Weltfrauentag: Gleichberechtigung weiter stärken

Mädchen und Frauen werden in vielen Ländern nach wie vor diskriminiert.

Gleichberechtigung ist ein Menschenrecht und gleichzeitig wesentliche Voraussetzung für eine sozial gerechte und wirtschaftlich nachhaltige Gesellschaft. Die Realität zeigt aber noch immer: Frauen leisten einen Großteil der unbezahlten Arbeit, sind eher armutsgefährdet, haben weniger Zugang zu Grundbesitz und sind stärker von Gewalt betroffen.

Gleiche Rechte überall

"Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist eine der größten Barrieren für nachhaltige Entwicklung, wirtschaftlichen Aufstieg und weniger Armut. Wir können nur dann für bessere Lebensbedingungen weltweit sorgen, wenn Mädchen und Frauen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Es geht darum, dass Frauen und Männer nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch die gleichen Rechte haben - und das überall. Für die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit ist Geschlechtergleichstellung und die Förderung von Frauen deshalb ein zentrales Thema", betont Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, anlässlich des Weltfrauentages am 8. März.

2015 hat die internationale Staatengemeinschaft Geschlechtergleichstellung als fünftes der insgesamt 17 Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verankert. Bis 2030 sollen damit Gleichberechtigung und ein Ende jeglicher Form der Diskriminierung von Mädchen und Frauen erreicht werden. "Wir richten alle unsere Projekte und Programme so aus, dass sie einen Beitrag zu Geschlechtergleichstellung leisten", so Ledolter. Mit insgesamt 216 Millionen Euro fördert die Austrian Development Agency aktuell Initiativen, die zur Stärkung von Mädchen und Frauen und zu einem Ende genderbasierter Diskriminierung beitragen.

Einsatz für weibliche Gesundheit

So unterstützt die ADA gezielt lokale Organisationen, die in ihrem politischen und sozialen Umfeld Gleichberechtigung einfordern und damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung ihres Landes leisten. 2018 stand hier insbesondere der Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) im Fokus der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit: Insgesamt investierte die ADA 2018 1,2 Millionen Euro in den Schutz von Frauen vor Genitalverstümmelung und in den besseren Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen in Äthiopien und in Burkina Faso.

Frieden nur mit Frauen

Unterschätzt wird nach wie vor der Beitrag, den Frauen für Frieden leisten können - und müssen. Während Sicherheit, Verteidigung und Friedenserhaltung traditionell männliche Domänen sind, streicht die UN-Sicherheitsratsresolution 1325 bereits seit dem Jahr 2000 die Notwendigkeit hervor, Frauen in alle Phasen von Friedensbemühungen einzubeziehen und ihre Rechte in Konflikten zu schützen. Die ADA setzt sich weltweit für die Umsetzung der Resolution und ihrer sechs Folgeresolutionen zu Frauen, Frieden und Sicherheit ein.

Es beginnt in den Köpfen

Gleichberechtigung muss stets in den Köpfen beginnen. "Damit Chancengleichheit Wirklichkeit wird, braucht es gesetzliche Regelungen. Und vor allem müssen wir diskriminierende Denkstrukturen aufbrechen. Hier setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern an", ergänzt Katrin Fischer, Fachreferentin für Gender und Entwicklung in der Austrian Development Agency. Mit der Förderung der Initiative Changing the Narrative von UN Women etwa trägt die ADA dazu bei, ein positives Bild von Frauen und ihrer gesellschaftlichen Rolle in Afrika sichtbar zu machen. Und mit der Unterstützung von internationalen Initiativen wie #HeForShe hilft die ADA außerdem, auch Buben und Männer dafür zu gewinnen, sich gegen die Diskriminierung von Mädchen und Frauen stark zu machen.