Frauen und Menschen mit Behinderungen als landwirtschaftliche UnternehmerInnen im Kosovo



Projektträger: Diakonie ACT Austria gemeinnützige GmbH Land: Kosovo Fördersumme: € 300.000,00 Beginn: 01.12.2022 Ende: 30.11.2025

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Die Beschäftigungsfähigkeit von Frauen sowie Menschen mit Behinderungen in den ländlichen Gemeinden Peja, Istog, Gjakova und Rahovec in Kosovo ist verbessert, ihre Kapazitäten in den Bereichen Landwirtschaft und Unternehmensentwicklung sind ausgebaut und sie setzen ihre neu erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in der Praxis um (Beitrag zu SDG 2, 4, 5, 8, 10, 12 und Gender Action Plan III 3.3., 3.4).


Erwartete Ergebnisse


1. 50 Frauen und Menschen mit Behinderung verfügen über verbesserte Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Landwirtschaft und Unternehmensentwicklung.

2. 20 neue Unternehmen wurden gegründet und 5 bestehende Familienbetriebe in der Landwirtschaft haben die Zahl der Unternehmerinnen, ihre Eigeninitiative und Selbstständigkeit erhöht.

3. Frauenforen auf kommunaler Ebene haben die Kriterien für die Vergabe von Subventionen an LandwirtInnen erarbeitet und diese den lokalen Institutionen vorgeschlagen, sowie Inputs für die Gestaltung einer Sensibilisierungskampagne geliefert.

4. Bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Sensibilisierung lokaler Akteure, Regierungsbeamter und der Öffentlichkeit darüber, wie Frauen und Menschen mit Behinderungen diskriminiert werden, wie dies ihre Menschenrechte beeinträchtigt und welche praktischen Schritte erforderlich sind, um dies zu beheben, wurden umgesetzt.


Zielgruppe


Zur direkten Zielgruppe des Projekts zählen mind. 50 Mädchen und Landwirtinnen bzw. Menschen mit Behinderungen, die vom Kapazitätsbildungsprogramm profitieren (davon ca. 45 Frauen, 5 Männer). 25 von ihnen erhalten finanzielle Zuschüsse. Vier Gemeinden (Bezirke Peja, Istog, Gjakova und Rahovec) sind über ihre Institutionen, Schulen, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aktiv am Projekt beteiligt (ca. 25 Einrichtungen). Zur indirekten Zielgruppe zählen ca. 250 Familienmitglieder der teilnehmenden Landwirtinnen bzw. der Menschen mit Behinderungen, 7 Gemeinden und Einrichtungen und ca. 60.000 Personen der breiten Öffentlichkeit.

 


Maßnahmen


Die Aktivitäten umfassen die Durchführung einer Baseline & Marktstudie; Organisation des Bewerbungsverfahrens für Business-Pläne, Auswahl der Geschäftsideen; Workshops zu nachhaltigen Produktionsmethoden, Entwicklung von Business-Plänen und "integrativen Arbeitsplätzen"; Durchführung von Studienbesuchen; Mentoring zu Business-Plänen; Vergabe von Zuschüssen und Starthilfen für Frauen und Menschen mit Behinderungen; Lobbying-Kampagne und Entwicklung eines Kommunikationsplans; Organisation von informellen Frauenforen und Workshops mit Menschen mit Behinderungen; Erarbeitung von Kriterien für öffentliche Subventionen; Vorlage/Empfehlungen für lokale Behörden; Durchführung einer Sensibilisierungskampagne.


Hintergrundinformation


Im Kosovo sind 53 % der Gesamtfläche des Landes landwirtschaftlich genutzt, 60 % der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten. 58,2 % der in der Landwirtschaft tätigen Personen sind Frauen, hauptsächlich als unbezahlte Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Familienbetrieben, als Saisonarbeiterinnen und informell Beschäftigte. Fast zwei Drittel der Bevölkerung des Kosovo sind im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre), 60 % sind nicht erwerbstätig und ein Viertel von ihnen ist arbeitslos. Die Gesamtzahlen zur Arbeitslosigkeit im Kosovo sind auffallend und zeigen, dass Frauen, junge Menschen und insbesondere Menschen mit Behinderungen deutlich häufiger arbeitslos oder sogar von der Erwerbsbevölkerung ausgeschlossen sind. Das Projekt soll direkt dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit und nachhaltige Beschäftigungsperspektiven für benachteiligte Gruppen, insbesondere Frauen und Menschen mit Behinderungen, zu verbessern.


Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 78,95 Prozent.

Projektnummer 8108-03/2022
Mittelherkunft OEZA
Sektor Andere soziale Infrastruktur und Leistungen
Tied
Modalität Project-type interventions
Marker Geschlecht: 1, Armut: 1, Inklusion: 2
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.