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Projekte
Stärkung von Familien und Gemeinschaften für die Entwicklung von Kindern in Tavush
Kurzbeschreibung:
Projektziel
Weiterentwicklung eines bestehenden Familienstärkungsprogramm in der Provinz Tavush sowie soziale und wirtschaftliche Stärkung schutzbedürftiger Familien bis 2024. Außerdem fördert das Projekt die Armutsbekämpfung den Resilienzaufbau und die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. (Beitrag zu SDGs 1, 4, 5, 8, EU GAP II SO 1.1, 1.2, 3.1, 3.2, 3.3)
Erwartete Ergebnisse
1) Psychosoziale Unterstützung: 380 Eltern/Bezugspersonen und 450 Kinder haben ihr psychosoziales Wohlbefinden durch einen verbesserten Zugang zu staatlichen und nichtstaatlichen Unterstützungsdiensten verbessert.
2) Wirtschaftliche Stärkung: 100 Begünstigte haben Fähigkeiten zur Beschäftigung und zum Unternehmertum entwickelt, um einen verbesserten Zugang zu einkommensschaffenden Aktivitäten zu erhalten.
3) Bildung und Kinderrechte: 400 Kinder haben einen besseren Zugang zu körperlichen, kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsmöglichkeiten.
4) Kapazitätsaufbau für Gleichberechtigung: Lokale Sozialdienstleister*innen und die Zielgruppe bauen ihre Kapazitäten auf und haben ein verstärktes Bewusstsein über Gleichberechtigung, Geschlechterstereotypen und geschlechterspezifische Gewalt.
Zielgruppe
Direkte Zielgruppen: insgesamt 1.170 Frauen, Männer, Mädchen und Jungen, bestehend aus:
1) 250 Familien mit rd. 590 Kinder und 450 Eltern;
2) 100 lokale Fachkräfte;
3) 30 Vertreter*innen von Partner-CSOs (zivilgesellschaftlichen Organisationen) und lokalen Behörden.
Die Zielgruppe sind sozial und wirtschaftlich benachteiligte Familien mit Kindern in den Gemeinden Berd, Noyemberyan, Kogb und Ayrum. Um die Nachhaltigkeit und lokale Verankerung zu fördern, werden auch lokale Sozialdienstleister*innen und Vertreter*innen von CSOs eingebunden.
Darüber hinaus wird das Projekt durch Sensibilisierungsmaßnahmen und Kapazitätsaufbau zur Verbesserung der Qualität der Sozialdienstleistungen in der Region insgesamt 35.000 indirekte Begünstigte – Bewohner*innen der Gemeinden – erreichen.
Maßnahmen
Schulungen zur Katastrophenvorsorge; Beratung und psychosoziale Unterstützung, psychologische Therapie; Unterstützung beim Zugang zur Gesundheitsversorgung, rechtlichen Verfahren und verbesserten Lebensbedingungen; Schulungsprogramm für Lebenskompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit; Verweis von Begünstigten an Berufsbildungsmaßnahmen; Schulung in unternehmerischen Fähigkeiten und Bereitstellung von Startkapital und Mentoring für kleine Start-up-Unternehmen; Ausbau eines Zentrums für Frühkindliche Entwicklung; Aktivitäten zur Kindesentwicklung und zur sozialen Integration (Nachhilfe, Kunst, Sport); Bereitstellung von Schulmaterial; Workshops und Sensibilisierung zu Gleichberechtigung, geschlechterbasierter Gewalt und Kinderschutz; Elterntrainings.
Hintergrundinformation
Die armenische Provinz Tavush ist als Grenzregion zu Aserbaidschan wiederkehrenden militärischen Konflikten ausgesetzt und von multiplen sozio-ökonomischen Problemen, wie sehr hoher Arbeitslosigkeit, Armut, sozialen Konflikten und wirtschaftlich bedingter Abwanderung – v.a. von Männern – geprägt. Frauen sind besonders von Arbeitslosigkeit und Marginalisierung betroffen. In den letzten zehn Jahren hat die Kinderarmut eine steigende Tendenz gezeigt und in Regionen wie Tavush über 40% erreicht. Das erhöhte Armutsrisiko und die schweren sozialen Verhältnisse, in Kombination mit mangelnden Unterstützungsangeboten vor Ort, erhöhen das Risiko auf Familienkrisen und Kindeswohlgefährdungen. In Armenien sind konservative Geschlechterstereotypen bzw. -rollen nach wie vor weit verbreitet und stellen ein wichtiges Hindernis für Gleichberechtigung dar. Die COVID-19 Krise und Gewalteskalationen 2020 verschärfen die Situation von vulnerablen Familien.