20.07.2020, 11:45

Mit 5,7 Millionen Euro stärkt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit die medizinische Versorgung für mehr als 134.000 palästinensische Flüchtlinge im Westjordanland und im Gazastreifen, zusätzlich zum heurigen österreichischen Kernbeitrag in der Höhe von 400.000 Euro an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Weitere 2 Millionen Euro decken die täglichen Grundbedürfnisse von über 18.000 Palästina-Flüchtlingen in Syrien.

Wien/Ostjerusalem, 20. Juli 2020 – Insgesamt 8,1 Millionen Euro wird Österreich im Zeitraum 2020 bis 2022 an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) zahlen.

Heute, Montag, unterzeichneten die Leiterin der österreichischen Vertretung in Ramallah Astrid Wein und UNRWA-Kommunikationsdirektor Sami Mshasha in Ostjerusalem eine Vereinbarung zur Unterstützung des UNRWA-Gesundheitsprogramms.

„Im Namen von UNRWA danke ich der österreichischen Bundesregierung für diese rechtzeitigen und großzügigen Beiträge – und dafür, dass Österreich zum ersten Mal seine Unterstützung über mehrere Jahre hinweg zugesagt hat. Wir hoffen, dass mehr Länder dem österreichischen Beispiel folgen werden und die Finanzierung unserer Agentur dadurch vorhersehbarer machen“, betont Kommunikationsdirektor Mshasha bei der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens.

Entwicklungszusammenarbeit zentraler Bestandteil österreichischer Außenpolitik

„Österreich leistet mit seinen Partnern vor Ort seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Linderung des Leides von palästinensischen Flüchtlingen. Durch die Finanzierung von Gesundheitsversorgung und durch Maßnahmen zur Abdeckung von essenziellen Grundbedürfnissen der betroffenen Menschen tragen wir zur Erfüllung des wichtigen humanitären Mandats von UNRWA bei. Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit sind ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Außenpolitik. Es wird Unterstützung dort angeboten, wo sie am notwendigsten gebraucht wird und am unmittelbarsten wirkt“, betont Außenminister Alexander Schallenberg.

Gesundheitsversorgung in Palästina auf bessere Beine stellen

Im Zeitraum 2020 bis 2022 fördert Österreich das UNRWA-Gesundheitsprogramm in Gaza und im Westjordanland inklusive Ostjerusalem mit 5,7 Millionen Euro. Abgewickelt werden die Mittel über die Austrian Development Agency (ADA).

„Mit unserem Beitrag zum UNRWA-Gesundheitsprogramm wollen wir allen Flüchtlingen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung ermöglichen. Wir stärken vor allem die Versorgung von Schwangeren sowie von Müttern und ihren Kindern. Und wir helfen UNRWA, die Behandlung in Spitälern und Spezialkliniken auf stabilere Beine zu stellen. Ein gestärktes Gesundheitssystem ist außerdem die Basis für jede COVID-19-Maßnahme“, erklärt Astrid Wein, die das österreichische Vertretungsbüro in Ramallah leitet.

Durch die Corona-Pandemie haben sich die prekären Lebensbedingungen palästinensischer Flüchtlinge nochmals zugespitzt. Die 5,7 Millionen Euro aus Österreich finanzieren knapp 5 Prozent des UNRWA-Gesundheitsprogramms im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ostjerusalem. In etwa 134.000 Menschen werden damit erreicht.

Hilfe für palästinensische Flüchtlinge im Bürgerkriegsland

Zusätzlich unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit erneut palästinensische Flüchtlinge in Syrien mit 2 Millionen Euro. Auch diese Hilfe läuft über UNRWA. 18.000 Palästina-Flüchtlinge, die besonders von Armut betroffen sind – überwiegend Haushalte, die von Frauen geführt werden, Menschen mit Behinderungen oder unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – erhalten einen finanziellen Zuschuss, um ihre Grundbedürfnisse und damit ihr Überleben in einem Land zu sichern, in dem seit über neun Jahren Bürgerkrieg herrscht.

UNRWA versorgt seit mehr als 70 Jahren palästinensische Flüchtlinge vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährungssicherheit. Zusammen mit der beschlossenen Finanzierungszusage von 8,1 Millionen Euro – also 5,7 Millionen Euro für das UNRWA-Gesundheitsprogramm, 2 Millionen Euro für das UNRWA-Syrienprogramm und 400.000 Euro als Kernbeitrag – unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit die UN-Agentur seit 2001 mit über 35 Millionen Euro.

Austrian Development Agency

Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um. 

     

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Rückfragehinweis:
Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Zelinkagasse 2, 1010 Wien
Mag. Katharina Schreiber
Tel.: +43 (0)1 90399 – 2414
katharina.schreiber@ada.gv.at