17.09.2019, 10:19

Unser Konsumverhalten geht auf Kosten der Menschen im globalen Süden und zulasten unseres Planeten. Die aktuellen Weltnachrichten der Austrian Development Agency (ADA) zeigen auf, was verantwortungsvollen Konsum ausmacht – und wie jede und jeder Einzelne dazu beitragen kann.

Wien, 17. September 2019 - Kein anderes Produkt versinnbildlicht die Komplexität von Konsum so sehr wie das Smartphone: Während die Mini-Computer in westlichen Ländern schon längst zum Alltagsgegenstand geworden sind, arbeiten Menschen in anderen Teilen der Welt unter teils lebensbedrohlichen Bedingungen, um diese Geräte herzustellen. Unmengen kostbarer Rohstoffe sind für ihre Produktion nötig. Der ökologische Fußabdruck eines Handys beträgt ein Vielfaches seines Eigengewichts. 13 Jahre müsste ein Smartphone in Betrieb sein, damit sich der Ressourcenverbrauch amortisiert. Doch wer benützt sein Handy schon so lange?

FAIRantwortung übernehmen

"Die Art und Weise, wie wir Dinge produzieren und konsumieren, hat weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen", sagt Martin Ledolter, Geschäftsführer der ADA. "Wir alle tragen dafür Verantwortung, dass sich fairer Konsum im Sinne einer global gedachten und gelebten Ethik verwirklichen lässt." Die Voraussetzungen dafür sind angemessene politische Rahmenbedingungen und vor allem mehr Bewusstsein bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Erst das Verständnis für die Zusammenhänge in einer global vernetzten Welt kann den dringend nötigen Perspektivenwechsel herstellen. Die neue Ausgabe der ADA-Weltnachrichten informiert, motiviert und regt zum Nachdenken an.

Mörderischer Müll

Zu hinterfragen gilt es etwa, was mit dem stetig wachsenden Elektroschrott passiert, der sich in einer zunehmend digitalisierten Welt immer mehr anstaut. Obwohl durch die Basler Konvention 1989 verboten, landen Jahr für Jahr Unmengen ausrangierter Elektrogeräte auf den Müllplätzen Ghanas, Indiens oder Chinas. Dort belasten sie nicht nur die Umwelt, sondern sind eine Gefahr für die Menschen vor Ort: Junge Männer schmelzen etwa die Plastikgehäuse von Handys und Computern über offenem Feuer und gewinnen aus Kupferdrähten wertvolles Metall. Dass sie dabei giftige Dämpfe einatmen, die lebensbedrohlich sind, wissen viele nicht. Elektrogeräte fachgerecht zu entsorgen und gesichertem Recycling zuzuführen ist daher unerlässlich.

Süßes mit bitterem Nachgeschmack

Auch Naschen hat Schattenseiten: Während sich Österreicherinnen und Österreicher pro Kopf und Jahr mit etwa neun Kilogramm Schokolade das Leben versüßen, können Kakaobäuerinnen und -bauern aufgrund geringer Rohstoffpreise nicht vom Anbau der Kakaobohne leben. Gerade verhandeln die Vereinten Nationen über ein Abkommen mit verbindlichen Regeln für faire Produktionsbedingungen in Großkonzernen. Aber auch Konsumentinnen und Konsumenten können ewas tun: zertifizierte Schokolade kaufen.

Online-Shopping: erst denken, dann bestellen

Der Online-Handel boomt. Kaum jemand aber bedenkt, wie sehr die neue Art des Einkaufens die Umwelt belastet - nicht zuletzt aufgrund der vielen Rücksendungen. Dabei kann nachhaltiges Online-Shoppen durchaus gelingen. Wie, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Weltnachrichten.

Darüber hinaus erfahren Sie in den Weltnachrichten 3/2019:

     

  • warum Superfoods gar nicht so super sind und durch welche heimischen Nahrungsmittel Sie sie leicht ersetzen können,
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  • welches Potenzial in der modernen Kreislaufwirtschaft steckt,
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  • wie Kunst und Kultur Menschen verbinden, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben,
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  • wie 130.000 Menschen in der äthiopischen Amhara-Region, einer der trockensten Gegenden der Welt, dank österreichischer Hilfe Zugang zu Trinkwasser erhalten,
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  • was die afghanische Aktivistin Orzala Nemat über den Kampf der Frauen in ihrem Land erzählt und warum sie trotz der Gefahren in ihre Heimat zurückgekehrt ist.
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Die Weltnachrichten berichten vierteljährlich über aktuelle Themen der Entwicklungszusammenarbeit in Österreich und weltweit. Herausgeber ist die Austrian Development Agency. Auch online kann das Magazin gelesen werden.

Austrian Development Agency 

Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.

Rückfragehinweis:

Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Zelinkagasse 2, 1010 Wien
Mag. Katharina Schreiber
Tel.: +43 (0)1 90399-2414
katharina.schreiber@ada.gv.at