Menschenrechte und Landrechte sind herausfordernde Themen in Uganda. Die junge Uganderin Zulia Nyakahara ergreift Partei für Benachteiligte.


Zulia Nyakahara lebt im Westen des Landes, nicht weit entfernt vom Lake Albert. Dort wurden vor einigen Jahren große Ölfelder entdeckt. Zulia träumte davon, direkt von dieser Entdeckung zu profitieren und ihr kleines Geschäft zu einem großen Unternehmen auszubauen. Allerdings wuchs das Interesse der InverstorInnen und der Regierung an dem gewinnbringenden Land. Die Gemeinden und BewohnerInnen der Region begannen um ihr Land und damit ihre Lebensgrundlage zu fürchten. 2012 besuchte Zulia eine Veranstaltung der Menschenrechtsorganisation "Global Rights Alert" (GRA). Diese Organisation ist auf Landrechte in Zusammenhang mit der Ausbeutung natürlicher Ressourcen spezialisiert und bildet freiwillige Community-BeobachterInnen aus, die versuchen, mögliche Menschenrechtsverletzungen in ihrer Umgebung festzustellen und zu dokumentieren.

UNTERSTÜTZUNG DER GEMEINDE ZAHLT SICH AUS

Seit mehreren Jahren besucht Zulia Dörfer und Gemeinden, um die BewohnerInnen über ihre Landrechte zu informieren; sie nimmt an Informations-Talkshows im Radio teil und organisiert Aktionen zur Aufklärung der Menschen. Das Thema Eigentumsrechte für Frauen liegt Zulia dabei besonders am Herzen, denn hier gibt es in Uganda noch viel zu tun. Zulia Nyakaharas Arbeit ist inzwischen so angesehen, dass die BewohnerInnen aus ihrem Dorf sie baten in Bulimya als Gemeinderätin für die Frauen zu kandidieren: "Sie sagten zu mir: Zulia, es gibt nur einen Weg, wie wir dich für alles, was du für uns getan hast, bezahlen können: Wir unterstützen deine Kandidatur!", erinnert sich Zulia. Ein Monat später wurde sie tatsächlich in diese Position gewählt. "Das Wissen und Selbstvertrauen, das ich durch die Ausbildung bei der GRA gewonnen habe, hilft mir, die Schulungen durchzuführen, von denen so viele Menschen profitieren", erklärt Zulia. "Ich hoffe, dass ich als Politikerin viele Menschen davon überzeugen kann, Probleme selbst zu erkennen und zu lösen und nicht nur auf Hilfe von außen zu warten." Zulia hat nie davon geträumt, Politikerin zu werden. Aber anstatt nur für sich selbst einzustehen, unterstützt sie jetzt ihr ganzes Dorf.

ADA ÜBERNIMMT DIE VERWALTUNG VON EU FÖRDERBEITRAG

Die Arbeit der Menschenrechtsorganisation GRA wird aus Mitteln der "Democratic Governance Facility - DGF" unterstützt, die von acht Geberländern gefördert wird: Österreich, Dänemark, Niederlande, Großbritannien, Norwegen, Schweden, Irland und der EU. DGF setzt sich für die Stärkung der Menschenrechte und guten Regierungsführung in Uganda ein. 2017 übertrug die EU die Verwaltung ihres Förderbeitrags (7,5 Millionen Euro) für die DGF an die Austrian Development Agency (ADA). DGF unterstützt derzeit mehr als 80 Partner in Uganda - meist zivilgesellschaftliche Organisationen. Darüber hinaus sind auch strategische Regierungsinstitutionen wie die Ugandische Menschenrechtskommission oder die Gleichbehandlungskommission Partner des Programms. Günter Engelits, Leiter des Auslandsbüros der ADA in Kampala, erklärt: "Gemeinsam mit der EU und allen anderen Geberländern freut sich die ADA, die Förderung der DGF für die Demokratisierung Ugandas fortzusetzen."