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Projects
Metastudie zum sozio-ökonomischen Entwicklungsweg Äthiopiens im Migrationskontext
Short Description:
Overall goal
Ziel des Projekts ist es, im Rahmen einer Studie, welche auf Analysen von Daten und Literatur beruht (desk research) zu untersuchen, welche nationalen und internationalen, staatlichen und nichtstaatlichen Interventionen Äthiopien auf seinen Entwicklungskurs geführt haben. Gleichzeitig beschreibt die Studie, dass die Erfolge auf diesem Entwicklungspfad sich nicht automatisch verstetigen. In diesem Zusammenhang werden Fehler, Versäumnisse und Konfliktpotenziale des äthiopischen Entwicklungswegs berücksichtigt. Die Ergebnisse der geplanten Studie können dazu beitragen, dass andere afrikanische Länder aus diesen positiven wie negativen Erfahrungen lernen.
Expected results
Das angestrebte Ergebnis des Projekts ist eine 72- bis 80-seitige, verständlich geschriebene und ansprechend gestaltete Publikation in deutscher Sprache.
Target group / Beneficiaries
Österreichisches Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, deutschsprachige entwicklungspolitische Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft in Äthiopien und anderen Ländern Subsahara-Afrikas.
Activities
Erarbeitung der Studie (Vorrecherche, Kontextualisierung, Ausarbeitung der wissenschaftlichen Methodik, Konzipierung der Publikation, Verschriftlichung der Ergebnisse, Laktorat), Layout und Druck, Veröffentlichung
Context
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung sieht seine Aufgabe darin, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten.
Bei einem Pro-Kopf-Einkommen von 1.500 US-Dollar pro Jahr gehört Äthiopien nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt, wird mehrfach von Dürren und Überflutungen heimgesucht und verzeichnet eine stark wachsende Erwerbsbevölkerung. Tatsache ist gleichzeitig, dass aus Äthiopien verhältnismäßig wenige Menschen nach Europa kommen. Mit knapp über 4.000 Neu-Anträgen auf Asyl in den EU-Länder landeten die Äthiopier im Jahr 2016 gerade einmal auf Platz 21 unter allen ankommenden Nationen. Unterm Strich verzeichnet Äthiopien keine Bevölkerungsverluste durch Migration. Denn nicht nur wandern verhältnismäßig wenige Menschen aus, das Land ist zudem Ziel von Wirtschaftsmigranten und Flüchtlingen aus seinen konfliktreichen Nachbarländern. Zwischen 2005 und 2015 verzeichnete Äthiopien ein jährliches Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 10,5 Prozent. Das volkswirtschaftliche Humanvermögen ist derzeit besonders groß, denn ein erheblicher Anteil der Bevölkerung ist im jungen Erwerbsalter. Eine solche Bevölkerungsstruktur kann von ökonomischem Vorteil sein – aber auch zu Problemen führen: Wenn es einem Land in einer solchen demografischen Phase nicht gelingt, die vielen Erwerbsfähigen in Arbeit zu bringen, kann die große Zahl erwerbsloser junger Menschen fundamentale soziale Konflikte auslösen. Das Risiko besteht, dass Äthiopien den beschrittenen Entwicklungspfad wieder verlässt. Damit entginge dem Land die einmalige Chance, das Potenzial seiner jungen Erwerbsbevölkerung weiter für einen wirtschaftlichen Aufstieg zu nutzen, also eine demografische Dividende einzufahren.