Decent Leather. Für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette von Lederbekleidung und Schuhen.



Projektträger: Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit (ehemals: ÖIE) Land: Austria Fördersumme: € 68.100,00 Beginn: 01.04.2020 Ende: 31.03.2023

Kurzbeschreibung:

Projektziel


Das Projekt zielt darauf ab, Arbeitsbedingungen in der globalen Wertschöpfungskette von Ledererzeugnissen für Schuhe, Lederbekleidung und Accessoirs zu verbessern und Missbrauch von Arbeitsrechten einzudämmen. In Indien, Pakistan und Bangaldesch arbeiten zwischen 2,5 Mio (Indien) und 130.000 (Bangladesch) Menschen in Gerbereien, Färbereien und Lederfabriken unter gesundheitsgefährdenden, prekären und schlecht entlohnten Bedingungen. Das Vorhaben leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Arbeiter*innen, indem Unternehmen und Regierungen darauf aufmerksam gemacht werden ihren menschenrechtlichen (Sorgfalts)Pflichten nachzukommen und die Rechte von Arbeiter*innen in der Leder-Wertschöpfungskette zu respektieren bzw zu schützen.


Erwartete Ergebnisse


Resultat 1:

1000 Stakeholder haben Informationen über Arbeitsbedingungen im Ledersektor von Indien, Pakistan und Bangladesch erhalten und verstehen ihre Rolle, Verantwortlichkeiten und Erwartungen der Zivilgesellschaft hinsichtlich notwendiger Verbesserungen

Resultat 2:

6 Millionen Konsument*innen sind informiert worden über die Probleme und Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette von lederbasierter Bekleidung und

30 000 Konsument*innen haben sich an Aktionen für nachhaltigen Konsum von lederbasierter Kleidung, Schuhen und Accessoirs beteiligt

Resultat 3:

300 privatwirtschaftliche Akteure haben ihre Sourcing-Politiken verbessert und konkrete Schritte gesetzt durch die internationale Arbeitsstandards respektiert und schädigende Auswirkungen erkannt, vermieden und eingeschränkt werden.

Resultat 4:

Regierungen, Parlament und/oder öffentliche Beschaffer*innen haben konkrete Schritte/Aktivitäten gesetzt um Politiken und Praxis für sozial verantwortliche Beschaffung zu verbessern.

Resultat 5:

1000 Arbeiter*innen und 200 Aktive in Gewerkschaften bzw CSOs zeigen mit bis zu 200 Interventionen, dass ihre Kapazitäten gestärkt sind um für Arbeitsrechte zu verhandeln, juristische und nicht-juristische Beschwerden vorzubringen und in nationalen und internationalen Gremien zu intervenieren (bz OECD Roundtables, UN Foren, OECD Kontaktpunkte, nationale Foren und Dialogrunden)


Zielgruppe


Wichtige Adressaten des Projektes sind

• Zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) und Gewerkschaften, Aktivist*innen und Konsument*innen in der EU, besonders in Österreich, Deutschland und den Niederlanden

• Privatsektor, einschließlich CSR Initiativen und deren Mitgliedsunternehmen

• Regierungen und Parlamentarier*innen in Produktions- sowie Konsumländern

• Öffentliche Beschaffung in EU Ländern, bes in Österreich, Deutschland und den Niederlanden

• Arbeiter*innen im Ledersektor, Gewerkschaften und unterstützende CSOs in Produktionsländern.


Das Vorhaben wird in Österreich, Niederlande, Deutschland, EU, Bangladesh, Indien und Pakistan durchgeführt.

Zentraler Kooperationspartner ist das internationale Netzwerk der "Clean Clothes Kampagne". Das Projekt wird von insgesamt 7 Partnerorganisationen im Konsortium durchgeführt. Leadorganisation ist SOMO (NL). Neben INKOTA (DE), Südwind (AT) und ARISA (NL) in der EU sind die Organisationen „Civil Initiatives for Development and Peace“ CIVIDEP in Indien, „Bangladesh Labour Welfare Foundation“ BLWC in Bangladesch und „National Organization for Working Communities“ NOWCommunities in Pakistan für die Implementierung verantwortlich.


Maßnahmen


Das Maßnahmenpaket umfasst:

• Recherchen und Untersuchungen in Pakistan, Indien, Bangladesch und die Veröffentlichung von Berichten und Studien

• Lobby- und Advocacyarbeit mit Unternehmen und Multistakeholder Initiativen

• Lobby und Advocacyarbeit mit Regierungen und internationalen Regierungsorganisationen (OECD, ILO, UN)

• Capacitybuilding und Trainings für Arbeiter*innen und NGOs von Partnerorganisationen in Pakistan, Indien und Bangladesch sowie in europäischen Ländern (Niederlande, Österreich, Deutschland)

• Kapazitätenaufbau und Stärkung von Netzwerken


Hintergrundinformation


Das Projekt baut unter anderem auf den Ergebnissen und Erfahrungen des OEZA-kofinanzierten EU DEAR Projektes „Change Your Shoes“ auf, das zur Bewusstseinsbildung und Nachhaltigkeit einen wichtigen Beitrag geleistet hat.

Das Projekt wird in der Höhe von Euro 68.100,- (=6,66% des Gesamtprojektvolumens, 40,97% der Projektkosten in Österreich) für 36 Monate gefördert.

Projektnummer 2401-03/2020
Mittelherkunft OEZA
Sektor Keinem spezifischen Sektor zuordenbar
Tied 68100
Modalität Development awareness
Marker
  • Marker: kennzeichnet und bewertet die entwicklungspolitische Zielsetzung eines Projektes auf Gendergleichstellung, Reproduktive Gesundheit, Umweltschutz, Demokratieförderung, Armutsorientierung, Entwicklung des Handels sowie auf die Erfüllung der Klima- Biodiversitäts- und Wüstenkonventionen.
    • 1= das entwicklungspolitische Ziel ist in das Projekt integriert
    • 2= das entwicklungspolitsche Ziel ist der spezifische Inhalt des Projekts
  • Mittelherkunft: Die ADA setzt in Projekten und Programmen Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) sowie anderer Finanzierungsquellen um.
    • AKF - Auslandskatastrophenfonds der Österreichischen Bundesregierung
    • BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    • EU - Mittel der Europäischen Kommission
    • Andere Geber - Diverse Finanzquellen, die dem jährlichen Geschäftsbericht der ADA im Detail zu entnehmen sind.
  • Modalität: definiert die Art der Hilfe (z.B: Sektorbudgethilfe, Kernbeiträge an multilaterale Institutionen, Projekthilfe, Technische Assistenz (personelle Hilfe), Bildungsarbeit im Inland, etc.)
  • Sektor: bezeichnet den wirtschaftlichen oder sozialen Sektor des Partnerlandes, welcher mit dem Projekt/Programm unterstützt wird.
  • Tied/Untied: Ungebundene (untied) Hilfe ermöglicht dem Projektpartner im Entwicklungsland - unter Befolgung der lokalen Beschaffungsregeln - freie Entscheidung über die Herkunftsländer im Zuge der Beschaffung von Dienstleistungen und Waren. Gebundene (tied) Hilfe verknüpft die Hilfsleistung auf die Beschaffung aus dem Geberland oder aus einem eingeschränkten Kreis von Ländern.