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Projekte
Wiederherstellung der Lebensgrundlagen und Unterstützung bei der emotionalen Bewältigung der Krisensituation in Syrien
Kurzbeschreibung:
Projektziel
Ziel des Projekts ist die Unterstützung von Frauen, Männern, Mädchen und Buben, um mit den negativen Auswirkungen der gegenwärtigen Krise in Syrien besser umgehen zu können. Durch gender-sensitive Programmarbeit, die auf die Wiederherstellung der Lebensgrundlagen und Verbesserung der Fähigkeiten, mit dem Konflikt umzugehen, abzielt, wird auf die Bedürfnisse der vom Konflikt Betroffenen reagiert.
Erwartete Ergebnisse
Resultate:
(1) Die Kapazitäten zur Wiederherstellung der Existenzgrundlage gefährdeter, vom Konflikt betroffener Haushalte intern Vertriebener und aus Aufnahmegemeinden sind verbessert.
(2) Das psychosoziale Wohlbefinden der konfliktbetroffenen Gemeinschaftsmitglieder, besonders junger Frauen und Männer sowie Mädchen und Buben, ist verbessert.
Zielgruppe
Zielgruppen und Begünstigte:
Das Projekt arbeitet direkt mit den folgenden Zielgruppen:
• 2.000 intern Vertriebene und Mitglieder der Aufnahmegemeinden, vor allem Frauen, die ihre Existenzgrundlage verloren haben.
• 3.000 intern Vertriebene und Mitglieder der Aufnahmegemeinden, inklusive 1.500 Mädchen und Buben, die vom Konflikt stark betroffen sind.
• 30 Frauen und Männer, die ausgebildet wurden, nicht-fokussierte psychosoziale Unterstützungsaktivitäten zu organisieren.
Das Projekt kommt ca. 12.000 Individuen aus 2.000 Familien in ausgewählten Gebieten in den Gouvernements Hassakeh und Idleb zugute. Durch das Projekt erhöht sich das Haushaltseinkommen der Begünstigten; Kinderarbeit und Frühehen werden reduziert. Zusätzlich wird sich das psychosoziale Wohlbefinden von 3.000 Erwachsenen und Kindern verbessern. Weitere 5.000 Erwachsene werden indirekt von der Stärkung des Zusammenhalts in der Gemeinschaft und Infrastruktureinrichtungen profitieren.
Maßnahmen
Die geplanten Aktivitäten werden intern Vertriebene und Mitglieder der Gastgemeinden darin unterstützen, Resilienz gegen den lang andauernden Konflikt zu entwickeln, um besser mit den negativen Folgen umgehen zu können.
(1) Zur Unterstützung von Gemeinschaftsmitgliedern beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen werden Kleinspargruppen (‚Village Savings and Loan Associations‘) eingerichtet und Zuschüsse bei Unternehmensgründungen und zum Erwerb landwirtschaftlicher Produktionsmittel geleistet. Unternehmensgründungszuschüsse werden lokale Unternehmen, lokale Händler und Kleinunternehmen unterstützen. Zur Sicherung der Existenzgrundlage werden Saatgut und Werkzeuge bereitgestellt. Erfahrene Experten werden landwirtschaftliche und unternehmerische Beratungen durchführen. CARE wird außerdem mit den Gemeinden zusammenarbeiten, um existenzielle Infrastruktureinrichtungen wieder aufzubauen, zum Beispiel Landwirtschaftsbrunnen, kleine Bewässerungssysteme und Saatgutlager. CARE setzt den Fokus darauf dass durch diese Aktivitäten geschlechtsspezifische Rollen nicht verstärkt werden.
(2) Um das psychosoziale Wohlbefinden der konfliktbetroffenen Bevölkerung zu verbessern, werden Unterstützungszentren bzw. geschützte Räume (‚safe spaces‘) geschaffen, die unter anderem Freizeit-, soziale oder kulturelle/künstlerische Aktivitäten sowie Lernhilfe durch Spiel und Bewusstseinsförderung von wichtigen sozialen Themen anbieten werden.
Hintergrundinformation
Hintergrundinformation:
Das Projekt baut auf die Zusammenarbeit zwischen CARE und den Projektpartnern Khayr und Shafak im Rahmen von lebensnotwendiger humanitärer Unterstützung für intern Vertriebene und Mitglieder von Flüchtlingsaufnahmegemeinden in Nordsyrien auf.
Auch vor der gegenwärtigen Syrienkrise gehörten Idleb und Hassakeh zu den ärmsten und unterversorgtesten Gouvernements in Syrien, in denen der Großteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebte. Die Wirtschaft beider Gouvernements basiert auf Viehzucht und Landwirtschaft und sowohl in Idleb als auch in Hassakeh kämpfte man in den letzten Jahren mit der wiederkehrenden Trockenheit. Das Leben und die Lebensgrundlage der Bevölkerung in Idleb und Hassakeh sind von den mehr als vier Jahren bewaffneten Krieges sehr betroffen. In jedem Gouvernement gibt es mehr als eine halbe Million intern Vertriebene.
Die vom Konflikt betroffene Bevölkerung in Syrien leidet nicht nur unter den unmittelbaren Lebensbedrohungen, sondern auch unter den Langzeitkonsequenzen der Tatsache, dass man ständig Gefahr, Angst, Tod von nahestehenden Personen und wiederholter Vertreibung ausgesetzt ist. Der langwierige Konflikt hat Auswirkungen auf das individuelle psychosoziale Wohlbefinden der Menschen sowie auf den Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Erwachsene, Kinder und Jugendliche haben schreckliche Gewalt miterlebt, werden vermisst oder sind von ihrer Familie getrennt. Das erhöht das Risiko von Missbrauch und Ausnutzung, was tiefe emotionale Wunden hinterlassen kann. Ca. 2,26 Millionen Buben und Mädchen gehen momentan nicht in die Schule und es gibt einen akuten Mangel an Räumlichkeiten zum Lernen. Die Krise hat sehr negative Auswirkungen auf das psychosoziale Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen, die von Kinderarbeit, Zwangsverheiratung von Mädchen, und Rekrutierung Minderjähriger von bewaffneten Gruppen bedroht sind. Direkte Gewalt, Bedrohung und Folter, denen Frauen, Männer, Buben und Mädchen ausgesetzt sind, machen psychosoziale Interventionen umso dringender notwendig.
Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 6 Prozent.