Österreich unterstützt die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) vor allem in der Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und der Förderung erneuerbarer Energien. Die Einhaltung von Menschenrechten und der Zugang zu leistbarer und nachhaltiger Energie sind Voraussetzungen für nachhaltiges soziales und wirtschaftliches Wachstum im SADC-Raum und zentrale Aspekte der österreichischen Entwicklungspolitik.

Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte
Eine lebendige Zivilgesellschaft und gute Parlamentsarbeit sind wesentliche Säulen jeder Demokratie. Die Austrian Development Agency (ADA) unterstützt das SADC-Parlamentsforum, das sich aus Parlamentarierinnen und Parlamentariern der Mitgliedsstaaten zusammensetzt, insbesondere bei der Ausarbeitung von Programmen sowie bei Gesetzesvorlagen zur Förderung von Frauenrechten. Die Lösung von Landfragen und die damit verbundene Ressourcenverfügbarkeit sind unabdingbar für die weitere Demokratisierung in der Region. Die ADA fördert unabhängige Forschung in diesem Bereich, um eine angepasste und nachhaltige Landnutzung zu ermöglichen. So unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit das Institute for Poverty, Land and Agrarian Studies der University of the Western Cape dabei, rechtliche und soziale Hindernisse zu analysieren, die Frauen den Zugang zu Land erschweren, sowie Strategien zu entwickeln, um diese zu überwinden.

Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder ist eine große Herausforderung in allen SADC-Mitgliedsstaaten. Durch die österreichische Unterstützung des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) werden auf regionaler Ebene Vertreterinnen und Vertreter der Justiz und Polizei darin geschult, auf die besondere Situation und Bedürfnisse von Opfern genderspezifischer Gewalt einzugehen und sie bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu unterstützen.

Erneuerbare Energie
In Kooperation mit dem Nordic Development Fund und Finnland trägt Österreich zur Energie- und Umweltpartnerschaft im südlichen und östlichen Afrika (EEP Africa) bei. Mittels katalytischer Zuschüsse fördert EEP Africa in 15 Ländern in Süd- und Ostafrika innovative Projekte, Technologien und Geschäftsmodelle für saubere Energie. Der Fonds verbessert den Zugang zu sauberer Energie, die Entwicklung und die Investitionen in der gesamten Region, wobei der Schwerpunkt auf armen, schutzbedürftigen und unterversorgten Gruppen liegt.

Im Rahmen des erfolgreichen Projekts "SOLTRAIN" fördert die ADA den Aufbau und das Know-how zur Nutzung von Solarthermie in 6 Ländern im südlichen Afrika. AEE – Institut für Nachhaltige Technologie setzt das Projekt seit 2009 gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen um. Bis 2019 wurden über 140 solarthermische Demonstrationsanlagen mit einer Kollektorenfläche von mehr als 2.600 m2 errichtet. Jährlich wurden so 684 Tonnen an CO2-Ausschüttung verhindert und 2.177 Megawattstunden Energie eingespart.

Im Bereich erneuerbarer Energien unterstützt die ADA auch das Southern African Research and Development Centre (SARDC) – so förderte die ADA etwa Studien zum gleichberechtigten Zugang und zur gleichberechtigten Nutzung erneuerbarer Energien von Männern und Frauen. Darüber hinaus wurde mit Unterstützung aus Österreich das SADC-Zentrum für erneuerbare Energie und Energieeffizienz (SACREEE) im Oktober 2018 eröffnet. Das Zentrum hilft SADC-Mitgliedsstaaten, eigene Kapazitäten bei erneuerbaren Energien aufzubauen, Demonstrationsprojekte umzusetzen und ein neues Bewusstsein für nachhaltige Energieversorgung zu schaffen.