Bildung ist ein wesentlicher Faktor für Armutsminderung und Entwicklung. Aus diesem Grund ist inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung als viertes Ziel in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verankert. Bildung kann auf der sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Ebene nachhaltige Wirkung entfalten. Gut ausgebildete Menschen haben daher auch bessere Chancen auf Beschäftigung und gesellschaftliche Teilhabe. Neben der Entwicklung und Sicherung der Qualität im Bildungssektor engagiert sich Österreich für Inklusion. Noch mehr Menschen den gleichberechtigten Zugang zu Berufs- und Hochschulbildung zu ermöglichen ist deshalb ein Ziel der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

Hochschulbildung, Wissenschaft und Forschung
Ein gut funktionierendes und effizientes Hochschulsystem gilt als Voraussetzung für die nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes sowie für die Erreichung der Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Menschen mit Hochschulabschluss decken den Bedarf an qualifizierten Führungs- und Arbeitskräften vor Ort, tragen zur wissenschaftlichen Forschung und Innovation bei und sind auf die Erfordernisse der globalen Wissensgesellschaft bestens vorbereitet. Deshalb setzt die ADA auf die Stärkung von Institutionen der höheren Bildung und unterstützt den Aufbau von lokaler Fachkompetenz.

Durch Kooperationen im Bereich der höheren Bildung und Forschung soll ein Beitrag zur Überwindung von wissenschaftlichen und technologischen Abhängigkeiten geleistet und das Nord-Süd-Gefälle verringert werden. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit fördert Süd-Süd-Kooperationen sowie den Aufbau von Netzwerken zwischen Universitäten in Österreich und seinen Partnerländern. In diesem Sinn stärkt das Hochschulkooperationsprogramm APPEAR die institutionellen Kapazitäten von Hochschulen in den Bereichen Lehre, Forschung und Management.

Berufsbildung und Arbeitsmarkt
Berufliche Bildung schafft Zugang zu angemessen bezahlter Arbeit und eröffnet Perspektiven auf eine produktive Beschäftigung. Eine gut ausgebildete und qualifizierte Bevölkerung führt oft zu größerer sozialer Stabilität, da Bildung den Menschen die Möglichkeit gibt, bessere Lebensbedingungen zu schaffen und aktiv am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilzunehmen. Die ADA unterstützt daher die Entstehung und Stärkung moderner nationaler Berufsbildungsangebote und Berufsbildungssysteme. Die Förderung von Synergien zwischen Bildungssektor, Wirtschaft und Interessensvertretungen gewinnt dabei im Sinne einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung an Bedeutung.

ADA-unterstützte formale oder non-formale Aus- bzw. Weiterbildungsangebote sind praxisnah und orientieren sich am Bedarf des Arbeitsmarktes. Das Lernen direkt im Betrieb ist dabei ein wichtiger Aspekt, weil Praxiswissen und wertvolle Kontakte den Einstieg in eine Beschäftigung erleichtern. Der Erwerb von beruflichen Kompetenzen und Qualifikationen spielt besonders für benachteiligte Gruppen und Regionen eine große Rolle.

Prinzipien der Zusammenarbeit
In ihren Programmen und Projekten orientiert sich die ADA an den Entwicklungs-, Bildungs- und Wissenschaftsstrategien der Partnerländer und arbeitet mit anderen bilateralen Gebern, multilateralen Organisationen, der Europäischen Union, Fachgremien, Institutionen des Bildungssektors sowie mit Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Besonderes Augenmerk legt Österreich auf die Bedarfsorientierung und Nachhaltigkeit seiner Programme, um einen dauerhaften Entwicklungsprozess zu gewährleisten. Im Geberkomitee für duale Berufsbildung kooperieren Österreich, Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein in der Entwicklung und Verbreitung von dualen Berufsbildungsansätzen in der Entwicklungszusammenarbeit.