium die Wasserinfrastruktur im Norden des Landes aus, Geflohene aus dem Südsudan aber natürlich auch die einheimische Bevölkerung nachhaltig mit Wasser zu versorgen und auch das Abwasser zu managen. "Es ist geplant eine Kläranlage zu bauen und für insgesamt 260.000 Menschen eine sichere Wasserversorgung und adäquate Sanitäreinrichtungen zu Verfügung zu stellen", erläutert Engelits.

Sauberes Wasser für alle

Österreich ist schon seit vielen Jahren im Wassersektor in Uganda aktiv. Ein Pilotprojekt zur Wasserversorgung von Kleinstädten verlief so nachhaltig und erfolgreich, dass es mehrfach ausgebaut wurde. Auch heute noch arbeitet das ugandische Wasserministerium am Ausbau des Wasserversorgungssystems. "Das Problem in Uganda ist nicht, dass es zu wenig Wasser gäbe, sondern, dass es zu wenig Wasserstellen gibt, an denen man sauberes Wasser entnehmen kann", erläutert Engelits.

Im Dorf Andeko freuen sich 400 Haushalte über eine neue Wasserstelle, die 2016 errichtet wurde. Rund 60 Meter tief wurde gegraben. Jetzt fließt genügend Wasser aus dem mit einer Handpumpe betriebenen Brunnen. "In der Trockenzeit kommen auch die Frauen der Nachbardörfer zu uns, um Wasser zu holen", erzählt Anguya Geoffery, der Sprecher des Wasserkommittees. 1.000 Uganda Schilling (25 Euro Cent) muss jede Familie im Monat bezahlen, um Wasser beziehen zu können. "Aber dafür ist die Wasserstelle näher und das Wasser garantiert sauber. Das hilft Zeit zu sparen und Arbeitsausfälle durch Krankheit zu vermeiden", erklärt Günter Engelits.