Bürgerbeteiligung für die Wassernutzung in Antioquia



Projektträger: HORIZONT3000 - Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Land: Colombia Fördersumme: € 82.400,00 Beginn: 01.01.2020 Ende: 30.06.2023

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Das Projektziel ist die Förderung von Bürgerbeteiligung zur sozialen Kontrolle der Umsetzung von öffentlichen, überkommunalen Umweltmanagementplänen und zum Schutz von Wasser für den menschlichen Verbrauch in fünf Verwaltungs- und Planungsprovinzen und neun hydrografischen Einzugsgebieten von Antioquia. Das Oberziel ist die Stärkung der Kapazitäten und der Legitimität der Zivilgesellschaft und öffentlicher Institutionen zur Beeinflussung von umweltbezogenen Raumordnungsprozessen, Entscheidungen zur Erhaltung strategischer Ökosysteme und Zugang zu Wasser für den menschlichen und landwirtschaftlichen Verbrauch im Departement Antioquia. (Beitrag zu SDG 16, 6 und EU GAP 16, 17).


Erwartete Ergebnisse


Resultat 1: Gestärkte Kapazitäten für Advocacy und soziale Kontrolle der Provinzplanungsräte und der Wasserräte für die Überwachung der Umsetzung der staatlichen Bewirtschaftungspläne für hydrografische Einzugsgebiete (POMCAS), der Pläne für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen (PORH) und der Schutzgebiete.

Resultat 2: Gestärkte Kapazitäten der koordinierenden Gruppen und munizipalen Umweltkollektive um praktische Maßnahmen zum Schutz des Naturerbes durchzusetzen.

Resultat 3: Gemeinde-Organisationen, die für ländliche Aquädukte zuständig sind, verfügen über gestärkte organisatorische Kapazitäten, führen Maßnahmen zur Erhaltung der Versorgungsquellen durch und haben in 30 Dörfern die Wasserversorgung für den menschlichen Gebrauch verbessert.

Resultat 4: Informierte und bewusste lokale Gemeinden machen Probleme und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Erhaltung des Naturerbes in Antioquia sichtbar.


Zielgruppe


Direkte Zielgruppe sind 4.500 Personen, davon 100 Ratsmitglieder von neun Wasser-Einzugsgebiete (1 Wassergebiets-Rat/ Consejo de Cuenca je Einzugsgebiet), 50 Mitglieder von fünf Provinzplanungs-Räten (Consejo Provincial), 180 Mitglieder von 36 koordinierenden Gruppen und 18 munizipalen Umweltgruppen, und 3.500 NutzerInnen von 20 kommunalen Aquäduktdiensten im ländlichen Raum.

Indirekt erreicht das Projekt 535.000 EinwohnerInnen von 36 Gemeinden in fünf Provinzen und hydrografischen Einzugsgebieten von Antioquia.


Maßnahmen


Zu den Maßnahmen zählen Ausbildungsworkshops zu überkommunalen Instrumenten der Umwelt- und Gebietsordnung; Workshops mit Frauen aus teilnehmenden Organisationen und Gruppen; Teilnahme an Sitzungen der Wassergebiets-Räte; Produktion und Verbreitung von pädagogischem Material; Erfahrungsaustausch zu sozialer Kontrolle; Treffen von koordinierenden Gruppen und munizipalen Umweltgruppen; Initiativen zur Pflege und zum Schutz des Naturerbes; Regionale Austauschtreffen der koordinierenden Gruppen; Charakterisierung von Wasserquellen, die ländliche Aquädukte versorgen; Treffen zur Bewältigung und Transformation von Konflikten; Verwaltung von Wasserkonzessionen für den menschlichen Gebrauch; Wiederaufforstung in Quellgebieten; Bau bzw. Reparatur von Infrastruktur; Stärkung der organisatorischen Fähigkeiten von Aquädukten; Organisation Wasserfestivals; Wettbewerbe mit Fotografien, Wandmalereien und Geschichten; Erstellung von Dokumentarfilmen; Forschung zu sozio-ökologischen Konflikten.

 


Hintergrundinformation


Das Projekt basiert auf der Erfahrung der lokalen Partnerorganisation Conciudadanía aus 27 Jahren Arbeit in der Förderung der Bürgerbeteiligung, der Raumplanung und der Friedenskonsolidierung in den Gemeinden von Antioquia in Kolumbien. Das Departement Antioquia ist zwar reich an Wasser, dank eines Niederschlags zwischen 1.170 und 6.000 mm/Jahr und natürlicher Wasservorkommen in den Einzugsgebieten, jedoch werden diese durch rohstoffgewinnende Bergbauaktivitäten stark unter Druck gesetzt. Es wird erwartet, dass sich mit der zunehmenden Erzeugung von Wasserkraft (das größte Wasserkraftwerk Kolumbiens befindet sich in Antioquia) und dem Rohstoffabbau auch Konflikte um den Wasserverbrauch verschärfen werden. Vor allem sind der Zugang und die Qualität des Wassers für die ländliche Bevölkerung nicht ausreichend gesichert. Die staatlichen Bewirtschaftungspläne für hydrografische Einzugsgebiete (POMCAS), der Plan für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen (PORH) und die Bewirtschaftungspläne für Schutzgebiete regeln die Nutzung und den Schutz von Wasser und Böden. Dieses Projekt fördert die notwendige soziale Kontrolle bei der Umsetzung dieser Pläne unter dem Prinzip der demokratischen Bewältigung von Konflikten.


Der OEZA Kofinanzierungsanteil beträgt 7 Prozent.

Projektnummer 2325-20/2019
Mittelherkunft OEZA
Sektor Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen
Tied 0
Modalität Project-type interventions
Marker Umwelt: 2, Demokratie: 1
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.