19.06.2019, 09:16

Afrika ist jung, ehrgeizig und motiviert. Die Jugend will ihr Potenzial entfalten und den Kontinent weiterbringen. Dafür braucht sie Starthilfe und das richtige Umfeld. Die neuen Weltnachrichten der Austrian Development Agency (ADA) zeigen die Chancen, aber auch Herausforderungen des jungen Kontinents.

Noch nie war die Weltbevölkerung so jung wie heute - vor allem in Afrika. Dort ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter 25 Jahre alt. Das junge Afrika ist motiviert, ehrgeizig und digital vernetzt. Die Jungen wollen zur Entwicklung des Kontinents beitragen. Doch damit Wirtschaftswachstum und Wohlstandsvermehrung gelingt, brauchen sie Starthilfe: eine gute Gesundheitsversorgung, inklusive Familienplanung, hochwertige Ausbildung, die auf die Arbeitswelt vorbereitet, und vor allem Jobs.

Fit für den Arbeitsmarkt

"Wer die Herausforderungen in Afrika meistern will, muss in die junge Generation investieren. Das tun wir mit unseren Projekten, so etwa im Ausbildungssektor", sagt Martin Ledolter, Geschäftsführer der ADA. In Burkina Faso zum Beispiel, Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit seit 1992, hat die ADA zwei landwirtschaftliche Berufsbildungszentren aufgebaut. So haben auch junge Menschen in entlegenenGebieten die Chance auf eine lokal angepasste Berufsausbildung.

Gleiche Rechte für Mädchen und Frauen

Gesellschaftlicher Wohlstand hängt auch eng mit der Gleichstellung der Geschlechter zusammen. Frauen und Mädchen werden jedoch oft durch soziale Schranken ausgebremst. So hält sich etwa die Vorstellung, dass es für eine Frau vorteilhafter ist, möglichst viele Kinder zu haben.

In Afrika betrifft die Hälfte aller Schwangerschaften Jugendliche. Mehr als jedes vierte Mädchen in West- und Zentralafrika ist vor seinem 18. Lebensjahr schwanger, eines von 20 sogar vor seinem 15. Geburtstag. Dafür zahlen sie einen hohen Preis: Denn die Wahrscheinlichkeit, an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt zu sterben, ist in ihrer Altersgruppe weltweit am höchsten. Die Chance auf einen Schulabschluss oder Beruf hingegen denkbar gering.

Dabei wäre Bildung eine wesentliche Voraussetzung für die Lösung des Problems: Mädchen, die länger zur Schule gehen, heiraten später und werden später schwanger. Frauen mit Sekundarbildung haben weniger Kinder. Sie sind wirtschaftlich unabhängiger und können so eigenständig Entscheidungen treffen.

Gegen Korruption

Ein weit verbreitetes Hemmnis für Entwicklung ist Korruption. In Nigeria animiert eine Initiative Jugendliche, diesem Problem aktiv die Stirn zu bieten: Mit der Initiative "Creative Youth Against Corruption" lernen sie, Ursachen und Folgen von Korruption zu entlarven und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Social Media und moderne Kommunikationstechnologien dienen zur Vernetzung und dazu, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren.

Weitere spannende Themen der Weltnachrichten 2/2019:

     

  • Bergregionen sind fragile Ökosysteme und benötigen besonderen Schutz, was den Klimawandel und Tourismus betrifft: Der Experte David Molden im Interview über den Himalaya-Hindukusch.
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  • Malediven unter Strom: Das österreichische Startup Swimsol stellt schwimmende Solarsysteme für die Inseln im Indischen Ozean her.
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  • MITMACHEN! Mit der Internetsuchmaschine Ecosia durchforstet man nicht nur das Internet, sondern pflanzt auch Bäume.
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  • Georgien gestaltet Arbeit fair: Seit 2016 gibt es in Georgien eine Gewerkschaftsschule nach österreichischem Vorbild.
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  • Mosambik: Nach den beiden Zyklonen im Frühjahr beteiligt sich Österreich an Maßnahmen, um eine Hungerkatastrophe abzuwenden.
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Die Weltnachrichten berichten vierteljährlich über aktuelle Themen der Entwicklungszusammenarbeit in Österreich und weltweit. Herausgeber ist die Austrian Development Agency. Auch online kann das Magazin gelesen werden.

Austrian Development Agency

Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.

Rückfragehinweis:

Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Mag. Katharina Schreiber
Tel.: +43 (0)1 90399-2414 
katharina.schreiber@ada.gv.at