Umsetzung des Kinderrechtskodex in Georgien - Familienförderung durch bessere Sozialdienste



Projektträger: World Vision Österreich - Verein für Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Nothilfe und Anwaltschaft Land: Georgia Fördersumme: € 280.000,00 Beginn: 01.07.2022 Ende: 30.06.2024

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Auf kommunaler und nationaler Ebene in Georgien existieren wirksame Maßnahmen zum Schutz von Kindern durch verbesserte Managementprozesse, neue Präventions- und Beratungsprogramme und einen Überwachungsmechanismus auf nationaler Ebene (Beitrag zu SDGs 1, 10, 16 und EU GAP III Ziel 7).


Erwartete Ergebnisse


1. Kinderschutzprozesse auf kommunaler und nationaler Ebene in 15 Gemeinden in 5 Regionen Georgiens sind gestärkt und harmonisiert.

2. 150 SozialarbeiterInnen, PsychologInnen und andere Fachleute auf kommunaler Ebene führen geschlechtsspezifische Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz von Kindern in besonders gefährdeten Familien durch.

3. 150 SozialarbeiterInnen der staatlichen Betreuungsbehörde und 60 KinderbetreuerInnen in Zentren für Straßenkinder führen geschlechtsspezifische psychosoziale Unterstützungs- und Beratungsdienste für besonders gefährdete Kinder, einschließlich Straßenkinder, ein.

4. Die Umsetzung des 2019 verabschiedeten Kinderrechtskodex wird auf nationaler und kommunaler Ebene (einschließlich der entsprechenden Betreuungs- und Schutzdienste) wirksam überwacht.


Zielgruppe


Direkte Begünstigte sind 150 SozialarbeiterInnen auf kommunaler Ebene (95 % Frauen), 4500 gefährdete Kinder die in ihren Familien leben, 150 SozialarbeiterInnen der staatlichen Betreuungsbehörde (95 % Frauen), 1300 Kinder in Betreuungseinrichtungen oder Pflegefamilien, 60 KinderbetreuerInnen in 3 Zentren für Straßenkinder, 90 Straßenkinder (80 % Buben), 300 BürgermeisterInnen und Gemeindebedienstete sowie der ständige Rat für Kinderrechte im georgischen Parlament und die Überwachungsstelle der staatlichen Betreuungsbehörde. Indirekte Begünstigte sind weitere 100 SozialarbeiterInnen der staatlichen Betreuungsbehörde und 130 SozialarbeiterInnen auf kommunaler Ebene, 68 Gemeinde-SozialarbeiterInnen und 34.935 gefährdete Kinder und 174.379 gefährdete Familien.

 


Maßnahmen


Entwicklung und Erprobung eines gemeinsamen Mechanismus zur Überwachung der Sozialarbeit zwischen SozialarbeiterInnen der staatlichen Betreuungsbehörde und SozialarbeiterInnen der kommunalen Kinderbetreuungsstellen in den Zielgemeinden; Schulungen am Arbeitsplatz für SozialarbeiterInnen der Gemeinden; Schärfung des Bewusstseins der BürgermeisterInnen für das neue Instrument; Entwicklung eines Schulungsmoduls für die kommunale Kinderschutz- und Präventionsprogrammierung; Schulungen zur Anwendung des Modells; Entwicklung und Erprobung geschlechtsspezifischer Leitlinien für kommunale Kinderschutzeinheiten zu positiver Kindererziehung, Hausbesuchen, sozialer und wirtschaftlicher Stärkung gefährdeter Familien unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen Stärkung von Frauen sowie für geschlechtsspezifische psychosoziale Kinder-/Familienberatung; psychosoziale Unterstützung für Kinder in Kinderbetreuungszentren für Straßenkinder; Unterstützung des Ständigen Rates für Kinderrechte im georgischen Parlament in der Entwicklung und Einführung eines Überwachungsrahmens für die Umsetzung des Kinderrechtskodex; Bewusstseinsarbeit und Treffen zur Interessenvertretung mit der georgischen Regierung.


Hintergrundinformation


Die Regierung von Georgien durchläuft nach der Verabschiedung des Kinderrechtskodex im Jahr 2019 derzeit eine Reform des Kindeswohlsystems. Um die am stärksten gefährdeten Kinder zu unterstützen, soll ein funktionierendes Kinderschutz- und Präventionssystem für Kinder die außerhalb ihrer leiblichen Familie aufwachsen oder Gefahr laufen, von ihnen getrennt und in alternative staatliche Obhut gegeben zu werden, eingerichtet werden. Dieses Projekt soll die Regierung in diesem Reformprozess unterstützen.


Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 80 Prozent.

Projektnummer 8108-08/2022
Mittelherkunft OEZA
Sektor Andere soziale Infrastruktur und Leistungen
Tied
Modalität Project-type interventions
Marker Geschlecht: 1, Demokratie: 1, Armut: 1
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.