SA - TourCert América Latina - Aufbau eines Zertifizierungsnetzwerkes für nachhaltige Reiseangebote in Lateinamerika



Projektträger: Arbeitsgemeinschaft - Kate Umwelt und Entwicklung e.V. Land: South America, regional/multi-country Fördersumme: € 499.874,00 Beginn: 01.10.2016 Ende: 31.03.2019

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Ziel der geplanten Strategischen Allianz ist der Aufbau von TourCert América Latina als lokal verankertes Qualifizierungs- und Zertifizierungssystem für ökologische und sozial nachhaltige Tourismusangebote in Lateinamerika. Die seit 2015 erfolgreich in Ecuador und Peru umgesetzte Initiative wird auf Kolumbien, Bolivien und Kuba erweitert und fachlich und institutionell weiterentwickelt. Umgesetzt wird das Projekt von einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus KATE-Kontaktstelle für Umwelt & Entwicklung, TOURCERT (beide aus Stuttgart) sowie dem Wiener Unternehmen tatwort Nachhaltige Projekte GmbH in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, u.a. dem kolumbianischen Verband für nachhaltigen Tourismus - ACOTUR.


Erwartete Ergebnisse


Bis zum Projektende lassen sich 70 Einzelunternehmen und 10 Destinationen (Gemeinden, Regionen) zertifizieren. Insgesamt 170 Betriebe wirtschaften nach sozial und ökologisch nachhaltigen Kriterien und profitieren von effizienteren Abläufen und dem verbesserten Zugang zu internationalen Reisemärkten. 1.880 MitarbeiterInnen im Tourismus, darunter mindestens 50% Frauen, profitieren durch Trainings, bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne.


Zielgruppe


Die Zielgruppe umfasst einerseits einzelne Tourismusunternehmen, wie Hotels, Incoming-Agenturen sowie deren Mitarbeiter, Partner und Zulieferer. Anderseits wendet sich TourCert an ganze Destinationen, deren Tourismusbetriebe und Mitarbeiter im KMU-Tourismussektor. Beratungskräfte, Bildungs- und Audit-Institutionen, Marketingorganisationen, Tourismusverbände und -ministerien zählen zur erweiterten Zielgruppe.


Maßnahmen


Das Projekt umfasst den Aufbau eines regionalen Zertifizierungsrats, die Anpassung des Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramms an lokale Bedürfnisse sowie das Training von lokalen TourCert-Beratern, Auditoren, Multiplikatoren und politischen Entscheidungsträgern. Eine Unternehmensdatenbank vernetzt Pilotunternehmen, Netzwerk-Partner und europäische Reiseveranstalter und bietet Materialien für Öffentlichkeitsarbeit und für die Vermarktung der im Projekt zertifizierten Unternehmen in Europa an. Marketingmaßnahmen im deutschsprachigen Raum, darunter Veranstaltungen auf der Ferienmesse Wien und der ITB Berlin sind elementare Bestandteile des Projekts.


Hintergrundinformation


Nachhaltigkeit im Tourismus bedeutet verringerte CO2-Emissionen, weniger Abfall und Ressourcenverbrauch, hohe lokale Wertschöpfung durch lokale Lieferanten und Dienstleister, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie den Respekt vor den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung.

Die Zertifizierung europäischer Reiseveranstalter erhöht den Druck auf die Incoming Agenturen in den Lateinamerika und deren Zulieferer, u.a. Hotels und Transportunternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen nachweislich nachhaltig zu gestalten. Damit steigt das Interesse dieses Unternehmen an lokal verfügbaren Zertifizierungsprogrammen.

Die Partnerländer Kolumbien, Bolivien und Kuba zeichnen sich einerseits durch hochattraktive Tourismusangebote und Sehenswürdigkeiten aus, gleichzeitig aber auch durch mangelnden Qualifizierung und Servicequalität in der Tourismusbranche.

 

Projektnummer 2550-23/2016
Mittelherkunft OEZA
Sektor Tourismus
Tied 499874
Modalität Project-type interventions
Marker Umwelt: 2, Handel: 2
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.