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Weltnachrichten: Städte auf dem Vormarsch
Wien, 17. Dezember 2019 - Die rasante und ungeplante Urbanisierung ist vor allem für Entwicklungsländer schwer zu bewältigen: Müllberge, Kriminalität, Verkehrsprobleme, Luftverschmutzung und Krankheiten erfordern innovative Lösungen. Mit der Neuen Urbanen Agenda hat UN-Habitat, das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen, seit 2016 eine Vision, wie städtische Armut beseitigt werden kann. Auch ein Fahrplan für nachhaltige Urbanisierung in einer zunehmend vernetzten Welt ist formuliert – der dafür sorgen soll, dass sich die Lebensbedingungen in Städten verbessern.
„Die Urbanisierung ist eine der größten Transformationen und zweifelsohne eine enorme Herausforderung. Sie ist aber auch eine Chance – gerade für Entwicklungsländer. Wenn Regierungen, Fachexpertinnen und -experten und Unternehmen zusammenwirken, können Metropolen lebenswert gestaltet werden. Und genau das sieht Ziel 11 der 17 Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung vor“, betont Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency. Urbane Ballungszentren können ein fruchtbarer Boden für Innovationen sein. Sie können zum Klimaschutz beitragen, Armut mindern und das Wirtschaftswachstum stärken. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Regierungen, Städte und Gemeinden mit finanziellen Mitteln und Expertise beispielsweise im Wasser-, Umwelt- oder Energiesektor.
SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
In Prizren, der zweitgrößten Stadt in Kosovo, gab es lange keine nachhaltige Stadtplanung. Luft- und Wasserverschmutzung waren die Folge. Jetzt messen eigens geschulte lokale Technikerinnen und Techniker CO₂-Emissionen und helfen, diese gezielt zu reduzieren. In Workshops wird die Bevölkerung über den Klimawandel aufgeklärt und darüber, was jede und jeder Einzelne dagegen unternehmen kann. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit hat unterstützt.
In Namibia sollen bis 2030 185.000 Häuser entstehen. Doch wachsende Städte verbrauchen immer mehr Energie. Deshalb fördert Österreich die nachhaltige Energiepolitik der namibischen Regierung und hilft bei der Errichtung thermischer Solaranlagen. 60 Pilotanlagen zur Warmwasseraufbereitung laufen bereits seit 2016 in der Hauptstadt Windhoek. Jetzt zieht die Gemeinde Okahandja 60 km nördlich der Hauptstadt nach: Wohngebäude werden mit thermischen Solaranlagen errichtet. Sie liefern künftig Warmwasser für 10.000 Wohnungen.
Trinkwasser aus der Leitung gab es in der moldauischen Stadt Cantemir bis vor Kurzem nur ab und zu. Von einem funktionierenden Abwassersystem ganz zu schweigen. Dank Europäischer Union und Österreich wurde die Trinkwasserversorgung gesichert. Derzeit entsteht eine Kläranlage zur Abwasserentsorgung für 3.500 Menschen.
SDG-Schreibwettbewerb – Jetzt mitmachen
Viele Menschen engagieren sich in Österreich für die 17 Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Jede und jeder kann einen Beitrag leisten. Bis 29. Februar 2020 motiviert die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit mit einem Schreibwettbewerb dazu, sich auf die SDGs einzulassen und Texte einzusenden. Die drei besten Geschichten werden 2020 in den Weltnachrichten veröffentlicht. Alle Information gibt es auf www.bmeia.gv.at/schreibwettbewerb.
Außerdem in den Weltnachrichten 4/2019 zu lesen:
- Urbane Utopien: Wahnwitz oder wertvolle Gedankenspiele? Utopische Stadtmodelle haben eine wichtige Funktion.
- Schweben statt im Stau stehen: das größte Seilbahnnetz der Welt in El Alto mit Technologie aus Österreich
- Wer ernährt die City? Während die Städte wachsen, schrumpft die Landbevölkerung und damit die Zahl derer, die die Nahrungsmittel produzieren.
- Wie Alagados in Salvador da Bahia vom Slum zum Leuchtturm wurde
- Tangerang: von der schmutzigsten Stadt Indonesiens zum Vorzeigemodell für grüne Stadtentwicklung
- MITMACHEN! 17 und wir: Niederösterreich macht sich für die SDGs stark.
Die Weltnachrichten berichten vierteljährlich über aktuelle Themen der Entwicklungszusammenarbeit in Österreich und weltweit. Herausgeber ist die Austrian Development Agency. Auch online kann das Magazin gelesen werden.
Die Weltnachrichten sind kostenlos. Bestellungen unter oeza.info@ada.gv.at.
Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.
Rückfragehinweis:
Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Zelinkagasse 2, 1010 Wien
Mag. Georg Keri
Tel.: +43 (0)1 90399-2402
georg.keri@ada.gv.at