Nachhaltiger Zugang zu sauberem Wasser für alle

Am 22. März 2020 begingen Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union (EU) und der EU-Mitgliedsstaaten in Uganda gemeinsam mit Uganderinnen und Ugandern den Weltwassertag.

"Die COVID-19-Pandemie erinnert uns einmal mehr daran, wie wichtig sichere Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen sind. Gerade jetzt gilt es, die Verfügbarkeit von sauberem Wasser sicherzustellen. So schreibt es auch das Sechste der 17 Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung fest," betont Roswitha Kremser, Leiterin des Koordinationsbüros der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in Kampala.

Das "Sustainable Development Goal“ (SDG) 6 möchte den Zugang zu sauberem Wasser für alle Menschen weltweit erreichen und zählt zu den Prioritäten der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Denn aktuelle Daten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass weltweit rund 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer sicheren und sauberen Trinkwasserquelle haben.

Wasser gilt als sicher und sauber, wenn es die folgenden drei Kriterien erfüllt:

- Es muss vor Ort zugänglich sein.

- Es muss verfügbar sein, wenn es gebraucht wird.

- Es darf nicht verunreinigt sein.

Weitere 785 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu einer verbesserten Wasserquelle wie etwa zu einem Trinkwasseranschluss im eigenen Haushalt, zu einem geschützten Bohrloch oder zu einer geschützten Wasserquelle. In Uganda schwankt die Anzahl von Menschen, die sicheren Wasserzugang haben, zwischen 69% im ländlichen und 79% im städtischen Raum. Damit die flächendeckende Verfügbarkeit von sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen bis 2030 sichergestellt werden kann, braucht es also beträchtliche Investitionen in den ugandischen Wassersektor.

In den vergangenen Jahren haben die Europäische Union und die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit eine ausgezeichnete Partnerschaft mit Ugandas Regierung im Bereich der Wasserversorgung aufgebaut. Gemeinsam mit dem ugandischen Ministerium für Wasser und Umwelt setzen sie derzeit ein Projekt für bessere Wasserversorgung in Flüchtlingslagern und Aufnahmegemeinden im Norden des Landes um.

Finanziert wird dieses Projekt aus dem Nothilfe-Treuhandfonds der EU für Afrika, der die Ursachen von irregulärer Migration und Vertreibung bekämpfen soll. Die Initiative in Uganda startete als Reaktion auf den rasanten Anstieg von Flüchtlingen aus dem benachbarten Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo, Somalia, Burundi und anderen Ländern von 200.000 Menschen im Jahr 2014 auf über eine Million Flüchtlinge 2017.

Das Projekt ist Teil eines größeren Unterstützungsprogramms für Flüchtlingssiedlungen und Aufnahmegemeinden in Norduganda. Seit seinem Start im Dezember 2016 und über eine Laufzeit von vier Jahren fließen insgesamt 4,9 Millionen Euro in das Projekt. Acht leitungsgebundene Wasserversorgungssysteme und eine Fäkalschlammbehandlungsanlage werden bis Ende 2020 errichtet. Rund 145.000 Menschen in den Bezirken Kiryandongo, Adjumani, Yumbe und Arua haben dadurch bessere Lebensbedingungen.

Die COVID-19-Pandemie macht deutlich, wie wichtig der Zugang zu sauberem Wasser ist. All jene, die diesen Zugang nicht haben, sind gefährdet. Sie können sich etwa nicht durch Händewaschen mit Seife vor einer Ansteckung schützen. Gerade jetzt braucht es daher dringend gemeinsame Anstrengungen für den Wasser- und Sanitärbereich. Zusammen mit ihren Partnern setzt sich die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit weiterhin für den nachhaltigen Zugang zu sauberem Wasser für alle ein. Damit dieses Ziel bis 2030 – oder sogar schon früher – erreicht werden kann.