Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ist ausschlaggebend für ein gesundes Leben. Mit einfachen Hygienemaßnahmen können viele Krankheiten verhindert werden. Im Zeitraum 2000 bis 2022 konnte der Anteil der Weltbevölkerung mit Zugang zu einer sicheren Trinkwasserversorgung bereits von 61 auf 73 Prozent erhöht werden. Der Zugang zu sicheren Sanitäreinrichtungen ist von 32 auf 57 Prozent gestiegen. Über 40 Prozent des häuslichen Abwassers weltweit wird jedoch weiterhin ungereinigt in Flüsse, Seen und Meere geleitet. Fehlende Abwassersysteme führen wiederum dazu, dass auch Trinkwassersysteme verschmutzt werden. Rund 2 Milliarden Menschen haben nach wie vor keinen Zugang zu einer sicheren Trinkwasserversorgung und eine etwa gleich große Zahl an Menschen hat keine Möglichkeit, sich im eigenen Haushalt die Hände mit sauberem Wasser und Seife zu waschen. 494 Millionen Menschen sind weltweit dazu gezwungen, ihre Notdurft im Freien zu verrichten.*

Dem Management der Trinkwasserversorgung sowie der Reinhaltung der Gewässer kommt deshalb besondere Bedeutung zu. Die ADA unterstützt Entwicklungsländer beim Aufbau nachhaltiger Wasser- und Sanitärversorgung und stärkt die dafür verantwortlichen Institutionen. Geeignete Betreiberstrukturen für Wasser- und Abwasserinfrastruktur spielen dabei eine besondere Rolle. Es braucht neben geschultem Personal auch klare wasserrechtliche Vorgaben und Institutionen, die im Stande sind, diese Vorgaben umzusetzen. Da der Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen ein Menschenrecht ist, muss der Zugang zu Wasserversorgung und Abwasserentsorgung so gestaltet werden, dass diese für alle Bevölkerungsschichten leistbar sind. Gleichzeitig muss die Finanzierung des laufenden Betriebs gewährleistet sein.

Die ADA unterstützt Projekte und Programme im Bereich Wasser und Siedlungshygiene in den Schwerpunktländern Moldau, Mosambik, Palästina und Uganda. Darüber hinaus werden Projekte zur Stärkung eines grenzüberschreitenden, integrierten Wasserressourcen-Managements über die regionalen Budgetlinien "Global" und "Region Afrika" gefördert.

Nachhaltige Wasser- und Abwasserlösungen werden eng an Energie- und Ernährungsherausforderungen der jeweiligen Region geknüpft: Wenn die Weltbevölkerung bis 2050 auf neun Milliarden Menschen anwächst und sich das Klima global weiter ändert, steigt der Druck auf knappe Wasserressourcen noch mehr. Obwohl der globale Wasserstress (das Verhältnis zwischen entnommenem Süßwasser und den gesamten erneuerbaren Süßwasserressourcen eines Landes oder einer Region) im Jahr 2020 auf einem scheinbar sicheren Niveau von 18,2 Prozent blieb, verbergen sich dahinter erhebliche regionale Unterschiede. In Zentral- und Südasien ist der Wasserstress mit über 75 Prozent sehr hoch, in Nordafrika mit über 100 Prozent sogar kritisch. In Nordafrika und Westasien hat der Wasserstress zwischen 2015 und 2020 um 18 Prozent zugenommen. Im Jahr 2020 lebten 2,3 Milliarden Menschen in Ländern mit Wasserknappheit, davon 733 Millionen in Ländern mit hoher und kritischer Wasserknappheit und bereits jetzt ist absehbar, dass sich und die Knappheit in Region, in denen das Wasser sehr knapp ist, wie im Nahen Osten und in der Sahelzone in Afrika, aufgrgrund von Klimawandel und Bevölkerungswachstum in diesen Regionen weiter verschärfen wird.

Eine nachhaltige Nutzung von Wasser für die Wasserversorgung, Energiegewinnung und die Produktion von Nahrungsmitteln ist daher von größter Wichtigkeit, denn sie dient der Armutsminderung, dem Schutz der Umwelt und ist ein Schlüsselfaktor für Frieden und Stabilität.

*Festzuhalten ist an dieser Stelle, dass es sich hierbei teilweise um geschätzte Werte handelt. Trotz großer Bemühungen der Vereinten Nationen - auch mit Unterstützung der ADA - ist es ein langwieriger und schwieriger Prozess, die weltweite Datenlage für alle SDG-Indikatoren zu verbessern.