Metastudie zum sozio-ökonomischen Entwicklungsweg Äthiopiens im Migrationskontext



Projektträger: Stiftung Berlin - Institut für Bevölkerung und Entwicklung Land: Ethiopia Fördersumme: € 70.000,00 Beginn: 01.10.2017 Ende: 31.10.2018

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Ziel des Projekts ist es, im Rahmen einer Studie, welche auf Analysen von Daten und Literatur beruht (desk research) zu untersuchen, welche nationalen und internationalen, staatlichen und nichtstaatlichen Interventionen Äthiopien auf seinen Entwicklungskurs geführt haben. Gleichzeitig beschreibt die Studie, dass die Erfolge auf diesem Entwicklungspfad sich nicht automatisch verstetigen. In diesem Zusammenhang werden Fehler, Versäumnisse und Konfliktpotenziale des äthiopischen Entwicklungswegs berücksichtigt. Die Ergebnisse der geplanten Studie können dazu beitragen, dass andere afrikanische Länder aus diesen positiven wie negativen Erfahrungen lernen.


Erwartete Ergebnisse


Das angestrebte Ergebnis des Projekts ist eine 72- bis 80-seitige, verständlich geschriebene und ansprechend gestaltete Publikation in deutscher Sprache.


Zielgruppe


Österreichisches Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, deutschsprachige entwicklungspolitische Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft in Äthiopien und anderen Ländern Subsahara-Afrikas.


Maßnahmen


Erarbeitung der Studie (Vorrecherche, Kontextualisierung, Ausarbeitung der wissenschaftlichen Methodik, Konzipierung der Publikation, Verschriftlichung der Ergebnisse, Laktorat), Layout und Druck, Veröffentlichung


Hintergrundinformation


Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung sieht seine Aufgabe darin, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten.

Bei einem Pro-Kopf-Einkommen von 1.500 US-Dollar pro Jahr gehört Äthiopien nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt, wird mehrfach von Dürren und Überflutungen heimgesucht und verzeichnet eine stark wachsende Erwerbsbevölkerung. Tatsache ist gleichzeitig, dass aus Äthiopien verhältnismäßig wenige Menschen nach Europa kommen. Mit knapp über 4.000 Neu-Anträgen auf Asyl in den EU-Länder landeten die Äthiopier im Jahr 2016 gerade einmal auf Platz 21 unter allen ankommenden Nationen. Unterm Strich verzeichnet Äthiopien keine Bevölkerungsverluste durch Migration. Denn nicht nur wandern verhältnismäßig wenige Menschen aus, das Land ist zudem Ziel von Wirtschaftsmigranten und Flüchtlingen aus seinen konfliktreichen Nachbarländern. Zwischen 2005 und 2015 verzeichnete Äthiopien ein jährliches Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 10,5 Prozent. Das volkswirtschaftliche Humanvermögen ist derzeit besonders groß, denn ein erheblicher Anteil der Bevölkerung ist im jungen Erwerbsalter. Eine solche Bevölkerungsstruktur kann von ökonomischem Vorteil sein – aber auch zu Problemen führen: Wenn es einem Land in einer solchen demografischen Phase nicht gelingt, die vielen Erwerbsfähigen in Arbeit zu bringen, kann die große Zahl erwerbsloser junger Menschen fundamentale soziale Konflikte auslösen. Das Risiko besteht, dass Äthiopien den beschrittenen Entwicklungspfad wieder verlässt. Damit entginge dem Land die einmalige Chance, das Potenzial seiner jungen Erwerbsbevölkerung weiter für einen wirtschaftlichen Aufstieg zu nutzen, also eine demografische Dividende einzufahren.

Projektnummer 2827-00/2017
Mittelherkunft OEZA
Sektor Bevölkerungspolititk/-programme und reproduktive Gesundheit
Tied 70000
Modalität Other technical assistance
Marker
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.