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Projekte
Integrative Familienstärkung und Kinderförderung in Armenien, Provinz Tavush
Kurzbeschreibung:
Projektziel
Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Lebensbedingungen von 200 armen bzw. armutsgefährdeten Familien in der Provinz Tavush durch ein Angebot an sozialer Assistenz, Weiter- und Berufsbildung sowie durch einkommensgenerierende Aktivitäten.
Erwartete Ergebnisse
Resultat 1 (SDG 1,3,5,10): 200 Familien (mit 35% weibl. Alleinerzieherinnen) wurden durch direkte Zuwendungen gestärkt.
Resultat 2 (SDG 2,4,8,10): Mindestens 100 Familien steigerten ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit und Produktivität durch Aus/Weiterbildung bzw. durch einkommensgenerierende Aktivitäten.
Resultat 3 (SDG 1,3,4): 450 Kinder (0-18) erhöhten ihre gesellschaftlichen Fähigkeiten und verbesserten Ausbildungs- und Gesundheitsindikatoren.
Resultat 4 (SDG 1,5): Lokale Gemeinden wurden durch Wissenstransfer und Schulungen gestärkt, um gefährdete Familien und Kinder besser in die Gemeinschaft zu integrieren.
Resultat 5 (SDG 1,5,8,10): Mindestens 30 Personen verbesserten ihre unternehmerischen Fähigkeiten und 8 lokale Start-up Unternehmen, die lokale Gemeindebedürfnisse befriedigen, wurden gegründet.
Zielgruppe
Direkt werden ca. 450 Kinder (0-18 Jahre), 200 Familien und 130 armutsgefährdete Frauen erreicht. Die Auswahl der Zielgruppen erfolgt mittels Gefährdungsanalyse anhand von Risikofaktoren wie Obdachlosigkeit, Leben unterhalb der Armutsgrenze, kein Einkommen, Arbeitslosigkeit, chronische bzw. lebensbedrohliche Krankheit, Gewalttätigkeit, Alkohol- Drogenmissbrauch bzw. armutsgefährdete Alleinerzieherinnen.
Indirekt werden über 34.000 Personen, die BewohnerInnen der Gemeinden Berd, Noyemberyan und Koghb, erreicht.
Maßnahmen
Die Maßnahmen umfassen:
Erstellen individueller Familienentwicklungspläne, Rechtsberatung betreffend Eigentumsrechte, medizinische Untersuchungen und Behandlungen, Einzel- und Gruppentrainings und Beratung im Bereich Elternschaft und Kinderfürsorge, psychosoziale Unterstützung, materielle Unterstützung für Familien in existentiellen Notlagen (Bekleidung, Lebensmittel);
Karriereberatung, Aus-/Weiterbildungen; Soft-Skills Kurse; Kontaktherstellung zu potenziellen ArbeitgeberInnen, IT-Schulungen, Schulungen in agrarkulturellen Techniken; Zurverfügungstellung von Grundausstattung und Werkzeug für einkommensgenerierende Aktivitäten;
Lernunterstützung für Kinder, Kreativangebote, medizinische Angebote, Trainings betreffend Hygiene/Gesundheit, Berufsberatung für SekundarschülerInnen; Zurverfügungstellung von Schulmaterialien;
Netzwerk-Treffen (lokale Behörden, öffentliche und private Institutionen), Schulungen für lokale Behörden und lokale GemeindeaktivistInnen; Gründung von Frauenselbsthilfegruppen, Informationen an Gemeindemitglieder;
Schulungen zu unternehmensgründungsrelevanten Themen, Unterstützung bei der Entwicklung der Geschäftsidee, finanzielle Unterstützung von Unternehmensgründungen, Einbindung örtlicher AkteurInnen (Diskussionen zu Budget und Aktivitätsplänen).
Hintergrundinformation
Die armenische Provinz Tavush ist als Grenzregion zu Aserbaidschan wiederkehrenden militärischen Konflikten ausgesetzt und von multiplen sozialökonomischen Problemen, wie sehr hoher Arbeitslosigkeit, Armut, sozialer Polarisierung und wirtschaftlich bedingter Abwanderung - insbesondere der männlichen Bevölkerung - geprägt. Frauen sind besonders häufig von Arbeitslosigkeit und Marginalisierung betroffen. Dies führt zu einem erhöhten Armutsrisiko und einem größeren Risiko für familiäre Krisensituationen. Die Armutsrate bei Kindern beträgt über 40 Prozent. Der Großteil der Kinder in institutionalisierter Betreuung sind Sozialwaisen, auf Grund von Armut, saisonaler Migration und Arbeitslosigkeit.
Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 50 Prozent.