Promoting integrated approaches to animal health and plant protection in Abkhazia



Projektträger: AAH - Action Against Hunger Spain Land: Georgia Fördersumme: € 700.000,00 Beginn: 01.10.2017 Ende: 30.09.2020

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Das Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die Tiergesundheit und das Pflanzenschutzmanagement durch die verantwortlichen Stellen der de-facto Regierung Abchasiens sowie den Zugang zu Dienstleistungen in diesen Bereichen zu verbessern.


Erwartete Ergebnisse


Die erwarteten Ergebnisse des Projekts sind:

1. Die Veterinärmedizinische und die Pflanzenschutzbehörde leisten professionelle und gezielte Unterstützung für LandwirtInnen

2. Die erforderlichen Systeme für Assessment, Monitoring und Kontrolle im Bereich Pflanzenschutz sind eingerichtet und operationell

3. Information und Bewusstsein über Tiergesundheit bzw. Pflanzenschutz sind für die Bauern verfügbar


Zielgruppe


Direkte Begünstigte des Projekts sind 44 MitarbeiterInnen des de-facto Landwirtschaftsministeriums und seiner lokalen Zweigstellen, des Pflanzenschutzdienstes, des Umweltinstituts und der Tiermedizinischen Behörde.

Die Trainings und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung im Bereich Tiergesundheit und integrierte Schädlingsbekämpfung kommen rund 6.420 BäuerInnen in den Zielgebieten des Projekts zugute. Zu den potentiellen Begünstigten gehören u.a. ethnische GeorgierInnen (RückkehrerInnen) sowie AbchasInnen, ArmenierInnen und RussInnen.


Maßnahmen


Die Projektmaßnahmen umfassen in erster Linie folgende Aktivitäten:

Trainings/Workshops zur koordinierten Seuchen- bzw. Schädlingsbekämpfung; Unterstützung einer effektiveren Interaktion von tiermedizinischen Dienstleistern; Bereitstellung von Diagnose- und Behandlungsinstrumenten für tiermedizinische Behörden in den Bezirken;

Entwicklung und Implementierung von Monitoringsystemen für die Schädlingsbekämpfung; Erhebung der Auswirkungen von Schädlingsbefall auf Erträge und Training des Personals des de-facto Landwirtschaftsministeriums; Entwicklung eines Alarmsystems für Schädlingsbekämpfung mit Echtzeitinformation an Bauern;

Bewusstseinsbildung in den Gemeinden zur Verbesserung veterinärmedizinischer Leistungen; Workshops zur Bewusstseinsbildung über moderne Schädlingsbekämpfungsmethoden; Einrichtung von Vorführgeländen zu Tiergesundheitsfragen bzw. für die Schädlingsbekämpfung.


Hintergrundinformation


Die abchasische Wirtschaft ist vom Konflikt und der ungelösten Statusfrage der Region stark beeinträchtigt. Die südöstlichen Bezirke sind von Armut stärker betroffen als die nördlichen Teile Abchasiens. Die Wirtschaft basiert hier im Wesentlichen auf Anbau, Verarbeitung und Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die Bauernhöfe sind überwiegend Subsistenzwirtschaften mit einer durchschnittlichen Größe von 0,5 Hektor pro Hof.

Gezüchtet werden vor allem Haselsträucher und Zitrusgewächse; daneben werden auch Äpfel, Dattelpflaumen, Kiwis sowie Erdäpfel und Mais angebaut und es wird Viehwirtschaft betrieben. Die meisten Produkte dienen der Deckung des Eigenbedarfs oder werden direkt an lokale Händler verkauft. Haselnüsse und Zitrusfrüchte werden jedoch auch nach Georgien oder Russland weiterverkauft.

In den letzten Jahren war die Haselnussernte stark von der Invasion der Marmorierten Baumwanze beeinträchtigt, wodurch es bei den Erträgen zu hohen Einbußen kam. Als Allesfresser ist das Insekt auch eine Gefahr für Zitrusfrüchte, Äpfel oder Mais und wird als Bedrohung für die Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung angesehen.

Als größte Gefahr für die Haselnussproduktion gilt jedoch die Haselnuss-Knospengallmilbe, deren Befall zu schweren wirtschaftlichen Schäden führt.

Die Viehzucht in der Region ist potentiell stark vom Ausbruch von Seuchen bedroht, v.a. wegen des geringen Wissensstands in Tierhaltungsfragen. Aufgrund mangelnder Kenntnisse der Bauern in puncto Tiergesundheit und der verbreiteten Anwendung traditioneller Zuchtmethoden ist die Produktivität der Tiere rückläufig.

Die Einführung moderner Praktiken und effektiver sowie integrierter Methoden in den Bereichen Tiergesundheit und Schädlingsbekämpfung ist erforderlich, um die Resilienz der betroffenen Gemeinden gegen externe Schockereignisse zu stärken und ihre Lebensgrundlage zu sichern.

Projektnummer 8351-00/2017
Mittelherkunft OEZA
Sektor Landwirtschaft
Tied
Modalität Project-type interventions
Marker Environment: 1, Climate change adaptation: 1, Desertification: 1, Gender: 1, Poverty: 2
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.