Biologische Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung



Projektträger: HORIZONT3000 - Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Land: El Salvador Fördersumme: € 96.000,00 Beginn: 01.01.2017 Ende: 30.06.2020

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Oberziel ist es, einen Beitrag zur inklusiven und nachhaltigen Entwicklung in den Projektgebieten sowie zur Stärkung der ProduzentInnenvereinigungen und –gruppen der "Movimiento de Agricultura Orgánica de El Salvador" (Bewegung für Bio-Landbau El Salvador / MAOES); Ciudad Mujer und "Centro Nacional de Tecnología Agropecuaria y Forestal" (Nationales Zentrum für land- und fortwirtschaftliche Technologien / CENTA) zu leisten. Spezifisches Projektziel ist die Förderung der biologischen Landwirtschaft und des verantwortungsbewussten Lebensmittelkonsums in El Salvador.


Erwartete Ergebnisse


1. Die ProduzentInnengruppen und –vereinigungen, eingegliedert in MAOES, wurden organisatorisch gestärkt und haben Kapazitäten zur lokalen und nationalen Einflussnahme im Sinne der Förderung biologischer Landwirtschaft entwickelt.

2. Die ProduzentInnengruppen und –vereinigungen, eingegliedert in MAOES, haben in Koordination mit staatlichen Stellen Fähigkeiten, Praktiken und Strategien für den Bio-Landbau entwickelt, welche die Produktivität, das Management natürlicher Ressourcen und die lokale Zugänglichkeit zu Lebensmittel verbessern, mit Fokus auf die Anpassung an den Klimawandel.

3. Territoriale Vermarktungsräume und –mechanismen für Bio-Lebensmittel wurden geschaffen und gestärkt, die den verantwortungsbewussten Konsum und die direkte Beziehung zwischen ProduzentIn und KonsumentIn fördern.


Zielgruppe


Direkte Zielgruppe sind ca. 6.500 Personen (30% Jugendliche beider Geschlechter, 30% erwachsene Frauen, 40% erwachsene Männer) aus 30 Organisationen bzw. ProduzentInnenvereinigungen, und –gruppen, die in verschiedenen Territorien im ganzen Land verteilt sind. Es handelt sich um Bauern/Bäuerinnen aus ärmeren Verhältnisse, die über eigene Landparzellen verfügen. Indirekt werden um die 25.800 Familienmitglieder der direkt Begünstigten von der Aktion profitieren sowie weitere Mitglieder der Vereinigungen und Gruppen und letztendlich auch die salvadorianische Gesamtbevölkerung.


Maßnahmen


Implementierung eines Weiterbildungsprogramms mit Fokus auf Organisations-, Lobbying-, Führungs- und Managementkompetenzen; Förderung der Allianzenbildung zwischen relevanten Akteuren auf territorialer und nationaler Ebene; Entwicklung einer Sensibilisierungskampagne für die biologische Landwirtschaft und den verantwortungsbewussten Konsum; Umsetzung eines Programms zur Wiedergewinnung von Wissen über biologischen Landbau für die Multiplikation und den Wissensaustausch innerhalb der Territorien; Umsetzung eines Innovationsprogramms für Bio-Landwirtschaft zusammen mit staatlichen Stellen; Förderung von Produktionssystemen des Bio-Landbaus in den Territorien um die Produktivität, die Regenerierung der natürlichen Ressourcen und die lokale Zugänglichkeit zu Lebensmittel zu verbessern; Implementierung eines Weiterbildungsprogramms für Marketing und Vermarktung; technische und finanzielle Unterstützung für nachhaltige Vermarktungsinitiativen mit ökologischem und kulturellem Fokus; Erfahrungssystematisierung der verschiedenen Vermarktungsformen und –strategien.


Hintergrundinformation


Der ländliche Raum in El Salvador charakterisiert sich durch eine hohe Abhängigkeit vom Import landwirtschaftlicher Input-Güter und Nahrungsmittel; durch die massive Anwendung von Pestiziden und Agrochemikalien, die die Umwelt verschmutzen und ernstzunehmende Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung mit sich bringen; und durch einen unangemessenen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, vor allem in Form der Ausweitung von Monokulturen, die mit der Dezimierung der Waldregionen einhergeht. Zudem lassen sich in größerer Häufigkeit extreme Klimaphänomene beobachten, wie verlängerte Trockenperioden und heftige aber kurze Regenfälle. Auch der langsame Temperaturanstieg hat bereits Auswirkungen auf Anbau und Ernte von Basisnahrungsmittel wie Bohnen und Mais. Die Ernsthaftigkeit dieser Situation ist mit unangemessenen staatlich initiierten Mechanismen verbunden, die die Anwendung von Agrarchemikalien, Monokulturen und Brandrodung fördern, trotz eines gesetzlichen und politischen Rahmens, der eine umweltfreundliche Produktion und den Schutz natürlicher Ressourcen begünstigt. Auch weiß der Großteil der produzierenden Bevölkerung angesichts der Jahrzehnte langen Persistenz medialer Kampagnen für den gentechnologischen Einsatz nicht ausreichend über Formen der agroökologischen Produktion Bescheid und hat zudem unzureichende Kapazitäten um ihre Interessen politisch zu vertreten.


Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 11,93 Prozent.

Projektnummer 2325-03/2017
Mittelherkunft OEZA
Sektor Landwirtschaft
Tied 0
Modalität Project-type interventions
Marker Umwelt: 1, Klimawandel Anpassung: 1, Biodiversität: 1, Armut: 1, Handel: 1
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.