Jugend und Frauen für ein sicheres El Salvador



Projektträger: HORIZONT3000 - Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Land: El Salvador Fördersumme: € 158.300,00 Beginn: 01.01.2019 Ende: 30.06.2022

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Ziel des Projekts ist die Stärkung der Zivilgesellschaft zur Beobachtung der Umsetzung des Planes „Sicheres El Salvador“ (Plan El Salvador Seguro – PESS) in den Munizipien Jiquilisco und Usulután (Departement Usulután), Munizipien Nejapa und Guazapa (Departement San Salvador). Damit soll zur Reduzierung der sozialen Verletzlichkeit und Gewalt in den zentralen und östlichen Regionen des Landes beigetragen werden.


Erwartete Ergebnisse


Resultat 1: Die munizipalen Komitees zur Vorbeugung von Gewalt (CMPV) und die Kabinette der Departement-Verwaltungen (GGD) verfügen über technische und methodologische Fähigkeiten im Umgang mit Gewalt.

Resultat 2: Jugendliche und Frauen sind in die Beobachtung im behördlichen Umgang mit Gewalt einbezogen.

Resultat 3: Das Netzwerk ziviler Beobachter/innen verfügt über belegbare Informationen für die Kabinette der Departement-Verwaltungen und für die Öffentlichkeit in El Salvador.


Zielgruppe


Direkt: Insgesamt 320 Personen.

(Informelles) Netzwerk von 220 zivilen Beobachter/innen:

• 200 Jugendliche der Munizipien Jiquilisco, Usulután, Nejapa und Guazapa,

• 120 Führerinnen von 15 Frauenorganisationen (Frauenorganisationen des Departements Usulután, Vertreterinnen des Frauen-Komitees von Jiquilisco; Frauenvereinigung des Ostens und Frauen-Kommissionen von Nejapa und Guazapa.

Ca. 100 Mitglieder der munizipalen Komitees zur Vorbeugung von Gewalt (CMPV) der Munizipien Jiquilisco, Usulután, Guazapa und Nejapa (behördliche und zivilgesellschaftliche Vertreter/innen), sowie Kabinettsmitglieder der Departement-Verwaltungen (GGD) von Usulután und San Salvador.

Indirekt: Bevölkerung der vier Munizipien, insgesamt ca. 110.000 Personen (54% Frauen).


Maßnahmen


Aktivitäten zur Erreichung von Resultat 1

R1.A1 Durchführung einer Studie über Ursachen und Auswirkungen der Gewaltsituationen in den Munizipien.

R1.A2 Durchführung einer Gender-fokussierten Untersuchung von Gewalt-Wahrnehmung und sicheren Räumen.

R1.A3 Unterstützung der Ausarbeitung/ Aktualisierung der Arbeitspläne und Prioritäten der munizipalen Komitees zur Vorbeugung von Gewalt (CMPV)

R1.A4 Durchführung von Weiterbildungen der zivilen Beobachter/innen in den Bereichen Sicherheit im Alltag, Vorbeugung von und Verhalten bei Gewalt, Information über Rechte, etc.

R1.A5 Ausarbeitung, Vereinbarung und Umsetzung von Indikatoren für Gewalt und Mechanismen für zivile Beobachtung.

R1.A6 Durchführung einer Kommunikationskampagne zur Förderung von Gewaltprävention.


Aktivitäten zur Erreichung von Resultat 2

R2.A1. Durchführung von Analyse- und Reflexionsprozessen über die Auswirkungen der öffentlichen Sicherheitspolitik auf kommunaler und munizipaler Ebene (Finanzierung durch Sub-granting für Jugend- und Frauennetzwerke)

R2.A2 Durchführung von Weiterbildung zur Stärkung der Jugendlichen im Bereich aktive Bürgerbeteiligung und zivile Beobachtung (vor allem der staatlichen Programme PESS, FISDL, CONED und SECULTURA).

R2.A3 Unterstützung des Generationen- und Geschlechter-übergreifenden Dialoges in den munizipalen Komitees zur Vorbeugung von Gewalt (CMPV).


Aktivitäten zu Resultat 3

R3.A1 Thematisierung der zivilen Beobachtung von Gewaltpräventionspläne der Munizipien in Jugend- und Frauengruppen, sowie in den Medien.

R3.A2 Ausarbeitung einer gemeinsamen Agenda zur Beobachtung der Kabinette der Departement-Verwaltungen.

R3.A3 Systematisierung von good practices in der Implementierung des Planes PESS “Sicheres El Salvador”.

R3.A4 Präsentation und Veröffentlichung von regelmäßigen Berichten des Projektes an die munizipalen Komitees zur Vorbeugung von Gewalt (CMPV), Kabinette der Departement-Verwaltungen und die Öffentlichkeit in El Salvador.


Hintergrundinformation


Vor dem Hintergrund der landesweiten Gewalt wurde vom nationalen Rat für zivile Sicherheit und Zusammenleben, der aus VertreterInnen staatlicher und kirchlicher Institutionen, der Zivilgesellschaft und der Medien besteht, der Plan „Sicheres El Salvador“ ins Leben gerufen. Die Munizipien Jiquilisco und Usulután (Departement Usulután), Munizipien Nejapa und Guazapa (Departement San Salvador) gehören zu den 50 priorisierten Munizipien des Planes. In allen vier Munizipien sind die Banden Mara Salvatrucha (MS-13) und Barrio 18 präsent, die Mordraten sind sehr hoch. 2016 wurden unter ca. 110.000 Einwohnern der 4 Munizipien 218 Morde registriert: 78 in Jiquilisco, 36 in Guazapa, 31 in Nejapa und 73 in Usulután.

Obwohl die Gesetzgebung in El Salvador Bürgerbeteiligung vorsieht, ist die tatsächliche Partizipation an politischen Prozessen – vor allem von Frauen, Jugendlichen, sowie der ländlichen und indigenen Bevölkerung – sehr schwach. Diese Situation ist größtenteils darauf zurückzuführen, dass es keinen Rahmen für die Beobachtung und Kontrolle politischer Instanzen gibt. Zudem sind die Bürger unzureichend über politische Programme und ihre Rechte auf Partizipation informiert. Eine Stärkung zivilgesellschaftlicher Organisationen als „Watch Dogs“, vor allem der bisher unterrepräsentierten Gruppen der Frauen und Jugendlichen, bei der Umsetzung staatlicher Programme ist notwendig um die deren Effektivität und Qualität zu garantieren und schließlich die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern. Zudem wird durch eine stärkere Bürgerbeteiligung die Demokratie im Land gestärkt und eine Kultur des Friedens und Dialogs vorangetrieben.


Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 19 Prozent.

Projektnummer 2325-02/2019
Mittelherkunft OEZA
Sektor Staatsführung & Zivilgesellschaft, allgemein
Tied
Modalität Project-type interventions
Marker Geschlecht: 1, Demokratie: 2
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.