Entwicklung ländlicher Regionen in Moldau – Projektmanagement und Technische Assistenz – EK Mittel



Projektträger: Diverse Träger Land: Moldova Fördersumme: € 1.375.465,00 Beginn: 08.12.2017 Ende: 06.12.2021

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Das übergeordnete Ziel der Delegierten Kooperation zwischen der EU und ADA ist es, zur Entwicklung ländlicher Regionen in Moldau beizutragen. Dies erfolgt über folgende zwei Teil-Projekte:

• TEIL I (Soja): Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Agri-Food-Sektors (mit besonderem Fokus auf die Soja-Wertschöpfungskette).

• TEIL II (Cantemir): Verbesserung der Trinkwasserversorgung und der Siedlungshygiene in ländlichen Regionen in Moldau mit dem Fokus auf Verbesserung der Siedlungshygiene in der Stadt Cantemir.


Die ADA wird für TEIL I (Soja) mit einem Konsortium bestehend aus Donau Soja und Pro Didactica sowie für TEIL II (Cantemir) mit Werkvertragsnehmern für Bau-, Liefer- und Beratungsdienstleistungen zusammenarbeiten.

 


Erwartete Ergebnisse


TEIL I (Soja): (1) Die Kapazitäten hinsichtlich Innovationsfähigkeit und Ausbildung in der Landwirtschaft sind gestärkt. (2) Der Zugang für moldauische Agri-Food-Produkte (insbesondere Soja) zu lokalen, regionalen und internationalen Märkten ist verbessert. (3) Qualitätsstandards und Zertifizierungen tragen zur Leistungssteigerung von Soja-Wertschöpfungsketten bei. (4) Gesetzliche Rahmenbedingungen für Qualitätssysteme im Agri-Food- und Soja-Sektor sind gestärkt und ein nationaler Aktionsplan für Soja-Wertschöpfungsketten liegt vor.


TEIL II (Cantemir): (1) Ein funktionstüchtiges Abwassersystem bestehend aus rehabilitiertem und erweitertem Kanalnetz sowie einer Kläranlage. (2) Nutzung der Optimierungsmaßnahmen des Trinkwassersystems. (3) Ein nachhaltiger Betrieb und entsprechende Instandhaltung der Wasserversorgung und Siedlungshygiene durch gestärkte Verwaltungskapazitäten des Wasserwerkes ApaCanal.

 


Zielgruppe


TEIL I (Soja): Die Zielgruppe umfasst 300 Soja-ProduzentInnen, 4 Sammelstellen, 15 Lebens- und FuttermittelproduzentInnen, das moldauische Center of Excellence für Gartenbau und landwirtschaftliche Technologien sowie 6 berufsbildende Schulen. Von Kapazitätsentwicklung werden zudem auch 4 staatliche Institutionen, Forschungsinstitute sowie Zertifizierungs- und Kontrollstellen profitieren. Zudem haben auch 550 Angestellte entlang der Wertschöpfungskette, 150 Lehrkräfte bzw. Mitglieder der Verwaltungen der teilnehmenden Schulen sowie 150 SchülerInnen einen direkten Vorteil aus dem Projekt.

Indirekt werden zudem Saatguthersteller, Händler, öffentliche Agrar-Beratungsstellen, Bauernverbände, Umweltorganisationen sowie Lehrkräfte, Schulverwaltungen und SchülerInnen weiterer berufsbildender Schulen begünstigt werden. Auch mehrere tausend KonsumentInnen werden indirekt durch das Projekt erreicht werden.


TEIL II (Cantemir): Die Zielgruppe umfasst die Bevölkerung der Stadt Cantemir. Derzeit leben ca. 3400 Menschen direkt in der Stadt Cantemir. Maßnahmen, welche die Trinkwasserversorgung betreffen, erreichen auch Menschen in den umliegenden Dörfern Iepureni, Porumbesti und Cania, da diese zum Teil schon derzeit ans Wasserversorgungsnetz angeschlossen sind. Direkte Begünstigte sind insbesondere auch MitarbeiterInnen des Wasserwerkes ApaCanal, die in den Genuss von Kapazitätsentwicklungsmaßnahmen kommen. Die Stadt Cantemir strebt an, das geplante Wasser- und Abwassersystem in Cantemir als Vorzeigeprojekt in der Region zu nützen, um in Zukunft auch andere Städte in der nachhaltigen Wasserversorgung und Siedlungshygiene unterstützen zu können.


