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Projekte
Geberkomitee duale Berufsbildung 2021-2024
Kurzbeschreibung:
Projektziel
Gemeinsam mit den EZA-Geberinstitutionen der Schweiz (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, DEZA), Deutschlands (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ) und Liechtensteins (Liechtensteinische Entwicklungsdienst, LED) macht die Austrian Development Agency (ADA) die duale Ausbildung für den Bereich der Entwicklungszusammenarbeit mittels dieser Initiative zugänglich und nutzbar.
Auf Impact Ebene soll das Projekt dazu beitragen, dass in den Partnerländern wirksame duale bzw. dualisierte Berufsbildungsangebote und -systeme entstehen. Auf Outcome Ebene soll das Projekt erreichen, dass die Zielgruppen (a) ein besseres Fachverständnis über die Entwicklung dualer/dualisierter Berufsbildung im Kontext internationaler Zusammenarbeit entwickeln und (b) die vielfältigen Erfahrungen und Synergiepotenziale der beteiligten Entwicklungsakteure (SDC, LED, BMZ/GiZ, ADA) besser genutzt werden.
Erwartete Ergebnisse
Die erwarteten Ergebnisse lassen sich drei Handlungsfeldern zuordnen: (1) Positionierung und Capacity Building, (2) Erfahrungsaufbereitung und Generierung von Fachexpertise, und (3) Vernetzung und Beratung.
Zielgruppe
Direkte/aktive Zielgruppen: Geber und Implementierungspartner ihrer Berufsbildungsprojekte und -programme sowie strategisch zentrale Akteure. Über die Kooperation mit den jeweiligen Mitgliedern/Projekten soll vor Ort zur Kapazita?tsentwicklung der Systemakteure in den Partnerla?ndern (inkl. zusta?ndige Ministerien, Berufsagenturen, Berufsschulen, lokale Privatwirtschaft etc.) beigetragen werden. Alle Interventionen erfolgen immer im Auftrag der jeweiligen organisationsinternen Strukturen und unter Einhaltung der Kommunikationswege der einzelnen Mitglieder.
Indirekte/passive Zielgruppen: Systemakteure in Mitglieds- und Partnerländern, NGOs und interessierte Öffentlichkeit. Zu diese Zielgruppen gehören auch multilaterale Organisationen (ETF, ILO, UNEVOC), Entwicklungsbanken (Weltbank, ADB, AfDB, IDB), andere bilaterale Geber sowie der international tätige Privatsektor in den Mitgliedsländern. Geschätzte Anzahl: 200 Personen der beteiligten Geberorganisationen bzw. der von ihnen finanzierten berufsbildenden Projekte.
Maßnahmen
Den unterschiedlichen Handlungsfeldern sind folgende zentrale Dienstleistungen zugeordnet, welche z.T. bereits in früheren Projektphasen entwickelt wurden und sich bewährt haben:
1.1 Kommunikation und Outreach
1.2 Capacity Building
1.3 Verankerung
1.4 Strategische Positionierung
1.5 Veranstaltungen
2.1 U?bersicht Projekt-Portfolio
2.2 Erfahrung aufbereiten
2.3 Instrumente entwickeln und zur Verfügung stellen
3.1 Fach-und Erfahrungsaustausch unter Mitgliedern in Partnerla?ndern
3.2 Synergien unter Mitgliedern in Partnerla?ndern
3.3 Fachliche Beratung
Hintergrundinformation
Berufliche Bildung (VET) hat als Instrument der internationalen Entwicklungs¬zusammen-arbeit an Bedeutung gewonnen. Sie steht damit nicht nur auf der Agenda von Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sie traditionell gefördert hatten, sondern ist nun auch bei anderen Gebern wie Liechtenstein und multilateralen Institutionen (wieder) beliebt, die sie im letzten Jahrzehnt weitgehend vernachlässigt hatten.
Für diese Wiederbelebung gibt es verschiedene Gründe: In den letzten zwei Jahrzehnten sind die Einschulungsraten im Grundschulbereich stark gestiegen. Das führt zu einer erhöhten Nachfrage nach weiterführender Bildung. An diese ist oft die Erwartung geknüpft, dass sie die Basis für ein sicheres Auskommen schafft. Daher bleiben Bildung und menschwürdige Arbeit in der Agenda 2030 mit dem SDG4 und SDG8 weiterhin prioritäre Entwicklungsziele. Im Bildungsbereich (SDG4) liegt das Augenmerk auf Qualität, Inklusion und Lebenslanges Lernen. Diese sind eine Bedingung für die Erreichung der verwandten Teilziele des SDG8, und zwar sowohl für eine gute Ausbildung als auch für die Integration in die Arbeitswelt (SDG 4.3, 4.4, 8.3, 8.6).
Als Folge der Finanzkrise im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts hat das internationale Interesse an dualer Berufsbildung markant zugenommen, da in den deutschsprachigen Länder die Arbeitslosigkeit im Allgemeinen, besonders aber die Jugend¬arbeitslosigkeit wesentlich geringer blieb. Die ihnen gemeinsame duale Berufsbildung, die einen nahtlosen Übergang von der Schule in die Arbeitswelt gewährleistet, weil der größere Teil der Ausbildung in der Verantwortung der Arbeitswelt liegt und in dieser stattfindet, wurde als ein Erfolgsfaktor betrachtet. So stieg weltweit das Interesse an dieser besonderen Form der Berufsbildung. Duale oder dualisierte Berufsbildung kann als ein Eingangstor zur Zusammenarbeit mit dem Privatsektor dienen, nimmt diesen bei der Schaffung von Humankapital in die Verantwortung und generiert so zusätzliche Mittel.