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Projekte
Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bereich der sozialen Dienstleistungen in Bosnien und Herzegowina
Kurzbeschreibung:
Projektziel
Das Projekt zielt darauf ab, sechs zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) in Bosnien und Herzegowina institutionell und finanziell zu stärken, damit sie in der Lage sind, angemessene Sozialdienstleistungen für marginalisierte Bevölkerungsgruppen anzubieten sowie bei der Gestaltung und Umsetzung relevanter politischer Entscheidungen (policies) aktiv mitzuwirken (SDGs 1, 5, 10; EU-GAP II Ziel 18).
Erwartete Ergebnisse
1: Stärkung der organisatorischen Kapazitäten, der Einkommensgenerierung und des Managements von sechs Schlüssel-CSOs in Bosnien und Herzegowina.
2: Verbesserung der Dienstleistungen der sechs CSOs, um der Bedarfslage ihrer Zielgruppen (Menschen mit Behinderungen, marginalisierte Frauen und Roma) besser zu entsprechen.
3: Stärkung der anwaltschaftlichen Kapazitäten und Positionen der sechs CSOs.
Zielgruppe
Direkte Begünstigte: 20 MitarbeiterInnen der CSOs; 200 Personen durch einkommensschaffende Maßnahmen der CSOs; 400 NutzerInnen der erweiterten und verbesserten Sozialdienste; 160 Personen (an politischen Kampagnen beteiligt). Insgesamt ca. 780 Personen.
Darüber hinaus wird erwartet, dass das Projekt ca. 1.300 indirekte Begünstigte (u.a. Familienangehörige) erreichen wird.
Maßnahmen
- Evaluierung der organisatorischen und technischen Kapazitäten und Praktiken der sechs CSOs.
- Trainings- und Mentoring-Aktivitäten zur Erhöhung der Managementkapazitäten der sechs CSOs.
- Entwicklung, Aktualisierung/Überprüfung von Businessplänen für die nachhaltige, betriebswirtschaftliche Entwicklung der Organisationen.
- Zuschuss-/Investitionsprogramm für die CSOs zur Umsetzung der Businesspläne und zur Behebung von Lücken in der Bedarfsanalyse.
- Mentoring/Coaching der CSOs bei der Umsetzung der Businesspläne zur Einkommensgenerierung (einschließlich Marketingunterstützung).
- Analyse von Dienstleistungsangebot und -bedarf für zwei CSOs und Überprüfung existierender Analysen bei den anderen vier CSOs.
- Desk Review zu innovativen Ansätzen in der Erbringung sozialer Dienstleistungen und der nachhaltigen Dienstleistungsfinanzierung in der EU.
- Organisation einer Studienreise in die EU (z.B. Österreich), um sich über bewährte Praktiken der Erbringung sozialer Dienstleistungen durch CSOs zu informieren.
- Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zum Aufbau von Kapazitäten für die CSOs, um Lücken zu schließen und Innovation zu fördern.
- Entwicklung und Aktualisierung von Kommunikations- und Anwaltschaftsstrategien der CSOs.
- Definition spezifischer Lobbying-Ziele für die einzelnen CSOs und Erstellung von Strategiepapieren zur Positionierung von CSOs als legitime Dienstleister.
- Beitrag zu öffentlichen Debatten im Zusammenhang mit den Mandaten der einzelnen CSOs: Durchführung von Treffen zum politischen Dialog; Teilnahme an laufenden Debatten über politische Veränderungen; Medienarbeit.
Hintergrundinformation
Die Sozialfürsorgesysteme in Bosnien und Herzegowina reichen derzeit nicht aus, um den Bedarf an sozialen Dienstleistungen insbesondere für die am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu decken. Fehlende öffentliche Investitionen, veraltete Methoden in der Sozialarbeit sowie unzureichende Strukturen und Personalmangel hinterlassen große Lücken im System. Zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) füllen diese vielfach. Allerdings fehlen diesen oft die notwendigen Kenntnisse, Kapazitäten und Mittel, um den Anforderungen gerecht zu werden. Darüber hinaus sind diese Organisationen in der Regel stark von der Finanzierung externer Geber abhängig. Sie werden vom Staat nicht als legitime Dienstleister anerkannt, was ihre Position zusätzlich schwächt und sie daran hindert, staatliche Entscheidungen zu Sozialdienstleistungen zu beeinflussen.
Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 65 Prozent.