Maßnahmen


TEIL I (Soja): Folgende Aktivitäten sind zur gezielten Kapazitätsentwicklung und zur systematischen Entwicklung des Agri-Food- bzw. Soja-Marktes in Moldau geplant:

• Modernisierung und Pilotierung der Curricula und Lehrmaterialien für die Ausbildung von Fachkräften in der Landwirtschaft in Abstimmung mit dem Bildungsministerium;

• Trainings für Lehrkräfte und Schulverwaltungen vom Center of Excellence und den 6 berufsbildenden Schulen mit Fokus auf die Einführung von Qualitätsstandards in der (Bio-)Landwirtschaft;

• Vermittlung von theoretischem und praktischem Wissen für SchülerInnen sowie Schaffung eines positiven Image von Arbeit in der Landwirtschaft;

• Beratungsleistungen und Trainingsangebote für Akteure entlang der Wertschöpfungskette für Verbesserungen im Soja-Anbau bzw. in der Verarbeitung (inkl. climate smart agricultural practices);

• Verbesserung des Marktzugangs und Erhöhung der Nachfrage nach zertifizierten und biologischen Agri-Food-Produkten auf nationalen und internationalen Märkten;

• enge Zusammenarbeit mit Bildungs- bzw. Landwirtschaftsministerium und anderen Behörden;

• Etablierung des Donau Soja Standards und eines strengen und verlässlichen Kontroll- und Zertifizierungssystems;

• Einführung von EU-Qualitätsstandards bzw. Annäherung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Moldau an EU-Standards für (Bio-)Landwirtschaft;

• Förderung der Bio-Landwirtschaft generell und des Bio-Soja-Anbaus im Speziellen;

• Marktentwicklung und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung zu Qualitätssoja und Bio-Erzeugnissen.


TEIL I ist zudem eine komplementäre Maßnahme bzw. Vertiefung der Moldau-Komponente der regional aufgesetzten Strategischen Partnerschaft mit Donau Soja, welche den Aufbau von nachhaltigen Wertschöpfungsketten für gentechnikfreies Soja und biologisch angebautes Soja in Bosnien und Herzegowina, Serbien, Moldau und Ukraine unterstützt. Während es eine klare administrative Trennung dieser Intervention von der Strategischen Partnerschaft mit Donau Soja gibt, können auf inhaltlicher Ebene sinnvolle Synergien genützt werden.


TEIL II (Cantemir): Folgende Aktivitäten sind zur Erreichung einer nachhaltigen und inklusiven Siedlungshygiene und Trinkwasserversorgung in der Stadt Cantemir geplant:

1. Technische Projektumsetzung

• Vergabeverfahren und Vertragsschließung für Bau-, Liefer- und Beratungsleistungen;

• Erstellung von Planungsunterlagen;

• Beräumungsmaßnahmen für den Bau der Kläranlage sowie Begutachtung und Reinigung des bestehenden Kanalnetzes;

• Rehabilitierung und Erweiterung des Kanalnetzes;

• Bau der Kläranlage;

• Vertragsmanagement und Bauaufsicht;

• Übernahme der Werke mit Unterstützung der Bauaufsicht;

• Auditierung der Lieferungen und der gebauten Infrastruktur;

• Inbetriebnahme der Abwasserinfrastruktur.


2. Kapazitätsentwicklung

• Erstellung eines Plans zur Kapazitätsentwicklung;

• Stärkung und Entwicklung von Kapazitäten und Strukturen für das Management der Abwasserinfrastruktur, Verbesserung des Betriebs- und Wartungssystems der Wasserversorgung;

• Prüfung und Beratung bezüglich eines Tarif- und Verrechnungssystems, das eine nachhaltige und sozialgerechte Wasserversorgung und Siedlungshygiene ermöglicht;

• Unterstützung in der Vorbereitung der Einreichung einer neuen Tarifgestaltung bei der Tarifregulierungsbehörde (ANRE);

• Überprüfung und Erneuerung des Finanzierungskonzeptes;

• Bewusstseinsbildende Maßnahmen für die Bevölkerung um die Einhaltung der Rechenschaftspflichten der Behörden und des Wasserwerks sowie Umweltschutz, Gendergerechtigkeit und Soziale Inklusion im Wassersektor zu stärken.


Hintergrundinformation


Diese delegierte Kooperation in der Republik Moldau basiert auf dem „EU Annual Action Programme zur Entwicklung ländlicher Regionen in Moldau 2016“; die Mittel dafür stammen aus dem Europäischen Nachbarschaftsinstrument (ENI).


Das Management der Delegierten Kooperation obliegt einem Team, das sich aus ExpertInnen in der ADA Zentrale, dem Koordinationsbüro in Chisinau und einer Projektimplementierungseinheit (Projektbüro) in Chisinau zusammensetzt


6541-01-2017 (TEIL I Soja, direct interventions, EU Mittel)

6541-02-2017 (TEIL II Cantemir, direct interventions, EU Mittel)

6541-03-2017 (TEIL II Cantemir, direct interventions, OEZA-Mittel Ko-finanzierung)

Projektnummer 6541-00/2017
Mittelherkunft EU
Sektor Andere multisektorielle Maßnahmen
Tied
Modalität Project-type interventions
Marker Environment: 1, Climate change mitigation: 1, Climate change adaptation: 1, Gender: 1, Democracy: 1
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.