WP-BiH-RETTER Anbau und Verarbeitung von Granatäpfeln auf biologischer Basis



Projektträger: Retter Werner GmbH Land: Bosnia and Herzegovina Fördersumme: € 168.686,00 Beginn: 01.04.2009 Ende: 31.03.2012

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Im Gefolge des Kriegs und der Abkehr von der Planwirtschaft kam es in Bosnien und Herzegowina in den 90-er Jahren zu einem massiven Einbruch sowohl der industriellen als auch landwirtschaftlichen Produktion. Damit einher gingen ein massives Anwachsen der Arbeitslosigkeit und eine Verarmung der Bevölkerung; Landflucht und Emigration trugen massiv zur allgemeinen wirtschaftlichen Misere bei. Obwohl das Land ideale Bedingungen für landwirtschaftliche Produktion aufweist, ist es in starke Abhängigkeit von Lebensmittelimporten geraten.

Eine Frucht von besonderer Tradition und kultureller Bedeutung ist der Granatapfel, dessen Nutzung sich bislang auf den Hausgebrauch beschränkt; gewerbliche Nutzung durch gezielte Züchtung, Anbau, Ernte und Verarbeitung gab es bisher kaum. Angesichts der stark ansteigenden globalen Nachfrage nach Produkten aus Granatäpfeln hat sich der Traditionsbetrieb Obsthof Retter dazu entschieden, in größerem Umfang in die gewerbliche Nutzung von Granatäpfeln aus BiH einzusteigen. Dazu hat man sich dem lokalen Unternehmen Terainvest zusammengetan, das für den Anbau bzw. Ankauf und die Verarbeitung von Früchten vor Ort zuständig ist.

In der Wirtschaftspartnerschaft geht es darum, die Bevölkerung, seien es saisonale Wildsammler, Kleinbauern oder Besitzer von Plantagen, in den Wertschöpfungskreislauf einzubinden, indem diesen entsprechendes Wissen über Sammlung und Verarbeitung der Frucht vermittelt wird und sie Abnahmeverträge bekommen. Terainvest investiert dabei auch in die eigenen Verarbeitungskapazitäten, um ganzjährig Saft aus Granatäpfeln in zertifizierter Bioqualität produzieren zu können, und die Entwicklung einer eigenen Marke. Die öffentliche Hand ist in mehrfacher Hinsicht eingebunden, insbesondere in Form der Universität Mostar, die einen Versuchsanbau starten, um einen wissenschaftlichen Beitrag zur Optimierung der Nutzung des Granatapfels leisten wird.

Projektnummer 2550-03/2009
Mittelherkunft OEZA
Sektor Industrie und Gewerbe
Tied
Modalität
Marker
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.