Pagecontent
Projects
Programm zum Schutz der MenschenrechtsverteidigerInnen in der westlichen Region Guatemalas
Short Description:
Overall goal
Ziel des Projekts ist die Stärkung der Kapazitäten und der Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen und deren Organisationen in Guatemala. Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte werden gefördert, Ungleichheit und Armut - mit Schwerpunkt auf Menschenrechte und Justiziabilität der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte - werden bekämpft. Dabei wird zur Verbesserung der demokratischen Strukturen im Land sowie zur Stärkung der Zivilgesellschaft beigetragen.
Expected results
1: Die MenschenrechtsverteidigerInnen haben Kapazitäten und Werkzeuge zum eigenen Risikomanagement erworben.
2: Paradigmatische Fälle bedrohter, kriminalisierter MenschenrechtsverteidigerInnen und/oder in imminenter Gefahr erhalten Betreuung und Schutz.
3: Die nationale Gemeinschaft wurde bezüglich der Arbeit und der Rolle von MenschenrechtsverteidigerInnen zur Förderung und Verteidigung der Demokratie und der Menschenrechte sensibilisiert, und die nationale und internationale Gemeinschaft ist über die Situation der MenschenrechtsverteidigerInnen in Guatemala informiert.
Target group / Beneficiaries
Direkt: Insgesamt 820 Personen:
400 MenschenrechtsverteidigerInnen aus 20 Organisationen (50% Frauen, 200 TeilnehmerInnen zu technischen und juristischen Themen, 200 TeilnehmerInnen zu gewaltfreien Strategien) aus dem westlichen Hochland Guatemalas;
200 MenschenrechtsverteidigerInnen aus 20 Organisationen und 20 Frauenorganisationen;
100 Menschenrechtsverteidigerinnen aus Frauenorganisationen des Nationalen Frauennetzwerkes Guatemalas außerhalb des westlichen Hochlandes;
100 Mitglieder der technischen Teams aus 20 Organisationen aus dem westlichen Hochland Guatemalas zu Risikoanalyse und Sicherheitsplänen;
20 paradigmatische Fälle von bedrohten MenschenrechtsverteidigerInnen profitieren von den Maßnahmen zur Notfallversorgung und zum physischen Schutz.
Indirekt: Das familiäre Umfeld der Mitglieder von 20 Organisationen und 20 Frauenorganisationen sowie des Nationalen Netzwerkes der MenschenrechtsverteidigerInnen des westlichen Hochlandes (insgesamt ungefähr 10.000 Personen).
Activities
1. Maßnahmen zur Befähigung von MenschenrechtsverteidigerInnen aus 20 Organisationen zu technischen und juristischen Themen sowie gewaltfreien Strategien und von Mitgliedern der technischen Teams aus 20 Organisationen zur Risikoanalyse und zu Sicherheitsplänen;
Durchführung regionalen Jahrestreffens der MenschenrechtsverteidigerInnen aus jeweils 20 Organisationen und 20 Frauenorganisationen aus dem westlichen Hochland Guatemalas;
Maßnahmen zur Stärkung des neu formierten Nationalen Netzwerkes der MenschenrechtsverteidigerInnen in Guatemala.
2. Rechtliche und psychologische Betreuung von 20 paradigmatischen Fällen bedrohter MenschenrechtsverteidigerInnen;
Maßnahmen zum physischen Schutz von 20 paradigmatischen Fällen bedrohter MenschenrechtsverteidigerInnen (Schutzhaus der lokalen Partnerorganisation UDEFEGUA).
3. Durchführung einer Kampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und von EntscheidungsträgerInnen über soziale Medien;
Lobbyingaktivitäten gegenüber EntscheidungsträgerInnen auf nationaler und internationaler Ebene;
Veröffentlichung von Presseaussendungen über die Situation der MenschenrechtsverteidigerInnen in Guatemala (Menschenrechtsobservatorium).
Context
Verteidigung und Schutz der Menschenrechte stellt in Guatemala eine Arbeit von hohem Risiko dar. In den 14 Jahren, in denen die GründerInnen von UDEFEGUA in diesem Bereich arbeiten, wurden insgesamt über 4.000 Angriffe gegen und 174 Morde an MenschenrechtsverteidigerInnen registriert. Im Jahr 2014 wurden alleine 814 Fälle (50% gegen weibliche Individuen, 42% gegen männliche Individuen und 8% gegen Organisationen) verzeichnet. Die indigene Bevölkerung fühlt sich machtlos gegen die Etablierung diverser Megaprojekte, die ihre Lebensgrundlagen bedrohen. Die Beschneidung ihrer Rechte stellt ein hohes Potenzial für soziale Unruhen dar. Oftmals werden die oppositionellen Gruppen und Individuen kriminalisiert, verfolgt und körperlich angegriffen, wodurch BürgerInneninitiativen verhindert und sabotiert werden. Neben direkter Aggression ist die Kriminalisierung (61 registrierte Fälle im Jahr 2014) ein Instrument diverser Interessensgruppen um die Arbeit der MenschenrechtsverteidigerInnen zu stoppen. Die Strukturen des Justizsystems sowie die Institutionen, die mit Ermittlungen betraut sind, sind mitschuldig an diesen Kriminalisierungsprozessen.
Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 15 Prozent.