Erhalt der Ökosysteme der Karibikküste



Projektträger: HORIZONT3000 - Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Land: Nicaragua Fördersumme: € 122.000,00 Beginn: 16.12.2016 Ende: 01.10.2020

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Ziel des Projekts ist es, Bedingungen und Kapazitäten für den Erhalt der Biodiversität und der Ökosysteme der Mangrovenwälder, Seegraswiesen und Korallenriffe sowie deren nachhaltiges Management in drei ‚Munizipien‘ der Karibikküste Nicaraguas zu schaffen.

Dieses Ziel wird mittels Kapazitätsstärkung der Bevölkerung und zuständiger Autoritäten erreicht. Dabei stehen nachhaltige Fischereipraktiken, Managementpläne sowie Monitoringsysteme für die Rückgewinnung von Mangroven und Riffen im Mittelpunkt. VertreterInnen der lokalen, territorialen und munizipalen Behörden werden mit Instrumenten und Werkzeugen ausgestattet um die Ökosysteme der Meere und Küsten aufrechtzuerhalten. Zudem werden neue touristische Angebote ermöglicht, die nicht nur dem Erhalt der Ökosysteme dienen, sondern auch zu einer Diversifizierung des Einkommens der Bevölkerung beitragen.


Erwartete Ergebnisse


R1. Bedingungen für die lokale Regierungsführung im Sinne des Erhalts der Biodiversität und des nachhaltigen Managements der Ökosysteme wurden geschaffen.

R2. Partizipative Strategien für die Rückgewinnung und den Erhalt der Ökosysteme der Küste und des Meeres wurden entwickelt.


Zielgruppe


Direkte Zielgruppe sind 442 Personen:

133 GemeindeanführerInnen, 20 VertreterInnen der Territorialregierungen, 18 Beamte der Munizipal- und Regionalregierungen, 12 Beauftragte der Ministerien MARENA (Ministerium für Umwelt und Natürliche Ressourcen), INPESCA (Institut für Fischerei und Aquakultur), INTUR (Institut für Tourismus) und MINGOB (Innenministerium), 70 VertreterInnen des Privatsektors, 49 VertreterInnen der Zivilgesellschaft und 140 SchülerInnen und StudentInnen.

Indirekt begünstigt werden 32.485 BewohnerInnen der Territorien Tawira (12.485/ Munizip Bilwi), Pearl Lagoon (13.400) und Corn Islands (6.600), deren Bevölkerung sich zum Großteil aus Miskitu Indigenen und Nachfahren afrikanischer Sklaven zusammensetzt.

Ein besonderer Fokus liegt u.a. auf der Inklusion von Frauen: diese werden in systematischer Weise in Weiterbildungsprozesse, politische Entscheidungsräume und bei der Gründung wirtschaftlicher Initiativen gefördert.


Maßnahmen


Folgende Aktivitäten werden umgesetzt: Weiterbildungsprozesse für das Management und den Erhalt der Ökosysteme der Küste und des Meeres; Advocacy und Lobbying bei EntscheidungsträgerInnen für den Erhalt und das nachhaltige Management der Ökosysteme; Weiterbildungsprozesse für nachhaltiges Unternehmertum und Unterstützung bei der Entwicklung nachhaltiger Initiativen; Dialogräume und Aktionen zur gemeinsamen Steuerung zur Förderung des Erhalts der Ökosysteme; Umsetzung einer Sozialkommunikationskampagne; Erhebungsprozesse des Status Quo der Ökosysteme, ihrer größten Bedrohungen und Potentiale; Planung und Umsetzung von Instrumenten zum kollaborativen Management der Ökosysteme und ihrer Schutzgebiete; Pilotprojekte zur Schaffung künstlicher Riffe und Rückgewinnung von Mangroven.


Hintergrundinformation


Das Projekt befasst sich mit einem zentralen Problem der Karibikregion Nicaraguas, nämlich dem beschleunigten Verlust der Biodiversität als Konsequenz der Umweltzerstörung, vor allem von Mangrovenbeständen, Seegraswiesen und Korallenriffen in den Gebieten der Karibikküste. Die „Cayos Perlas“ verzeichnen Verluste von 35-40% der Mangrovenwälder aufgrund von Entwaldung und tropischen Unwettern. Die „Cayos Miskitus“ wurden 2007 massiv von Hurrikan Felix getroffen und konnten sich bis heute nicht vollständig erholen. Das Bevölkerungswachstum in der Region und die Anreize des Zugangs zum globalisierten Markt trugen zudem zu Verlusten traditionellen Wissens über ökologische Mechanismen der Regionen bei. Dies zusammen mit der progressiven Degradierung der Biodiversität führt zu einer Reduktion der Fischereiaktivitäten und somit der finanziellen Einkünfte der indigenen Bevölkerung. Die daraus resultierende Ernährungsunsicherheit ist auch mit einer höheren Vulnerabilität gegenüber den Konsequenzen des Klimawandels verbunden. Hinzu kommt, dass die regionalen und Gemeinde-Behörden nicht über genügend Wissen und Werkzeuge verfügen um in koordinierter Weise Aktivitäten für ein nachhaltiges Management des Ökosystems der Meere und Küsten zu fördern. Auch gibt es keinen strukturierten Dialog zwischen den verschiedenen AkteurInnen aus öffentlichem und privatem Sektor und den betroffenen Gemeinden.


Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 9,52 Prozent.

Projektnummer 2325-04/2017
Mittelherkunft OEZA
Sektor Umweltschutz allgemein
Tied 0
Modalität Project-type interventions
Marker Umwelt: 2, Klimawandel Anpassung: 1, Biodiversität: 2, Demokratie: 1
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.