Frauen und Mädchen sind nach wie vor besonders von den Auswirkungen der aktuellen Krisen und Konflikte betroffen. Gleichzeitig sind sie in vielen Entscheidungsgremien nicht vertreten oder werden nur ad hoc oder eher symbolisch einbezogen.

Die bahnbrechende UN-Sicherheitsratsresolution 1325 hat im Jahre 2000 zum ersten Mal von den Mitgliedstaaten die substanzielle Beteiligung von Frauen an allen Entscheidungsprozessen in Konfliktlösungs- und Friedensprozessen verbindlich eingefordert und stellt somit nach wie vor einen Meilenstein dar.

Bei der Umsetzung wurden Fortschritte erzielt, aber dennoch sind nach den Worten des UN-Generalsekretärs António Guterres "mutige und dringende Maßnahmen erforderlich", um die Verpflichtungen im Bereich Frauen, Frieden und Sicherheit (WPS) vollständig umzusetzen - insbesondere angesichts der veränderten Art von Konflikten, globaler Krisen wie COVID-19 und dem Klimawandel.

Auch die strategischen Ziele der Pekinger Aktionsplattform von 1995 zu Frauen und bewaffneten Konflikten sind gerade heute wichtig und unerfüllt: So müssen die Militärausgaben reduziert und Menschenrechte sowie gewaltfreie Konfliktbeilegungsstrategien gefördert werden. Darüber sind Maßnahmen erforderlich, die sich explizit an Frauen und deren Beitrag zur Bildung einer Friedenskultur richten, z.B. die Beteiligung an der Konfliktbeilegung auf leitender Ebene, der Schutz von Frauen in Konfliktsituationen und die Bereitstellung von Hilfe und Ausbildungsmöglichkeiten für Flüchtlingsfrauen, und (intern) vertriebene Frauen, die völkerrechtlichen Schutz benötigen. Die globale Studie im Jahr 2015 – zum 15 Jahre-Jubiläum der VN-Sicherheitsresolution 1325 zu Frauen, Friede und Sicherheit - belegt klar, dass die Teilnahme von Frauen nachweisbar und zentral für Effektivität, Erfolg und die Nachhaltigkeit von Friedensprozessen ist. Auch für den Wiederaufbau ist ihr Mitwirken von entscheidender Bedeutung.

Die Austrian Development Agency trägt durch die Förderung von konkreten Projekten und Programmen sowie den Politikdialog mit Partnerinstitutionen auf Regierungsebene und unter Einbindung der Zivilgesellschaft aktiv zur Umsetzung der Frauen, Frieden und Sicherheitsagenda in unseren Partnerländern bei.

Der Förderung und Einbindung von lokalen Frauen(rechts)-Organisationen in diesem Kontext wird dabei eine zentrale Bedeutung beigemessen.