Partizipative ländliche Entwicklung in Georgien



Projektträger: CARE Österreich, Verein für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe Land: Georgia Fördersumme: € 187.400,00 Beginn: 01.07.2015 Ende: 30.04.2018

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Ziel des Projekts ist die Schaffung eines förderlichen Umfeldes für nachhaltige, armutsreduzierende, sozio-ökonomische Entwicklung im Bezirk Lagodekhi im Osten Georgiens. Dies wird erreicht durch den Aufbau von Kapazitäten und die Befähigung lokaler Akteure zur Schaffung einer lokalen öffentlich-privaten Partnerschaft (Lokale Aktionsgruppe - LAG), die einen innovativen, regionalen Entwicklungsplan entwirft und umsetzt. Die LAG und die gemeinsam erarbeitete lokale Entwicklungsstrategie werden die Mobilisierung von lokalen Akteuren und Ressourcen ermöglichen, um die lokale Wirtschaft zu diversifizieren und um zur Schaffung von Arbeitsplätzen durch nicht-landwirtschaftliche Unternehmen und zu innovativen landwirtschaftlichen Initiativen beizutragen. Gleichzeitig werden verbesserte Lebensbedingungen durch die Umsetzung ökologischer, kultureller und sozialer Aktivitäten gefördert.


Erwartete Ergebnisse


Erwartete Ergebnisse:

1: Ein replizierbares Kooperationssystem zwischen lokalen Interessensvertretern (Lokalen Aktionsgruppe - LAG) zur Förderung der lokalen Entwicklung funktioniert und ist nachhaltig.

2: Eine ökologisch nachhaltige, gendersensible lokale Entwicklungsstrategie, die lokale Akteure und Sektoren berücksichtigt, ist von der LAG entwickelt.

3: Lokale Interessensvertreter sind dazu befähigt und ermächtigt innovative außer-landwirtschaftliche und landwirtschaftliche sowie nicht-ökonomische Initiativen durchzuführen, die sich an den Prioritäten der lokalen Entwicklungsstrategie orientieren.

4: Lokale Entwicklungsakteure koordinieren sich mit anderen LAGs, politischen Entscheidungsträgern und Programmen anderer Geldgeber, um lokale Aktivitäten anzukurbeln und um sich für eine Ausweitung von bottom-up Ansätzen zur ländlichen Entwicklung einzusetzen.


Zielgruppe


Zielgruppen:

- Die lokale Aktionsgruppe (LAG) in Lagodekhi mit etwa 50-100 Mitgliedern:

o Vertreter lokaler, kommunaler als auch dörflicher Behörden,

o Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen und dem Privatsektor, einschließlich lokaler Organisationen, Vereine und Netzwerke, lokaler NROs, Einzelpersonen, Finanzinstitutionen, Kooperation und privaten Unternehmen

- Potenzielle und ausgewählte Umsetzer der lokalen Initiativen und lokale Promotoren, individuelle und kollektive, öffentliche oder private Akteure, die insgesamt rund 300-450 Personen involvieren, welche einen Kofinanzierungsantrag für die Umsetzung von ökonomischen oder nicht-ökonomischen Aktivitäten einreichen. Mindestens 30 Antragsteller werden ausgewählt, um an Trainings teilzunehmen. Von diesen werden bis zu 15 lokale Promotoren weitere Kofinanzierungsmittel für ihre jeweiligen Initiativen erhalten.


Begünstigte:

- Mindestens 600 Haushalte (ca. 2.400 Personen) werden von höheren, stabileren Einkommen und besseren Unterstützungsmechanismen, verbunden mit der Umsetzung lokaler Initiativen, profitieren. Dies sind vor allem die Familien der Promotoren, die Familien derjenigen, die durch die ökonomischen Initiativen Arbeit gefunden haben, sowie die Familien, die von den ökologischen, sozialen und kulturellen Aktivitäten profitieren.

- Die Bevölkerung vom Bezirk Lagodekhi (51.000 Einwohner), die von einer diversifizierten lokalen Wirtschaft, von verbesserten Lebensbedingungen und einem besseren sozialen Zusammenhalt und einer besseren Umwelt profitiert.


Maßnahmen


Aktivitäten:

- Sichtung regionaler und ländlicher Entwicklungsstrategien, Identifizierung/ Mobilisierung von lokalen Interessensvertretern, Training zum Thema partizipativer, regionaler ländlicher Entwicklung und LAG Gründung.

- Identifizierung/Analyse von Plänen und Strategien, die Lagodekhi betreffen, Stärkung von Kapazitäten in Ressourcenanalyse und strategischer Planung des Territoriums, Unterstützung von Treffen/ Konsultationen zur Ausarbeitung einer regionalen Analyse und eines regionalen Entwicklungsplans.

- Entwurf und Durchführung einer Förderausschreibung zur Einreichung lokaler Aktivitäten, Ausbildung von Kapazitäten von lokalen Promotoren (zu Antragsverfassung und Prioritäten des lokalen Entwicklungsplans), Evaluierung der Anträge, Mobilisierung/ Vergabe von Geldern, Monitoring und technische Unterstützung.

- Untersuchungen und Analysen der Ergebnisse des Projekts, Unterstützung beim Austausch von bewährten Praktiken mit regionalen und nationalen politischen Entscheidungsträgern und bei Kooperationen mit anderen LAGs, internationale Besuche.


Hintergrundinformation


Hintergrundinformation:

Fast die Hälfte der Menschen in Georgien und zwei Drittel der Armen leben in ländlichen Regionen. Sie arbeiten dabei meist in der Landwirtschaft, häufig im eigenen Betrieb (ca. 98%), der oft die Subsistenz- oder Semisubsistenzgrundlage darstellt. Der nicht-agrarische Sektor in ländlichen Regionen ist klein und besteht vor allem aus KMUs (kleinen und mittleren Unternehmen) mit einer begrenzten Kapazität hinsichtlich der Schaffung von Arbeitsplätzen. Besonders Jugendliche und Frauen aus den ländlichen Regionen Georgiens migrieren in urbane Gebiete oder ins Ausland auf der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten. Natürliche Ressourcen sind aufgrund von nicht nachhaltigen Anbaupraktiken und dem Klimawandel oft bedroht. Frauen werden bei Entscheidungsprozessen ausgeschlossen. Arbeitslosigkeit ist eines der Schlüsselprobleme, von dem besonders Jugendliche und schwache Bevölkerungsgruppen betroffen sind. In einigen Gemeinden mit hohem aserbaidschanischen und ossetischen Bevölkerungsanteil gibt es ethnische Konflikte. Die mangelnde Kommunikation zwischen privatem Sektor und lokalen Behörden wurde von lokalen Akteuren als Hauptproblem des Entwicklungsprozesses in Lagodekhi identifiziert.


Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 15 Prozent.

Projektnummer 2325-16/2015
Mittelherkunft OEZA
Sektor Landwirtschaft
Tied 0
Modalität Project-type interventions
Marker Umwelt: 1, Geschlecht: 1, Demokratie: 1, Armut: 2
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.