Ausgehend von der Einsicht, dass sich Geschlechterverhältnisse nicht einseitig ändern lassen, werden Männer und Buben als wichtige Verbündete in der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit erkannt und als Zielgruppe angesprochen.

Die Einbindung von Männern und Buben in die Veränderung von diskriminierenden Geschlechternormen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frau. Das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) der Vereinten Nationen war das erste internationale Abkommen, in dem ausdrücklich auf die Bedeutung der Veränderung schädlicher Normen und Praktiken patriarchalischer Männlichkeit hingewiesen wurde. Der Mangel an konsistenten und vergleichbaren Daten erschwert jedoch die Bemühungen, diese schädlichen, restriktiven Männlichkeiten zu verstehen und zu bewerten.

Vor diesem Hintergrund veröffentlichte die OECD im Jahr 2021 ihren Bericht "Man enough? Measuring Masculine Norms to Promote Women's Empowerment" mit Unterstützung der Austrian Development Agency. Der Bericht identifiziert und beschreibt zehn Normen restriktiver Männlichkeit, die in der politischen, wirtschaftlichen und privaten Sphäre dringend angegangen werden müssen. Neben diesen Normen zeigt der Bericht geschlechtergerechte Alternativen auf, die das Empowerment von Frauen in der Praxis unterstützen. Durch die Darstellung verfügbarer und praxisnaher Indikatoren liefert der Bericht einen Fahrplan für die Messung von Männlichkeitsnormen und unterstützt in weiterer Folge Initiativen zur Veränderung von Männlichkeit auf der Grundlage von mehr und besseren Daten. Die ADA fördert auch in unseren Partnerländern gezielt Genderprojekte um  Männlichkeiten zu fördern, welche die Stärkung der Rolle von Frauen und die Geschlechtergleichstellung unterstützen.