Frühzeitige Konfliktvermeidung

Regionale Kooperation für Frieden und Sicherheit funktioniert am besten durch die Vernetzung und den Aufbau von Kapazitäten verschiedener Akteure.

Regionale Kooperation für Frieden und Sicherheit funktioniert am besten durch die Vernetzung und den Aufbau von Kapazitäten verschiedener Akteure. Gemeinsame Interessen und zunehmendes Vertrauen zueinander verändern zwischenstaatliche Beziehungen. Regionale Kooperationsstrukturen fördern Frieden und Sicherheit - auch ohne direkte sicherheitspolitische Ausrichtung. Über den Rapid Response Fund des regionalen Konfliktfrühwarnsystems CEWARN (Conflict Early Warning and Response Mechanism) unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit die IGAD Staaten Djibouti, Äthiopien, Kenia, Somalia, Uganda sowie Sudan und Süd-Sudan dabei, die Kommunikation auf zentraler und lokaler Ebene zu verbessern und unmittelbar bevorstehende Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. IGAD (Intergovernmental Authority on Development) zählt zu den acht regionalen Wirtschaftsgemeinschaften, die die Afrikanische Union als wichtige Bausteine für den Aufbau der Afrikanischen Friedens- und Sicherheitsarchitektur anerkennt. 

Konfliktträchtiges Nebeneinander

Der Lebensstil vieler afrikanischer Viehzüchter ist geprägt vom ständigen Ortswechsel auf der Suche nach Wasser und Weideland für die Nutztiere. Oft konkurrieren die verschiedenen Stämme um den Zugang zu diesen lebenswichtigen Ressourcen und deren Kontrolle. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen die Situation. Inter-ethnische und grenzüberschreitende Konflikte sind häufig die Folge.

Schnelles Handeln erforderlich

Der Rapid Response Fund von CEWARN ermöglicht es, auf grenzüberschreitende Konflikte um Weideland oder Wasser rasch zu reagieren oder diese frühzeitig zu verhindern. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt den Fonds, der Projekte, die derartige Konflikte in den IGAD Mitgliedsstaaten verhindern, deeskalieren oder lösen helfen. Innherhalb kürzerster Zeit werden Treffen und Mediationen zwischen den verfeindeten Gruppen organisiert. Parallel werden lokale Strukturen (lokale Friedenskomitees, field monitors) in Konfliktprävention und -lösung geschult und Bewusstseinsbildungsmaßnahmen durchgeführt.

Mittelfristiges Ziel ist die Einführung eines effizienten Vermittlungsmechanismus, der Grenzstreitigkeiten beilegen und ein Konzept für die Sicherheit der Menschen in der Region entwickeln soll. So können das friedliche Zusammenleben gestärkt und grenzüberschreitende Zusammenarbeit verbessert werden.

Im Rahmen des fünften Lenkungsausschusses des Rapid Response Fund traf die Referentin für Konfliktprävention und Friedensicherung der Austrian Development Agency, der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, Dr. Dominique-Claire Mair, mit CEWARN Direktor Dr. Martin Kimani zusammen. Dem Treffen folgte ein Besuch der lokalen Friedenskomitees in Südäthiopien.