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Projekte
Promoting integrated approaches to animal health and plant protection in Abkhazia
Kurzbeschreibung:
Projektziel
Das Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die Tiergesundheit und das Pflanzenschutzmanagement durch die verantwortlichen Stellen der de-facto Regierung Abchasiens sowie den Zugang zu Dienstleistungen in diesen Bereichen zu verbessern.
Erwartete Ergebnisse
Die erwarteten Ergebnisse des Projekts sind:
1. Die Veterinärmedizinische und die Pflanzenschutzbehörde leisten professionelle und gezielte Unterstützung für LandwirtInnen
2. Die erforderlichen Systeme für Assessment, Monitoring und Kontrolle im Bereich Pflanzenschutz sind eingerichtet und operationell
3. Information und Bewusstsein über Tiergesundheit bzw. Pflanzenschutz sind für die Bauern verfügbar
Zielgruppe
Direkte Begünstigte des Projekts sind 44 MitarbeiterInnen des de-facto Landwirtschaftsministeriums und seiner lokalen Zweigstellen, des Pflanzenschutzdienstes, des Umweltinstituts und der Tiermedizinischen Behörde.
Die Trainings und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung im Bereich Tiergesundheit und integrierte Schädlingsbekämpfung kommen rund 6.420 BäuerInnen in den Zielgebieten des Projekts zugute. Zu den potentiellen Begünstigten gehören u.a. ethnische GeorgierInnen (RückkehrerInnen) sowie AbchasInnen, ArmenierInnen und RussInnen.
Maßnahmen
Die Projektmaßnahmen umfassen in erster Linie folgende Aktivitäten:
Trainings/Workshops zur koordinierten Seuchen- bzw. Schädlingsbekämpfung; Unterstützung einer effektiveren Interaktion von tiermedizinischen Dienstleistern; Bereitstellung von Diagnose- und Behandlungsinstrumenten für tiermedizinische Behörden in den Bezirken;
Entwicklung und Implementierung von Monitoringsystemen für die Schädlingsbekämpfung; Erhebung der Auswirkungen von Schädlingsbefall auf Erträge und Training des Personals des de-facto Landwirtschaftsministeriums; Entwicklung eines Alarmsystems für Schädlingsbekämpfung mit Echtzeitinformation an Bauern;
Bewusstseinsbildung in den Gemeinden zur Verbesserung veterinärmedizinischer Leistungen; Workshops zur Bewusstseinsbildung über moderne Schädlingsbekämpfungsmethoden; Einrichtung von Vorführgeländen zu Tiergesundheitsfragen bzw. für die Schädlingsbekämpfung.
Hintergrundinformation
Die abchasische Wirtschaft ist vom Konflikt und der ungelösten Statusfrage der Region stark beeinträchtigt. Die südöstlichen Bezirke sind von Armut stärker betroffen als die nördlichen Teile Abchasiens. Die Wirtschaft basiert hier im Wesentlichen auf Anbau, Verarbeitung und Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die Bauernhöfe sind überwiegend Subsistenzwirtschaften mit einer durchschnittlichen Größe von 0,5 Hektor pro Hof.
Gezüchtet werden vor allem Haselsträucher und Zitrusgewächse; daneben werden auch Äpfel, Dattelpflaumen, Kiwis sowie Erdäpfel und Mais angebaut und es wird Viehwirtschaft betrieben. Die meisten Produkte dienen der Deckung des Eigenbedarfs oder werden direkt an lokale Händler verkauft. Haselnüsse und Zitrusfrüchte werden jedoch auch nach Georgien oder Russland weiterverkauft.
In den letzten Jahren war die Haselnussernte stark von der Invasion der Marmorierten Baumwanze beeinträchtigt, wodurch es bei den Erträgen zu hohen Einbußen kam. Als Allesfresser ist das Insekt auch eine Gefahr für Zitrusfrüchte, Äpfel oder Mais und wird als Bedrohung für die Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung angesehen.
Als größte Gefahr für die Haselnussproduktion gilt jedoch die Haselnuss-Knospengallmilbe, deren Befall zu schweren wirtschaftlichen Schäden führt.
Die Viehzucht in der Region ist potentiell stark vom Ausbruch von Seuchen bedroht, v.a. wegen des geringen Wissensstands in Tierhaltungsfragen. Aufgrund mangelnder Kenntnisse der Bauern in puncto Tiergesundheit und der verbreiteten Anwendung traditioneller Zuchtmethoden ist die Produktivität der Tiere rückläufig.
Die Einführung moderner Praktiken und effektiver sowie integrierter Methoden in den Bereichen Tiergesundheit und Schädlingsbekämpfung ist erforderlich, um die Resilienz der betroffenen Gemeinden gegen externe Schockereignisse zu stärken und ihre Lebensgrundlage zu sichern.