Strong CSOs and local partnerships for accountable communities and inclusive social protection in Armenia



Projektträger: HWI - HILFSWERK INTERNATIONAL (ehemals: Hilfswerk Austria) Land: Armenia Fördersumme: € 70.600,00 Beginn: 01.02.2021 Ende: 31.07.2024

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Ziel ist es, einen Beitrag zur Überwindung von Armut und sozialer Benachteiligung in Armenien zu leisten, durch die Aktivierung der Kooperation aller relevanten lokalen Akteurinnen und Akteure (staatliche, gemeinnützige, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche) sowie die Stärkung der Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen im lokalen Politikprozess und bei der Erbringung von hochqualitativen sozialen Leistungen. Dadurch soll zu nachhaltigem sozialem Wandel und Entwicklung beigetragen werden.


Erwartete Ergebnisse


Resultat 1: Bedarfsorientierte lokale Sozialpläne wurden in den Zielgemeinden entwickelt und verabschiedet, um Armut und Benachteiligung von ökonomisch bzw. sozial vulnerablen Gruppen zu reduzieren.

Resultat 2: Transparente Mechanismen und Qualitätsstandards als Grundlage für die staatliche Finanzierung anerkannter sozialer Dienstleistungen wurden erarbeitet und von den lokalen Zielgemeinden bzw. durch zuständige nationale Regierungsstellen weitgehend anerkannt.

Resultat 3: Trägerorganisationen bieten soziale Leistungen gemäß definierten Qualitätsstandards und in Übereinstimmung mit lokalen Sozialplänen an.

Resultat 4: Zivilgesellschaftliche Vertreterinnen und Vertreter sind anerkannte Akteurinnen und Akteure im lokalen Politikdialog, nehmen aktiv am Monitoring lokaler Sozialpläne teil und tauschen sich verstärkt mit Akteurinnen und Akteuren aus anderen Gemeinden, Regionen und Ländern aus.


Zielgruppe


Zu den direkten Begünstigten zählen mindestens 340 Personen aus der lokalen oder regionalen Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft; davon min. 80 Vertreter und Vertreterinnen lokaler Vereine und zivilgesellschaftlicher Initiativen in den 4 Zielgebieten; min. 100 engagierte Bürgerinnen und Bürger (davon min. 50% weiblich); min. 120 Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Verwaltung (davon min. 50% weiblich) aus unterschiedlichen Fachressorts (z.B. Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit), Gemeinderäten, Sozialämtern und anderen relevanten Einrichtungen/Behörden (z.B. Schulen, Krankenhäuser/Gesundheitsämter, Polizei) in min. 10 Gemeinden in den 4 Zielgebieten; bis zu 40 Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen regionalen Regierungsstellen.

Indirekt Begünstigte: 200 sozial benachteiligte Familien, die direkte Unterstützungsleistungen erhalten; bis zu 350.000 Personen aus den 10 Zielgemeinden, insbesondere Angehörige jener 15.000 - 20.000 sozial benachteiligter Haushalte, die von verbesserten Sozialplänen und einer bedarfsorientierten sozialen Infrastruktur profitieren.


Maßnahmen


Entwicklung von bedarfsgerechten lokalen Sozialplänen unter partizipativer Mitgestaltung aller relevanten lokalen Akteurinnen und Akteure; Entwicklung von Qualitätsstandards bei der Erbringung sozialer Unterstützungsleistungen sowie Mechanismen für die staatliche Finanzierung anerkannter Leistungen inkl. Advocacy-Maßnahmen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene; Vergabe von mind. 10 Förderprojekten für die Erbringung sozialer Unterstützungsleistungen in Übereinstimmung mit lokalen Sozialplänen und definierten Qualitätsstandards, insbesondere zum Schließen von Angebotslücken; Stärkung der Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen, lokalen Vereinen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern im lokalen Politikdialog, beim Aufzeigen von politischem Handlungsbedarf bei armutsbezogenen Themen, beim partizipativen Monitoring lokaler Sozialpläne sowie beim inter- und intra-kommunalem Austausch und der Vernetzung mit anderen Anspruchsgruppen.


Hintergrundinformation


Im Jahr 2018 lebte jede vierte Armenierin und jeder vierte Armenier, ca. 700.000 Menschen, unter der Armutsgrenze von ca. EUR 80 pro Monat. Kinder sind überproportional betroffen. Gleichzeitig erreicht die staatliche Familien- und Sozialhilfe längst nicht alle Familien, im Gegenteil – nur etwas mehr als ein Drittel der unter Armut leidenden Menschen in Armenien erhält eine soziale Unterstützung . Die Gründe dafür sind vielfältig: unzureichende Informationen über staatliche oder zivilgesellschaftliche Unterstützungsprogramme, fehlende Unterlagen bzw. eingeschränkte Mobilität, um Hilfe zu beantragen, unzureichende Kooperation und Koordinierung zwischen staatlichen Stellen auf den unterschiedlichen Verwaltungsebenen, den Trägerorganisationen bzw. der Zivilgesellschaft und anderen lokalen Akteuren, fehlende Planungs-, Steuerung- und Monitoringkompetenzen und finanzielle Ressourcen insbesondere auf kommunaler Ebene, mangelhafte Ausrichtung der Unterstützungsleistungen am eigentlichen Bedarf und fehlende oder vage Vorgaben zu den Standards der Leistungserbringung, sowie eine fehlende umfassende Vision über die mit den Maßnahmen zu erreichenden Ziele im Bereich Sozialhilfe und Armutsminderung.

Gleichzeitig wurde die Armutsbekämpfung von der armenischen Regierung zu einem der wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre definiert. Neben der Schaffung von Arbeit wird der verbesserte Zugang zu sozialen Unterstützungsleistungen als eine weitere Stellschraube gesehen, um dieses Ziel zu erreichen.


Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 10 Prozent.

Projektnummer 2325-09/2021
Mittelherkunft OEZA
Sektor Andere soziale Infrastruktur und Leistungen
Tied
Modalität Project-type interventions
Marker Demokratie: 1, Armut: 2
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.